Dienstag, 26. Oktober 2021

Enkeltrick

 



Es gibt Menschen, die offensichtlich tatsächlich immer noch auf diesen Enkeltrick hereinfallen, sogar kritische Menschen, sogar sparsame/geizige Menschen. Es muss an der perfiden Methode liegen, mit der die Täter vorgehen. Panik um einen lieben Menschen verhindert den klaren Kopf.

Für mich war der Enkeltrick schon häufiger der Aufhänger für eine Geschichte, einmal für eine Seniorengeschichte, einmal für einen Ratekrimi und einmal für ein Mysterie.

Als ich in der vergangenen Woche die Sparkasse betrat, hatte ich diesen Trick allerdings überhaupt nicht auf dem Schirm. Ich brauchte eine größere Summe Bargeld und war mir etwas unsicher, ob ich das direkt ausgehändigt bekommen würde oder ob ich es für die nächsten Tage beantragen müsste.

Ich hatte eine lange Autofahrt hinter mir, hatte nur an einer Raststätte ein ziemlich trostloses Brötchen gegessen, dafür aber viel Kaffee getrunken, war darum ein bisschen abgespannt und zittrig. Nur noch die Sache mit dem Geld hinter mich bringen, dann war der Tag geschafft und ich freute mich auf ein schönes Abendessen.

Irritiert war ich erst, als ich den wachsamen Blick des jungen Sparkassenangestellten auf mir ruhen sah. Leise besprach er sich mit einer Kollegin, dann wies er das Geld an. Doch bevor ich zum Automaten gehen konnte, legte er mir einen Zettel vor, den ich einigermaßen irritiert las. (Siehe oben)

„Keine Angst, ich werde nicht erpresst“, versuchte ich ihm zu erklären. Aber an seinem Gesicht konnte ich ablesen, dass das wahrscheinlich alle sagen.

(By the way, ich fand es auch toll, dass man so aufmerksam war.)

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