In Brasilien besprühen sich die Kinder an Karneval gegenseitig mit Rasierschaum. Und um sich vor den Schaumattacken zu schützen, ziehen sie ihre T-Shirts über den Kopf, sodass nur noch die Augen als Sehschlitze frei bleiben. Wie kleine Guerillakämpfer sehen sie dann aus. Ein richtiger Kleinkrieg entsteht in den Straßen mit sprühen, abwehren, weglaufen und auflauern. Aber Rasierschaum ist Gott sei Dank ungefährlich.
In der Karnevalszeit genieße ich es besonders, nicht mehr in der Schule zu sein. Diese Pappnasenzeit mit Verkleidung, Wummtatamusik und Polonaise durch die Turnhalle - nee, ehrlich, das war immer mein ganz persönlicher Albtraum. Grinsend erinnere ich noch, dass mein Schulleiter immer ein Händchen für unfreiwillige Situationskomik hatte. Nach der anstrengenden vierstündigen Karnevalsfeier mit den Schülern rief er uns gerne noch mal „schnell“ zu einer Dienstbesprechung zusammen, immer natürlich zu einem schwierigen Thema, das er mal eben so durchgezogen haben wollte. Da saßen wir dann mit unserer Verkleidung im Lehrerzimmer und stritten über fragwürdige neue pädagogische Erlasse.
Das war eine ganz eigene Karnevalsposse.
(Foto: Karneval, Brasilien, Canoa Quebrada)
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