Eigentlich ist es mir ja piepsegal, ob die Lehrer des 15000-Seelen-Ortes, in dem ich lebe, wissen, dass es mich gibt. Aber in dem Moment, in dem ich Stund um Stunde in der Bahn sitze, in dem ich über den Bahnsteig renne, um den Anschlusszug zu erwischen, in dem ich allein in einem Hotelzimmer sitze und versuche, den Internetanschluss zu aktivieren, frage ich mich:
Warum in aller Welt muss ich eigentlich immer so weit fahren?
Warum kommen die Lehrer in meinem Heimatort nicht auf die Idee, mich mal zu einer Lesung einzuladen?
Auch bei uns gibt es Schulen.
Auch bei uns gibt es Nichtleser.
Aber im eigenen Ort ist und bleibt ein Autor ein Hobbyschriftsteller. Der Heimatdichter, der seine Zeit damit verbringt, Gedichte in Sütterlin in ein Poesiealbum zu schreiben.
Dafür aber ist mein Heimatort den Schülern in der Ferne unbekannt.
Erzähle ich bei einer Lesung, dass ich aus Bad Lippspringe komme, hat eigentlich niemand diesen Ortsnamen bis jetzt gehört. Und noch hundert Kilometer weiter kennen sie auch die Kreisstadt Paderborn nicht mehr. Und noch zweihundert Kilometer weiter muss ich meinen Wohnort mit "zwischen Hannover und Dortmund" definieren.
Das wenigstens ist mir eine kleine Genugtuung!
Hast du schon einmal von dir aus die Schulen vor Ort kontaktiert? Das wäre auch eine Möglichkeit... vielleicht ist deine Existenz einfach noch nicht in ihr Bewusstsein vorgedrungen... und für die Schüler wäre es doch auch großartig, sich mit jemandem Erfolgreiches "von vor der eigenen Haustür" auseinanderzusetzen...
AntwortenLöschenHallo Diandra,
AntwortenLöschennaja, ich hatte mal überlegt, aber dann habe ich gedacht, wenn sie nicht von selbst draufkommen ... ich will mich da jetzt auch nicht aufdrängen.
So nötig habe ich es dann ja auch nicht...
Annette
Vielleicht musst du nur den Blickwinkel wechseln: Du drängst dich nicht auf, sondern du unterbreitest ihnnen lediglich ein Angebot. Sie können annehmen oder ablehen...
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