Die Idee hatten meine Schwester und ich vor vielen Jahren, als wir gerade mal zwischen Wickeltisch, Herd und Arbeitsplatz hin und her pendelten, und die Kinderfrau mal wieder abgesagt hatte.
„Ich brauch `ne Auszeit, wenigstens für ein paar Stunden.“
„Ich auch!“
So entstanden unsere kleinen Alltagsfluchten.
Wir wohnen leider ziemlich weit voneinander entfernt. Aber wir suchten einen Ort, der genau auf der Mitte der Strecke lag und verabredeten uns für einen Samstagmorgen.
Als ich das erste Mal drei weinende Kinder und einen jaulenden Hund in väterlicher Obhut zurück ließ, hatte ich noch ein total schlechtes Gewissen. Doch jeder Kilometer, den ich mich von Zuhause entfernte, brachte mir das Gefühl von Freiheit zurück. Es tat so gut, mal ein Gespräch zu führen, ohne unterbrochen zu werden, mal nicht auf die Uhr zu sehen, mal durch Geschäfte zu bummeln - einfach mal für ein paar Stunden wieder sich selbst zu gehören. Dieser Tag war ein kostbares Geschenk für meine Schwester und mich.
Wir beschlossen, ihn zu einer regelmäßigen Einrichtung zu machen. Und so lernte auch meine Familie, mit diesem Schwesterntag zu leben.
Nun sind unsere Kinder groß. Die Tradition des Schwesterntreffens aber haben wir beibehalten.
„Schoppen, bis die EC-Karte qualmt“, drohen wir unseren zurück gelassenen Männern immer an. Die tragen es mit Gelassenheit. In dem kleinen Ort ist die Anzahl der Geschäfte nämlich ziemlich übersichtlich…
Schöner Brauch,den ihr euch da geschaffen habt! Bitte bei den qualmenden EC-Karten, das Geld beim Ziehen nicht vergessen ;)
AntwortenLöschenKlingt nach einer großartigen Idee! Meine Schwestern wohnen auch alle leider weit weg, aber die eine wenigstens bald nicht mehr ganz so weit...
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