Donnerstag, 31. Oktober 2019

Kinderspiele



Mittlerweile entwickele ich mich zur Lego- und Playmobilexpertin, und ich muss sagen, dass ich schwer beeindruckt bin, wie sich das Spielzeug verändert hat. Besonders bei den Lego-Bauanleitungen haben sie offenbar einen Pädagogen hinzu gezogen. Die sind so klar und einfach, dass Kinder tatsächlich schon ganz früh selbständig damit was anfangen können. (Vielleicht sollte Ikea mal bei Lego eine Fortbildung machen.)
Bei Playmobil hat sich die Liebe zum Detail durchgesetzt. Das Krankenhaus ist bis in die kleinste Finesse ausgearbeitet: OP-Liege, Ultraschallgerät mit Sinuskurve, sogar Skalpell und Mundschutz liegen bereit. Der Nachteil ist nur, dass man jetzt lange in der Spielzeugkiste wühlen muss, wenn die Puppe einen Gipsverband haben muss, statt einfach nur so zu tun als ob.
Auch bei der Schuleinrichtung ist alles da: Arbeitsblätter, Schwamm, Kreide, Tafel… Stutzig werde ich nur beim Tafelanschrieb. Pythagoras – schon in der Grundschule? Naja, ist vielleicht eine Schule für Hochbegabte.    

Samstag, 26. Oktober 2019

Selfpublishing oder Verlag



Soll man sein Manuskript selfpublishen oder sich einen Verlag suchen? Vor dieser Entscheidung steht man oft gar nicht. Die Suche nach einem Verlag kann nämlich Jahre dauern und ist oft unendlich frustig. Die Verlage sind so sehr mit Manuskripten eingedeckt, dass man eine endlose Zeit warten muss. So bedeutet ein Schweigen über mehr als drei Monate letztendlich „Nein“, ohne dass man eine Absage bekommen hat.
Mit dem Selfpublishing hat sich seit einigen Jahren eine neue Alternative aufgetan hat. Plötzlich hat man das Schicksal seiner Bücher wieder in der Hand. Natürlich ist es nicht einfach, sich in der riesigen Konkurrenz im Selfpublishing einen Namen zu machen und sich zu etablieren, aber man hat wenigstens die Chance dazu.
Seit einigen Jahren praktiziere ich beides, und seitdem hat mein Autorenleben  ganz neuen Schwung bekommen. Ich kann es nicht gut aushalten, in Dauerschleifen gedrängt und zum Warten verdammt zu werden. Dazu schreibe ich viel zu gerne. Es gibt auch Themen und Ideen, von denen ich total überzeugt bin, und es macht mich mürbe, wenn ich andere erst lange davon überzeugen muss.
Beim Selfpublishing gibt es nur eine Instanz: Die Leser. Sie zu überzeugen ist natürlich im Dschungel der Millionen anderer Bücher nicht so einfach, doch auch dafür ist man selbst verantwortlich, und auch das liebe ich. Natürlich bin ich nicht so blauäugig, zu sehen, dass eine riesige Plattform wie amazon oder Thalia von der Hoffnung der Autoren gut lebt. Natürlich sehe ich auch, dass sich die Autoren untereinander das Wasser abgraben, indem sie ihre Arbeit für wenig Geld oder sogar kostenlos zur Verfügung stellen. Aber wer hat gesagt, dass das Autorenleben einfach ist? Freiheit bedeutet ja, dass auch andere sie für sich in Anspruch nehmen.

Mittwoch, 23. Oktober 2019

Lieblingsplätze



Jeder Mensch hat diese Lieblingsplätze, an denen er gerne sitzt, um Kraft zu tanken und die Sonnenstrahlen in sein Herz zu lassen. Meiner ist dieser hier.









Sonntag, 20. Oktober 2019

Buchmesse an einem Donnerstag


 

Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man an einem Donnerstag oder an einem Samstag zur Buchmesse fährt. Der große Unterschied besteht vor allem darin, dass man die Bücher sehen kann, die ausgestellt werden, und nicht von den Menschenmassen fremdbestimmt durch die Halle geschoben wird.
Ich kann sagen, es gibt wirklich wunderschöne Bücher, und sie wurden überall so liebevoll präsentiert. Es gab nur einen klitzekleinen Nachteil: Die wenigsten dieser Bücher waren von mir ; ))
Immerhin, ich habe es genossen, hier in Frankfurt zu sein, und buchmesseerfahren, wie ich mittlerweile bin, habe ich auf bequeme Schuhe, Zwiebelpellklamotten und einen leichten Rucksack geachtet.
In der Mittagspause hatte ich Zeit, ein paar liebe Kolleginnen meines Kinder- und Jugendbuchforums kennen zu lernen. Das war ein echtes Highlight.
Außerdem hatte ich nette Gespräche am Stand bei Piper – und Zeit für ein Selfie gab es auch noch.


Freitag, 18. Oktober 2019

Das Private im Zugabteil


CO² hin oder her, Klima, ja oder nein, ich gestehe, dass aus mir leider wohl nie ein überzeugter Bahnfahrer wird. Das ist mir gestern auf der langen Bahnstrecke zur Buchmesse nach Frankfurt noch einmal klar geworden.  Im Prinzip ist es ja viel chilliger, im Zugabteil zu sitzen und ein Buch zu lesen oder die Welt an sich vorüber ziehen zu lassen. Eigentlich. Jedenfalls wenn man nicht mit Bahnverspätungen oder Gleisverschiebungen zu rechnen hat.
Gestern ging bei mir bahnmäßig alles glatt … aber trotzdem: Chillig sieht anders aus. Das liegt vor allem daran, dass man so viele so seltsame Menschen um sich herum akzeptieren muss, mit denen man eigentlich nicht in einem Raum sein möchte. Die Abteile des ICEs sind meist bis auf den letzten Platz besetzt. Jeder sitzt ziemlich eng neben jedem, und trotzdem tut jeder so, als befinde er ganz privat auf einer Insel. Der Mann neben mir schnarchte laut, der Mann mir gegenüber telefonierte sehr persönlich und wortgewaltig. Eine Frau schminkte sich die Wimpern und feilte sich anschließend die Nägel. (Freundlicher Weise schnitt sie sich nicht noch die Fußnägel, ich hatte schon Angst.) Und dann aß die Frau auf der anderen Seite von mir eine Banane. Eine ziemlich braune, ziemlich nach Banane riechende Banane. Anschließend wusste sie nicht, wohin mit der Schale und quetschte sie in das Netz vor sich, wo sie erbarmungslos weiter nach Banane roch.
Okay, ich hätte jetzt Kopfhörer aufsetzen und in eine Parallelwelt abdriften können, aber warum muss ich abtauchen? Warum kann sich die Welt um mich herum sich nicht einfach normal benehmen? Niemand käme bei einer persönlichen Begegnung auf die Idee, sich die Nägel zu feilen oder eine Banane zu essen? Warum macht man das immer in der Bahn.
Ich jedenfalls dachte sehnsüchtig an meine Autofahrten, Kaffeeduft statt Banane und flotte Mukke statt Nagelschrappen. Sein wir mal ehrlich: Das isses!

Mittwoch, 16. Oktober 2019

Parallelwelt



Gestern verbrachte ich einen längeren Teil meines Nachmittages beim Frauenarzt, nicht weil ich krank war, sondern weil ich seit meiner Krebserkrankung immer noch engmaschig kontrolliert werde. Ich bin froh, dass das so ist, denn das nimmt dem vielleicht entstehenden Tumor die Chance, groß zu werden. So nehme ich mit einem leisen Seufzen hin, dass die Praxis des Arztes sehr überlaufen ist und ich trotz Termin immer lange warten muss.
Heutzutage ist der Besuch beim Frauenarzt eine Familienangelegenheit geworden. Schwangere Frauen nehmen ihre Partner mit, junge Mädchen ihre Mütter, außerdem sind jede Menge Kinder im Wartezimmer mit dabei, fahren Bobbycar oder bauen mit den Holzklötzen hohe Türme. Ich finde das toll, aber es ist eben auch ein ziemlicher Wirbel in der Bude. Konzentriert eine Zeitschrift zu lesen ist jedenfalls nicht drin, sodass ich euch nicht darüber informieren kann, ob Dieter Bohlen was mit Queen Elisabeth hat oder ob sich der Hund von Heidi Klum in den Kanarienvogel von Justin Bieber verliebt hat.
Ich tauchte in die Parallelwelt meines Handys ab, lud mir ein paar Fotobearbeitungsapps runter und stylte ein paar Fotos von mir auf. Viel Spaß beim Gucken!






Dienstag, 15. Oktober 2019

Reingelegt



Wisst ihr eigentlich, dass ihr mir dieses schöne Wetter zu verdanken habt? Gartenstühle in den Keller getragen, Winterreifen aufgezogen … da kann die Sonne doch nur lachen.

Montag, 14. Oktober 2019

Buchmessenwoche



In dieser Woche öffnet die Frankfurter Buchmesse mal wieder ihre Türen, und diesmal bin ich auch dabei. Ich habe ein paar schöne Termine, außerdem ein Treffen mit ein paar Autorenkollegen aus dem  Schreibwelt-Forum“.
In dieser Woche fahre ich an einem Donnerstag dahin. Dann ist die Buchmesse nur für Fachbesucher geöffnet, und wir „Fachbesucher“ haben das Privileg, mal die Bücher hinter den Menschenmassen zu entdecken und auf den Rolltreppen voranzukommen.
Ich freue mich auf den Tag, auch wenn es für mich immer ein Mammut-Tag ist. Die Fahrkarte ist gekauft, die Eintrittskarte heruntergeladen, jetzt noch bequeme Schuhe und Zwiebellook heraussuchen - was Warmes für die Zugfahrt, Sommerklamotten für die dicke Luft in den Hallen – dann … Frankfurt ich komme!



Dienstag, 8. Oktober 2019

Lesung in Kamenz



In diesem Jahr bin ich nur noch zu wenigen Lesungen unterwegs. Diese Lesung in Kamenz aber habe ich mir nicht entgehen lassen. Es war nämlich meine erste Lesung in Sachsen!


Frau Pröhl vom Mobilen Jugendschutz hatte mich zu einer Veranstaltung zum Thema Sucht und Medien eingeladen, wo ich in einer Morgenveranstaltung für Schüler und in einer Abendveranstaltung für Eltern lesen sollte.


Die Schüler waren aufmerksam und hatten kluge Fragen, und auch die Abendveranstaltung war lebendig und interessant. Ich habe mich auch gefreut, dass ich zusätzlich von einem Musiker (Timotheus Krause) unterstützt wurde.
Ganz besonders toll war auch die liebevolle Betreuung, die ich erleben durfte. Die Leiterin der Stadtbibliothek Monika Kutter lud mich zu einem Spaziergang durch Kamenz ein, einem bildhübschen Städtchen, in der jeder jeden zu kennen schien. So durften wir Türme besteigen und Kirchen besichtigen, die an diesem Montag eigentlich geschlossen waren.




Mein Autoren-Kollege Gotthold Ephraim Lessing kam übrigens aus Kamenz, und er begegnete mir ebenfalls überall in dieser Stadt, allerdings überwiegend als Statue oder Gedenktafel. So musste er nicht erfahren, dass ich mich bei seinem „Lustspiel“ Minna von Barnhelm in der Schule zu Tode gelangweilt habe.
Zuletzt bekam ich aber ein wunderschönes Fotobuch „Lessing nachgereist“ geschenkt. Vielleicht können wir uns auf dem Wege ja noch annähern, der Lessing und ich!

Freitag, 4. Oktober 2019

Alternative



Eigentlich wollten Enkelin Clara und ich heute Pilze suchen gehen. Wir fanden kleine, aber es war trotzdem ein erfolgreicher Tag.


Dienstag, 1. Oktober 2019

Sogwirkung



Wenn das Buch auf die letzten Seiten zugeht, entwickelt es seinen eigenen Sog. Dann will es fertig werden, und ich habe Mühe, mit seinem Tempo mitzukommen. Ich schreibe und schreibe, versuche, die Schmerzen im Arm zu ignorieren, die mir zeigen wollen, dass ich eine Pause brauche. Die Angst packt mich. Ob ich es schaffe, alle Fäden zusammen zu führen? Ob es sich rundet und zu einem guten Ausklang kommt.?
Und dann ist es geschafft.
Stille.
Abschied.
Einsamkeit.