Sonntag, 27. Februar 2022

An der Hand meiner Schwester

 




Bei der Haushaltsauflösung meiner Tante fiel mir ein Buch in die Hände, von dem sie mir oft erzählt hatte. „An der Hand meiner Schwester“ heißt es. Die Autorin Bärbel Probert-Wright beschreibt darin, wie sie sich mitten im Krieg an der Hand ihrer Schwester auf den Weg macht, um ihre Mutter zu finden. Die beiden Mädchen gehen zu Fuß vom thüringischen Tabarz bis nach Hamburg. Sie erleben das bittere Ende des Krieges auf dramatische Weise. Sie übernachten in Kellern und Scheunen, erleben hilfsbereite Soldaten, freundliche Bauern, Flüchtlinge, die sie begleiten. Aber sie sehen auch das ganze Ausmaß des Kriegsendes mit Tieffliegern, Bombenabwürfen, Toten, Plünderern und einer großen Hungersnot.

Das Buch hat mich gefesselt, vielleicht, weil es aus dem Blickwinkel eines erstaunten Kindes geschrieben ist, das die Dinge sachlich betrachtet und versucht, einzuordnen. Es wertet nicht, ist nicht parteiisch, sondern zeigt auf eine bedrückende Weise, wer die Leidtragenden des Krieges sind.

Donnerstag, 10. Februar 2022

Tests und nochmal Tests

 


Neunzig Millionen Euro, so erfahre ich auf der Kundgebung, hat die sowieso schon so finanzschwache Gemeinde bis jetzt für die Corona-Tests an Schulen und Kindergärten ausgegeben. Neunzig Millionen!  Was für ein Wahnsinn! Stellt euch vor, man hätte den Kindern für das Geld ein gesundes Schulfrühstück serviert. Mit frisch gepresstem Orangensaft, Vollkornbrot und Müsli. Oder ein gesundes Mittagessen mit Salat und viel Gemüse. Das wäre meiner Meinung nach ein sinnvoller Beitrag zur Stärkung des Immunsystems gewesen. Aber so. Hier und da mal ein positiver Fall, der viel Wirbel verursacht und die Kinder wieder über Tage in die Quarantäne zwingt. Und danach dreht sich die alte Erde weiter wie immer, außer dass noch mehr Müll darauf herumliegt.

„Ab Montag müssen wir uns jeden Tag testen“, sagt mir Enkeltochter Clara.

„Warum?“, will ich wissen. „Ich denke, es wird jetzt überall gelockert.“

Sie winkt ab. Sie hat sowieso den Überblick über die Logik verloren.

„Ist doch egal“, sagt sie fröhlich. „Es gibt sowieso im Moment keine Tests mehr.“

Oh mein Gott! Hoffentlich kommt die lebensgefährliche neue Virusvariante nicht ausgerechnet am nächsten Montag!   

Mittwoch, 2. Februar 2022

Mein erstes Produktvideo

 



Ihr wisst ja, die Welt ist voller Herausforderungen. Allerdings wünscht man sich in meinem Alter manchmal, es könnte langsam mal weniger werden. Als darum die Anfrage vom Auer-Verlag kam, ob ich bei einer Trailer-Aufnahme eines meiner Bücher vorstellen könnte, dachte ich im ersten Moment: „Oh nein! Nicht auch noch das! Dieser ganze Technik-Kram ist nicht meine Welt.“ Aber Frau Schnepf von der Marketingabteilung des Verlags beruhigte mich. Das sei alles kein Problem. Ich könne an meinem Schreibtisch sitzen bleiben, müsse nur in die Kamera schauen und kriegte alles ganz genau erklärt.

Naja, ganz so einfach ist es natürlich nie. Man muss sich schließlich auch vorbereiten. Aber als es dann soweit war, war die Technik tatsächlich das kleinste Problem. Ich stellte meine Bücher „Aufregende Leseerlebnisse mit vier Freunden“ vor und wurde dabei von Herrn Petz, Dozent für Kommunikationsdesign der Hochschule Augsburg, freundlich begleitet. Zwei Durchgänge starteten wir. Bei einem Versprecher musste ich nur kurz abwinken und den Satz noch einmal starten.
Insgesamt hat es sogar Spaß gemacht – und ich habe wieder einmal was Neues ausprobiert.

Wenn der Trailer da ist, werde ich ihn euch natürlich nicht vorenthalten.