Mittwoch, 31. August 2011

Sogwirkung


Obwohl ich mir so sehr einen anderen Ablauf wünsche, verläuft das Schreiben eines Buches bei mir immer in den gleichen Phasen ab. Es beginnt - nach dem Plotten - mit Freude, Spannung und Aufregung, wie eine Reise, die gut geplant ist und man doch nicht weiß, wie sie verlaufen wird. 
Dann kommt die Phase der Ermüdung und Unsicherheit, des Seufzens, schon wieder an diesen Roman zu müssen, wo sich doch eine andere Idee gerne im Hinterkopf breit machen würde. In dieser Phase schreibe ich langsamer und unwilliger. Aber ich schreibe.
Und dann kommt die Schlussphase und es beginnt ein furchtbarer Sog. In mir macht sich der Wunsch breit, alles gut zu Ende bringen zu wollen, und doch weiß ich nicht, ob es gelingt. Der Gipfel ist in Sicht und doch noch nicht geschafft. Die Beine tun weh, ich bin total müde, aber ich will ankommen.
In dieser Phase befinde ich mich gerade. Ich schreibe und schreibe und lese und korrigiere und schreibe und schreibe. Das erschöpft mich. Mein Verstand verordnet mir Langsamkeit und Ruhe. Ich weiß, dass ich es schaffen werde und zum Ende komme. Ich habe es bisher immer geschafft. Aber die Ungeduld des Herzens zerrt an mir. 
Schon häufig habe ich mir in dieser letzten Phase eine Entzüngung im Ellenbogengelek zugezogen. Das ist verdammt schmerzhaft und die Heilung dauert.
Ich weiß, ich muss versuchen, gelassener zu bleiben. Oh Mann, das ist nicht gerade meine Stärke!

Dienstag, 30. August 2011

Lernstark in ... Grammatik



Erst gestern ist mir aufgefallen, dass meine beiden Bücher "Lernstark in Grammatik Klasse 3 und 4" schon im Juli erschienen sind. Der Schroedel-Verlag hatte die Belegexemplare versehendlich (meine Schuld!) an meine alte Adresse geschickt, und dann waren sie mit unbekanntem Ziel zurück gegangen. Nun werde ich sie aber in dieser Woche in den Händen halten und bin schon sehr gespannt. 

Die beiden Bücher sind eine neue und überabbeitete Version der Bücher "Nummer 1 in... ", die ich 2006 geschrieben habe. Das Format und das Cover wurden verändert, neue Übungen sind hinzu gekommen, alte weggefallen. Auch die Illustrationen und das Layout sind neu und ansprechend. 

Grammatik gehörte in der Schule neben der Aufsatzerziehung zu meinen liebsten Themenbereichen im Unterricht. Ich hatte auch einen Führerschein erfunden, zu dem sich Schüler vor dem Deutschunterricht melden konnten. Mein Spruch war immer "Niemand verlässt die Schule ohne den Grammatikführerschein". Die Schüler hatten ihn dann wirklich alle erreicht und viele bewahrten ihn in ihrem Federmäppchen auf wie einen Goldschatz. Es war nicht wirklich schwer, ihn zu bekommen - es war eben nur aufregend.

Montag, 29. August 2011

Briefe, Briefe, Briefe


Wieder hat mir der Verlag an der Ruhr einen dicken Stapel Fanpost zugeschickt. Briefe aus Karlsruhe, Gummersbach und dem schweizerischen Olten sind dabei. Oder auch Post aus so kleinen Orten wie Moormerland, bei denen ich auf die Landkarte schauen muss, um zu wissen, wo sie liegen. Ich unterdrücke den Wunsch, die dünnen Briefe nach oben zu ziehen und zuerst zu beantworten. Das geht nicht, denn dann habe ich zuletzt nur noch die dicken da liegen. Es geht schön der Reihe nach. Nach Eingangsdatum. (Da ist der Verlag immer so nett, die Dinger zu stempeln.)
Nun bin ich an einem besonders dicken Brief angekommen, einem Brief aus Hüttenberg. (Das liegt bei Gießen, sagt mir das Internet). Gleich zwei Realschulklassen haben das Buch "Merkt doch keiner, wenn ich schwänze" gelesen und jeder hat eine ganz persönliche und interessante Meinung dazu geschrieben. 
Realschulklassen sind verdammt groß, das merke ich beim Antworten. Nach einer Stunde habe ich den einen Brief fertig, dafür aber habe ich wie immer jedem Schüler geantwortet. Den Brief der Parallelklasse hebe ich mir aber für heute Abend auf. Jetzt muss ich erst mal meine Geschichte weiter schreiben.

Samstag, 27. August 2011

Kleine Experten


Mütter reden ja gerne über ihre Kinder. So auch ich mit einer Freundin. Sie erzählte mir von ihrer Tochter, die gerade eine Expertenarbeit geschrieben hat. 20 Seiten über Hundertwasser. Mit anschließender Präsentation vor einem großen Publikum. Mit Power-Point. Ist ja klar. 
Expertenarbeit? Aber sie ist doch erst in der 5. Klasse. Das sage ich bestimt 10 x. Und ich erfahre, dass das heutzutage Standard ist. Die Messlatte liegt hoch an deutschen Gymnasien.
Du weißt doch auch wie das ist, sagt meine Freundin. Wir Eltern machen die Arbeit. Einer macht die Recherche, einer stellt zusammen, dann schreiben wir alle und beraten bei der Präsentation. 
Und wenn die Eltern das nicht machen wollen oder können? 
Dann hat der es schwer am Gymnasium. Eigentlich ist es gar nicht mehr zu schaffen.
Und warum wehren sich die Eltern nicht? 
Das weiß ich selbst nur zu gut.
Wenn bei einem Elternabend einer den Mut besitzt, den Mund aufmacht und sagt, dass das alles eine Überforderung ist, gibt es garantiert eine Reihe von Eltern, die sagen: Also, unserem Kind hat das sooooo großen Spaß gemacht. Der hätte auch 100 Seiten geschrieben. Ich konnte ihn gar nicht bremsen. Endlich einmal eine richtige Herausforderung.
Und dann sitzt man da wie Heinchen Blöd und wünscht sich ein Mauseloch. 
Eltern sind oft so schrecklich unsolidarisch. Und so wird die Messlatte höher und höher gelegt. Demnächst schreiben vielleicht schon Erstklässler eine Expertenarbeit. 100 Seiten mit Multimediashow!

(Foto: Campingplatz, Plauer See)

Freitag, 26. August 2011

Neuer Gegenspieler


Seit einiger Zeit schreibe ich an einer neuen Geschichte. Der Plot ist entworfen und abgesprochen, alle Rahmenbedingungen sind klar. Das einzige Problem ist: Die Geschichte fließt nicht. Kapitel für Kapitel stolpert sie vor sich hin. Macht mich ratlos, müde, unwillig. 
Der Urlaub ist eine willkommene Unterbrechung. Zeit zum Nachdenken, überdenken, neu ordnen.
Plötzlich kommt die Idee. Der Geschichte fehlt eine Person. Ein Gegenspieler. Einer, der die Geschichte bedroht und ihr damit das Salz in der Suppe gibt. 
Aber kann man eine Person in eine Geschichte verweben, die schon zur Hälfte geschrieben ist? Dieser Gedanke macht mich ganz kirre. 
Ich beginne noch einmal von vorn und doch nicht ganz. Ich lese, verändere, lasse bestehen und flechte einen Gegenspieler ein. Mühsam arbeite ich mich Kapitel für Kapitel voran.
Jetzt bin ich wieder da, wo ich aufgehört habe und eine neue Person ist hinzu gekommen. Nun ist alles viel lebendiger. Und ich bin es auch. 
Es fließt wieder. Gott sei Dank!

(Foto: Jeju, Korea)

Donnerstag, 25. August 2011

Künstler und ihre Eigenarten


Gestern war ich bei einer Freundin zu Besuch, die ich noch aus meiner Schulzeit kenne. Sie lebt in Minden, meiner alten Heimat, und so genieße ich es, bei meinem Besuch auch durch Minden zu bummeln. 
Diesmal hatte Heidi eine besondere Überraschung für mich: Ein Aquarell, das ihr Vater gemalt hat. Es zeigt den Wesereinschnitt in Minden mit dem Wiehengebirge und der Porta auf der einen und dem Wesergebirge mit dem Fernsehturm auf der anderen Seite. Ein Panorama, das ich sehr liebe. 
Heidis Vater, Erwin Struck, hat in seiner Freizeit zahlreiche Bilder gemalt, meist Aquarelle und Pastelle mit Motiven aus Minden. Hin und wieder stellte er seine Bilder aus und verkaufte sie. In den letzten  Jahren ging ihm die Malerei nicht mehr so gut von der Hand und auch die Augen machten ihm Probleme. Damit zog er sich auch aus dem „Ausstellungsleben“ zurück und schmückte die Wände seines Hauses mit seinen Kunstwerken. Trennen konnte er sich dann von seinen Bildern nicht mehr. Als ihr Vater krank wurde und spürte, dass er nicht mehr lange zu leben hatte, besprach er mit seiner Tochter auch, was mit den Bildern zu tun ist. 
Verschenk sie doch, sagte er.  
Auf die Weise bin ich nun in den Besitz dieses schönen Bildes gekommen. 

Mittwoch, 24. August 2011

Relaunch


Nun hat auch mein Buch "Where is Mrs. Parker" ein neues Cover bekommen. Relaunch nennt man das ja neuerdings, und ich weiß gar nicht genau, wie man das Wort eigentlich spricht. Das typische Langescheidt-Gelb ist nun verschwunden, denn Krimis sind ja neuerdings gerne schwarz. Mir gefällt beides gut. Was mir aber an dem neuen Buch deutlich besser gefällt, ist das Format. Es ist ein bisschen länger und ein bisschen breiter geworden. Dadurch kommen die witzigen Illus von Anette Kannenberg eindeutig besser zur Geltung. Und besser lesen lässt es sich auch.



Dienstag, 23. August 2011

Keks unterm Baum


Täusche ich mich, oder ist die Zeit der pausenlosen Witzeerzähler vorbei? Ich jedenfalls kenne nur noch ein einziges Exemplar dieser Gattung, und der ist in meiner Mukkibude. Und wenn wir gerade auf der Matte liegen, Gewichte in den Händen und die Arme weit zur Seite gestreckt, die Beine hoch und das eine Bein nach vorne, das andere nach hinten bewegt, fängt er an:
Was ist ein Keks unterm Baum? 
Ein schattiges Plätzchen. 
Haha. 
Wir lachen, weil es sonst nichts zu lachen gibt und sind froh, dass uns jemand von den körperlichen Qualen ablenkt. 
Einen hab ich noch: Kommt ein Sachse nach England ... oder nee, nicht nach England ... Ach, tut mir Leid. Den kriege ich jetzt nicht mehr auf die Reihe. War aber auch ganz lustig.
Ich wünsche euch heute ein schattiges Plätzchen. Sollen ja angeblich 33 Grad werden...

(Foto: Bad Lippspringe)

Montag, 22. August 2011

Die Emotionalität der Wörter

Die Psychonalalyse - allen voran Freud - hat nachgewiesen, dass einzelne Worte eine emotionale Reaktion beim Menschen hervorrufen können. 
Leider scheint noch niemand auf die Idee gekommen zu sein, das Rechtschreibverhalten eines Menschen in Zusammenhang mit einer emotionalen Schwierigkeit zu sehen. Und das wäre eigentlich doch wirklich einmal ein interessantes Forschungsfeld.
Ich zum Beispiel kriege es nie hin, das Wort `System´ zu schreiben. Ein System ist so eine schwierige Sache, darum bin ich immer geneigt, es zu dem komplizierten y auch noch mit th zu schreiben. Auch bei dem Wort `Interview´ experimentiere ich immer wieder mit dem v und dem w, setze mal das eine und mal das andere in die Mitte und wähle dann das Wort, das am besten aussieht.
`Karussell´geht gar nicht. Ich weiß, da sind irgendwelche Doppelkonsonanten, aber welche und wo? 
Grundschüler zeigen bei Wörtern, die sie mit schönen Situationen verbinden oft eine gute Rechtschreibleistung. ´Schneemann´ schreibt kaum einer falsch, ebenso das Wort `Meer´. Und selbst das schwierige Wort `Geburtstag´wird erstaunlich oft richtig geschrieben. 
Im Grunde müsste man nur ein emotional positiv besetzes Diktat erfinden, da müsste es vor Einsern nur so wimmeln. 

(Foto: Langeoog)

Samstag, 20. August 2011

Interview für Radio Lotte


Zu meiner großen Überraschung ruft mich Radio Lotte, das Stadtradio für Weimar und Thüringen an und fragt, ob Sie mich am Telefon interviewen könnten. Sie wollten eine Sendung über meine Bücher machen.
Radio Weimar. Wie kommen die ausgerechnet auf mich?, frage ich meinen Mann.
Im Weimar hatten Sie doch immer schon Interesse an guter Literatur, sagt mein Mann.
Wow. Hüsthüst, das tut gut. 
An dieser Stelle würde ich jetzt ein Foto von diesem Goethe-Schiller-Denkmal einfügen, wenn ich es hätte.

Am nächsten Tag führen sie dann das Interview durch. Es wird aufgezeichnet - Gott sei Dank. Da stehe ich nicht so unter Stress, mich nicht versprechen zu dürfen.
Sowieso bin ich mittlerweile schon so mediengewöhnt, dass ich vorher nur noch einmal auf`s Klo muss, und nicht schon einen ganzen Tag vorher renne. Ein jeder Mensch wächst mit seinen Aufgaben, sagt mein Vater immer.
Nach der Sendung verrät mir die Redakteurin auch, wie sie auf mich gekommen ist. Eine Bekannte von ihr ist nämlich Lehrerin in einem kleinen thüringischen Ort. Und ihre Schüler lesen meine Bücher mit so einer großen Begeisterung, dass sie so gerne mehr über mich erfahren wollen.
Das geht runter wie Öl.

Freitag, 19. August 2011

Ramadan

Annette?
Gülay!
Meine Chorschwester läuft über den Parkplatz des Supermarktes, direkt auf mich zu. Wir umarmen einander.
Es ist Ramadan, oder?, will ich wissen. Fastest du auch?
Ja, ich mache das auch, sagt Gülay. 
Ich bin beeindruckt. Bis jetzt kannte ich nur Männer, die den Ramadan einhielten.
Ist das nicht schwer?, frage ich.
Gülay schüttelt den Kopf. 
Aber nein. Das ist eine Einstellungssache.
Sie lacht. Die dunklen Augen blitzen. 
Und irgendwie beneide ich sie um die Klarheit für ihre Religion. 

(Foto: Moschee, Pécs)

Donnerstag, 18. August 2011

Texte in Schulbüchern


Schon häufig ist ein Text von mir in einem Schulbuch erschienen. Ich persönlich empfinde das als unglaublich große Ehre, zwischen Loriot, Gabriele Wohmann oder Kirsten Boie zu kleben. 
Leider gehen die Schulbuchverlage weniger würdevoll mit den Texten der Autoren um. Man erhält einen Standardbrief von der VG Wort "teilen Ihnen mit... Text sowieso erscheint dannunddann daundda" - das war`s. 
Die Schulbuchverlage machen sich in der Regel nicht die Mühe, einem für die Bereitstellung des Textes zu danken, geschweige denn mal ein Belegexemplar zu schicken, wenn das Buch gedruckt ist.
So war ich gestern total überrascht, als mir ein liebes Briefchen und ein Belegexemplar des Schulbuches Doppelklick Kl. 8 des Cornelsen-Verlages ins Haus flatterte. Die Kurzgeschichte "Schüleraustausch" aus dem Buch "Aus dem Leben gegriffen - Einfache Kurzgeschichten für Jugendliche" (Brigg-Pädagogik-Verlag 2009) war darin abgedruckt.
Danke - ich freue mich.



Mittwoch, 17. August 2011

Automatische Gesichtserkennung

Lach mal, sagt mein Mann und hält mir seine kleineKamera vor die Nase. Ich bin genervt und will nicht, aber er drängelt und macht Faxen hinter der Kamera. Schließlich grinse ich gequält. 
Klick macht es und die Kamera blitzt. 
Automatische Gesichtserkennung, freut er sich. Die erkennt, wann du lachst, und dann fotografiert sie. 
Da muss sie bei einigen Menschen aber warten, bis der Akku leer ist, erwidere ich und denke an unsere Bundeskanzlerin.

Mein Mann ist, wie gesagt, der totale Technikfreak, und neben seiner großen Spiegelreflex hat er diese kleine kompakte vollautomatische Outdoorkamera. Wasserdicht und temeperaturresistent. Sie ist dafür gedacht, falls er mal im Pazifik nach Haien taucht oder zu einer Grönlandexpedition aufbricht. Man weiß ja nie.
Und wenn er auf einer Feier den Schnappschuss seines Lebens nicht verpassen will, hat sie eben auch diese automatische Gesichtserkennung. Wenn einer grinst, knipst sie. 
So ganz schlau ist sie aber dann doch nicht. Dieses Lachen hat sie nämlich nicht erkannt.




Dienstag, 16. August 2011

Schreiben im Urlaub


Es ist mir nicht immer möglich, das berufliche Schreiben aus meinem Urlaub heraus zu halten. Manchmal sitzen mir Termine im Nacken, manchmal muss etwas ganz schnell noch überarbeitet werden, und einige Urlaube habe ich mir auch damit vermiest, meine Doktorarbeit weiter zu schreiben.
In diesem Urlaub ist es mir ganz gut gelungen, das berufliche Schreiben so einzuteilen, dass ich drei Wochen schreibfrei hatte. Auf das Schreiben an sich kann ich aber trotzdem nicht verzichten. Aber es wird dann privater. Ich schreibe zum Beispiel Briefe. Oder ich notiere mir Ideen in mein Kreativbuch und spinne sie aus. Und ich schreibe seit vielen Jahren ein Wohnmobil-Tagebuch. 
Dieses Tagebuch enthält Notizen von Orten und Plätzen an denen wir gewesen sind, umrahmt von Bildern und Skizzen. Es enthält aber auch persönliche Berichte und Zeichnungen und manchmal kommen sogar "Gastbeiträge" dazu. 

Im letzten Jahr gab es zum Beispiel eine abenteuerliche Zeichnung eines kleinen Mädchens. Das Mädchen war mit ihrer Mutter zum ersten Mal zelten, und beide waren sehr aufgeregt. Zunächst ging alles gut, dann aber am dritten Tag hatte das Mädchen einen Hänger. Es weinte den ganzen Tag und niemand konnte es aufheitern. Die Mutter war ratlos und unglücklich.
"Was kann ich bloß tun, damit du nicht mehr so traurig bist?", fragte ich schließlich. "Magst du vielleicht mal ein Bild in unser Wohnmobiltagebuch malen."
Zu unserer großen Überraschung trocknete sich das Mädchen auf der Stelle die Tränen ab, lächelte und sagte ja. Und dann malte sie voller Hingabe. 
Ich hatte vergessen, wie Kinder mit drei Jahren malen. Das Mädchen wählte die Farben sorgfältig. Dann malte sie Striche, Kreuze und Punkte, manchmal auch seltsame Gebilde, die isoliert zueinander herumstanden. 
Danach erzählte sie mir eine aufregende Geschichte. Sie hatte den Campingplatz gemalt und nichts, aber auch nichts vergessen. Ihr Zeit nicht, unser Wohnmobil nicht. Auch das Sanitärgebäude war zu sehen, und natürlich der Spielplatz.
Eine schöne Erinnerung.


Montag, 15. August 2011

Wieder zu Hause

Nun bin ich gut erholt und braungebrannt zurück aus der Provence.
Ich fahre so gerne in den Urlaub, aber ich liebe es auch, zurück zu kommen. Die letzte Autobahnabfahrt, unser Städtchen, unsere Straße, unser Haus - das alles mit neuen Augen zu sehen ist immer ein ganz besonderes Erlebnis.
Ich verspüre große Dankbarkeit, dass der Urlaub so schön war, dass die lange Fahrt gut verlaufen ist und dass auch zu Hause alles so ist, wie wir es zurück gelassen haben.
Die Nachbarn winken über den Gartenzaun. 
Die Waschmaschine brummt. 
Das Telefon klingelt.
Ich bin wieder da!