Wie lange habe ich nun schon
gedacht, all dieses Maskendebakel, dieses Abstandhalten, diese ewig-digitale
Welt, dieses reduzierte Leben ist irgendwann zu Ende, wir erwachen aus diesem
Albtraum und alles ist wieder wie immer. Doch je länger es dauert, und je mehr
Windräder erbaut werden, die mal in die eine und die andere Richtung pusten,
umso verwirrender wird die Lage. Wo war der Anfang, wie wird das Ende sein, wie
hängt alles zusammen?
Die Politiker spielen uns schon darauf ein: Das wird die
neue Normalität. Wir Menschen im Dauerlockdown gefangen.
Bei aller Verzweiflung plagt mich auch die Frage, wann ich
diese Normalität in meine Kindergeschichten einbaue. Bis jetzt dachte ich immer
noch, ich kann das Thema einfach ausklammern. Doch je länger es andauert…
„Er zog sich seine Maske über und ging zur Schule“, müsste
ich wohl bald schreiben. Oder auch: „Sie ließ sich das Stäbchen in die Nase
einführen. Negativ, zeigte der Test, und sie betrat den Klassenraum.“
Oder auch „Er wollte sie so gerne küssen, aber das ging ja
nicht. Sie mussten doch den Sicherheitsabstand einhalten.“
Mir graust es vor diesem Moment!
(Foto: Lübbenau, eine sonst so touristische Stadt im Spreewald – völlig verlassen)