Ein Exposé ist
ehrlich gesagt eine schwierige epische Form der Literatur - wenn man es
überhaupt so nennen kann. Auf nüchterne Weise muss man den Inhalt seines neuen
Buchprojektes auf wenigen Seiten vorstellen. Dabei verzichtet man auf Spannung
und Dialoge, noch nicht mal einen klitzekleinen Witz sollte man reißen.
Ein
Handlungsverlauf eines hundert Seiten Buches auf zwei Seiten zu reduzieren ist
etwa so schwierig, wie einen Bestseller zum Thema „Farbe beim Trocknen
zuschauen“ zu schreiben. Alle Morde, alle Liebesaffären, alle zufälligen
Begegnungen und Wiederbegegnungen, alle Höhen und Tiefen des Lebens stehen so
dicht beieinander, dass sie schlicht und einfach total unrealistisch wirken.
Gleichzeitig ist
es so furchtbar wichtig, ein gutes Exposé zu schreiben, denn es ist sozusagen die
Eintrittskarte. Der Verlag entscheidet in der Regel auf Grund des Exposés, ob
das Manuskript für ihn interessant sein könnte.
Ehrlich gesagt,
wenn ich mir meine alten Exposés anschaue, aus denen ein Buch geworden ist,
wundere ich mich oft. Sie klingen meist dürftig und unrealistisch.
Das Exposé für
meinen neuen Klar-Roman ist aber schon durchgewinkt und nur geringfügig
verbessert worden, einige Stellen sind sogar ausdrücklich mit „gut“ vermerkt
worden. Wahrscheinlich haben sie beim Verlag das Vertrauen in mich, dass ich
aus diesem wortkargen Gebilde letztendlich doch ein Buch zustande bringe.
Übrigens: diese Maler habe ich in Barcelona fotografiert. Heimlich, leider. Ich hoffe, er nimmt es mir nicht übel.
(Foto: La Ramla, Barcelona)
Übrigens: diese Maler habe ich in Barcelona fotografiert. Heimlich, leider. Ich hoffe, er nimmt es mir nicht übel.
(Foto: La Ramla, Barcelona)
In diesem Zustand befinde ich mich gerade auch, Annette. Man muss dieses Gerippe mit Fleisch füllen. Es gab Zeiten, wo es mir völlig unmöglich war, ein umfassendes Exposé von zwei Seiten zu erstellen-jetzt kriege ich das innerhalb von zehn Tagen hin. Und das Plotten ist Teil des Schreibprozesses geworden!
AntwortenLöschenChrista
Ja, bei einem historischen Roman stelle ich mir das total schwer vor!
AntwortenLöschenLiebe Anette Weber
AntwortenLöschenIch finde ihr Buch "Im Chat war er noch so süß" sehr toll ,würde mich auf eine rückmeldung freune
Lg Anonym