Samstag, 12. September 2020

Kulturschock

 

Vier Monate Bandenburg, und ich stehe unter Kulturschock, als ich durch die Straßen NRWs fahre. Es gibt hier so viele Autos, und sie fahren hin und her, halten an roten Ampeln, suchen Parklücken. Dazwischen Busse, richtig große Doppelbusse in quietschgrün, die mir entgegen kommen, sich dick und raumgreifend an mir vorbeischlängeln. Dazwischen laufen Menschen durch die Straßen, huschen sogar über die Fahrbahn, echte Menschen, freilaufend mit zwei Beinen und winkenden Armen.

Und nein, ich bin weder in Köln, noch in Dortmund, ich bin in Bad Lippspringe. Und doch bilde ich mir ein, schon lange nicht mehr so viele Menschen, Autos und Busse auf einmal gesehen zu haben.

Aber es holt mich auch diese Krankheit wieder ein, diese „lebensgefährliche Pandemie“, die in einer zweiten Welle auf uns lauern könnte. Während man in Brandenburg schon ein ganzes Stück wieder zur Normalität zurück gekehrt war, sehe ich nun diese Busse mit Maskenmenschen, die einen apokalyptischen Eindruck machen. Masken, soweit das Auge reicht, in Geschäften natürlich, aber auch beim Bummel durch die Fußgängerzone, sogar wenn die Menschen allein sind oder auf dem Fahrrad sitzen. Sie scheinen nicht mehr wahrzunehmen, ob sie frei atmen oder die Luft durch ein Tuch wahrnehmen. Das finde ich wirklich unheimlich!  

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