Es gibt Menschen, die offensichtlich tatsächlich immer noch
auf diesen Enkeltrick hereinfallen, sogar kritische Menschen, sogar sparsame/geizige
Menschen. Es muss an der perfiden Methode liegen, mit der die Täter vorgehen.
Panik um einen lieben Menschen verhindert den klaren Kopf.
Für mich war der Enkeltrick schon häufiger der Aufhänger
für eine Geschichte, einmal für eine Seniorengeschichte, einmal für einen Ratekrimi
und einmal für ein Mysterie.
Als ich in der vergangenen Woche die Sparkasse betrat,
hatte ich diesen Trick allerdings überhaupt nicht auf dem Schirm. Ich brauchte eine
größere Summe Bargeld und war mir etwas unsicher, ob ich das direkt
ausgehändigt bekommen würde oder ob ich es für die nächsten Tage beantragen
müsste.
Ich hatte eine lange Autofahrt hinter mir, hatte nur an
einer Raststätte ein ziemlich trostloses Brötchen gegessen, dafür aber viel
Kaffee getrunken, war darum ein bisschen abgespannt und zittrig. Nur noch die
Sache mit dem Geld hinter mich bringen, dann war der Tag geschafft und ich
freute mich auf ein schönes Abendessen.
Irritiert war ich erst, als ich den wachsamen Blick des
jungen Sparkassenangestellten auf mir ruhen sah. Leise besprach er sich mit
einer Kollegin, dann wies er das Geld an. Doch bevor ich zum Automaten gehen
konnte, legte er mir einen Zettel vor, den ich einigermaßen irritiert las.
(Siehe oben)
„Keine Angst, ich werde nicht erpresst“, versuchte ich ihm
zu erklären. Aber an seinem Gesicht konnte ich ablesen, dass das wahrscheinlich
alle sagen.
(By the way, ich fand es auch toll, dass man so aufmerksam
war.)
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