Als Pferdebesitzer kennt man dieses „Ponywetter“, ein
leichter Wind, ein Kribbeln in der Luft, und schon drehen Pferde durch. Sie
sind dann oft schneller, aber auch unruhiger, und man muss schon konzentriert
reiten, um auf alle Unberechenbarkeiten vorbereitet zu sein.
Auch als Lehrer kannten wir diese wetterabhängigen
Kribbelphasen bei den Schülern. Dann folgte in der Pause ein handgreiflicher
Streit dem anderen, und manchmal gab es sogar schlimmere Unfälle.
Ob es so ein Ponywetter auch bei Autofahrern gibt? Gestern
war ich zu einer Lesung ins Emsland unterwegs, eine weiter Strecke bis kurz vor
die niederländische Grenze. Auf der Hinfahrt geriet ich in zwei Vollsperrungen,
weil LKWs ineinander gefahren waren, und weil zeitweise überhaupt nichts mehr
ging, kam ich zum ersten Mal in meinem Leben zu spät.
Auf der Rückfahrt das gleiche Spiel: Kurz vor Paderborn
verkeilten sich ebenfalls zwei LKWs ineinander, und als ich meinem Navi folgte
und abfuhr, raste ein Sattelschlepper an mir vorbei – im Affenzahn auf das
Stauende zu. Mit klopfendem Herzen konnte ich aber verfolgen, dass er noch
rechtzeitig zum Stehen kam.
Dafür war die Lesung total nett. Die Grundschule in Laar gestaltete
die Lesung in ihrer schönen Bücherei. Zu meiner Überraschung gab es in der Klasse
auch einige niederländische Schüler (und Lehrer), die in ihrem Alltag zwischen
den Ländern hin und her switchten.
Neben der Schule gab es eine wunderschöne Mühle. Die habe
ich euch mal fotografiert.
Einen lieben Gruß an die Klassen 3 und 4. Danke für eure
tolle Aufmerksamkeit und die klugen Fragen.