Donnerstag, 31. Januar 2019

Vielleicht werd ich mal You-Tube-Star



Wenn ich ehrlich bin, schaue ich lieber einen gediegenen Tatort, als diese You-Tube-Filmchen. Aber nun war ich durch eine Recherche gezwungen, mich mit bekannten Youtube-Stars auseinander zu setzen und klickte mich durch die Filme verschiedener Berühmtheiten. Darüber vergaß ich dann prompt die Zeit, und als meine Vogeluhr auf der Tonfrequenz der Eule einen langgezogenen heulenden Ruf erklingen ließ, schreckte ich auf. Zeit, das Abendessen zu kochen. Ich bin leider kein besonders guter Koch, und Mahlzeiten zubereiten zu müssen, macht mir immer ein bisschen Stress, aber ich schlug mich tapfer durch die Küche. Bis die Sache mit der Dose Tomaten passierte. Da riss mir nämlich diese Öse ab, mit der man angeblich den Deckel so einfach aufziehen kann. Ich suchte nach einem Dosenöffner, aber den scheinen wir schon vor einigen Jahren entsorgt zu haben (genau genommen, seit jede Konservendose so eine Öse zum Ziehen hat – höhöhö!). Ich versuchte, die Dose mit einem Messer zu öffnen, dann mit einer Schere  - und schließlich stach ich wütend mit der Schere in den Deckel. Tja, das war`s dann wohl mit dem Abend! Ein Spritzer pürierter Tomaten landete direkt auf meiner Kontaktlinse und ließ mich fast erblinden. Als ich das Auge ausgespült und die Kontaktlinse entfernt hatte, konnte ich nur noch einäugig das ganze Ausmaß des Schadens erkennen. Mein Pullover war voller Tomatensaft, meine Hose ebenfalls, und die Küche sah aus, als hätte dort jemand ein Blutbad angerichtet.
Mein erster Gedanke war: Wie gut, dass das niemand gesehen hat. Mein nächster Gedanke aber war: Schade, dass das niemand gesehen hat. Eigentlich hätte ich sogar in solchen Momenten meine Kamera laufen lassen müssen. Vielleicht wäre ich dann auch ein berühmter You-Tube-Star geworden. Mit einer ultimativen Kochshow!

Dienstag, 29. Januar 2019

Die Schreibwelt



Um es gleich vorweg zu sagen: Kinder- und Jugendbuchautor zu sein, ist der wundervollste Beruf der Welt. Und er ist nicht nur der schönste Beruf, er ist auch der wichtigste. Kinder und Jugendlichen davon zu überzeugen, wie spannend das Lesen sein kann, wie Bücher einen an Orte tragen, an denen man nie war und nie sein wird, wie man die Möglichkeit hat, in eine andere Person zu schlüpfen, wie man in andere Zeiten und in andere Welten abtauchen kann … naja, jeder, der gerne liest, weiß wovon ich rede, und jeder der es nicht tut, hat einfach weniger Lebenskraft.
Aber leider hat der schönste Beruf der Welt auch eine traurige andere Seite: Die Einsamkeit. Man sitzt allein vor der Tastatur, wenn plötzlich die Absage eines Verlages für ein Herzensprojekt eintrudelt. Man ist allein, wenn das Paket mit den Belegexemplaren eintrudelt und findet niemanden zum Mitfreuen. Man hängt mit Entscheidungen allein da, man hat Schreibkrisen, man weiß nicht, ob der Vertrag was taugt, man hat Stress auf Lesungen…
Natürlich gibt es für solche Fälle auch die Familie oder Freunde, aber niemand kennt sich in diesen Dingen so gut aus wie Kollegen!
Ich habe gegen diesen Frust ein tolles Forum: „Die Schreibwelt“! Es ist ein Forum für Kinder- und Jugendbuchautoren. Dieses Forum ist eine geschlossene Gruppe, die für professionelle Autoren gedacht ist. Sie wird von einer kleinen Gruppe moderiert, und über dieses Gremium ist es auch möglich, sich um eine Aufnahme zu bewerben.
Da es sich um ein geschlossenes Forum handelt, ist der Raum, sich hier auszutauschen, geschützt, und das macht die Posts und die Antworten lebendig und empathisch. Mal tauscht man sich auf dem Jammersofa aus, mal hat man Erfolgsmeldungen zu verkünden, mal braucht man einen Rat – alles hat seinen Platz.
Ich bin schon viele Jahre in diesem Forum, und ich genieße es, hier immer mal wieder vorbeizuschauen, mich auszutauschen oder einfach nur mitzulesen. Und wenn ich in eine Buchhandlung gehe, sehe ich so viele tolle Bücher von den Schreibweltlern dort liegen, dass ich immer ganz stolz bin, sie alle zwar nicht persönlich, aber doch virtuell-persönlich zu kennen.  


Donnerstag, 24. Januar 2019

Männer wie diese



Habt ihr sie auch schon gesehen, diese Handball-WM? Ehrlich gesagt finde ich Handball viel spannender als Fußball. Es geht so schnell, und der Sieg ist immer so knapp. Und dann diese Männer! Muskelbepackt fischen sie den Ball aus dem Nichts, springen wahnsinnig hoch und pfeffern den Ball ins gegnerische Netz. Da ist man froh, dass man nicht die Idee hatte, Handball-Torwart zu werden. Diese Burschen sind hart im Nehmen. Da liegt auch schon mal ein Arm im Würgegriff um die Kehle des anderen, auch hat der eine oder andere den Ellenbogen des Gegners im Gesicht. Das ist kein Sport für Weicheier.
Irritierend ist nur, wenn sie plötzlich dastehen und mit den Armen winken, um dem Schiedsrichter etwas zu zeigen. Da! Einige ihrer kostbaren Schweißperlen sind auf den Hallenboden getropft. Er ist so nass, dass man ausrutschen könnte. Aber so ein echter Mann – denkt man doch – zieht jetzt doch wohl sein Trikot aus. Einmal rüber geputzt, und gut ist es! Irrtum! Leider! Ein Frau wird herbeizitiert, die mit gesenktem Kopf den Boden aufwischt. Also doch Kleinkinder!

Samstag, 19. Januar 2019

Wie sinnvoll ist es, einen Blog zu schreiben



 
Einen Blog zu schreiben, macht Mühe. Manchmal sitze ich fast eine Stunde an einem Post. Das merke ich gar nicht, weil ich so gerne schreibe, aber wenn ich die 1481 Posts, die ich bis jetzt geschrieben habe, zusammenzähle, kommt eine Arbeitszeit von mehr als zwei Monaten heraus, vorausgesetzt jedenfalls, ich hätte Tag und Nacht geschrieben.
Mein privater Blog ist nicht der einzige Blog, den ich betreibe. Ich blogge auch noch für unseren Campingplatz, und auch hier komme ich bereits auf 662 Posts.
Wie sinnvoll es ist, einen Blog zu schreiben, wird oft unterschätzt. Wenn man den Blog nicht mit Werbung füllt, bringt er zunächst finanziell keinen Vorteil. Trotzdem ergibt sich durch ihn neben dem persönlichen Spaß auch noch ein beruflicher Gewinn.
In meinem privaten Blog zum Beispiel erzähle ich meinen Lesern über mich, meine Gedanken, meine Erfahrungen mit dem Schreiben, meine Bücher oder meine Lesungen, was natürlich Werbung für mich ist. Viele Lehrer melden zurück, wie gut sie es finden, dass es so viel über mich im Internet zu lesen gibt, und dass sie häufig Beiträge von mir mit in den Unterricht nehmen.
Außerdem bringt einen ein Blog – besonders natürlich, wenn er von Google unterstützt wird - im Ranking weiter nach oben, denn all die Überschriften und die Worte aus dem Inhalt des Posts werden in der Suchmaschine gespeichert. Das ist für mich als Autorin nicht ganz so wichtig, aber für unser Unternehmen natürlich umso mehr. Denn ganz ohne diese hakelige SEO-Methode verwenden zu müssen, wird der Blog in der Suchmaschine angezeigt, wenn man die unterschiedlichsten Suchbegriffe eingibt. Mein Blog erscheint zum Beispiel wenn man „Bilder Schweden“ oder „Erich-Kästner-Schule Steinfurt“ eingibt, der Blog des Campingplatzes erscheint schon bei „Sonnenstunden Brandenburg“, „Gurkenradweg“ oder sogar „Elektroschocker kaufen Slubice“. Virales Marketing nennen das die Betriebswirte ja gerne.
Ich persönlich hatte das gar nicht im Blick, als ich mit dem Bloggen anfing, aber dass es sich so entwickelt hat, freut mich sehr.
Bis jetzt gibt es nicht viele Menschen, die die Chancen eines Blogs für sich oder ihr Unternehmen entdeckt haben – aber sie sollten es unbedingt tun.

Mittwoch, 16. Januar 2019

Heute mal Wetter



„Es regnet wenn es regnen will, und regnet seinen Lauf, und wenn`s genug geregnet hat, so hört es wiiiiiiiieeeder auf!“
Meine Enkelin Clara singt aus vollem Hals und schaut immer wieder sehnsüchtig aus dem Fenster. Aber so schön sie auch singen mag, es regnet weiter seinen Lauf. Ich habe das Gefühl, dass es schon 14 Tage durchregnet.
Im Prinzip kann ich auch dem Regen positive Seiten abgewinnen – immerhin kann man bei dem Wetter neidlos schreiben und so gemütlich lesen, aber ich gehe nun eben auch mal gerne durch den Wald spazieren. Und ich mag Schirme nicht. Aber nass zu werden mag ich auch nicht.
Eigentlich gibt es immer Stunden am Tag, an denen es nicht regnet, auch wenn man das Gefühl hat, es war ein Regentag. Doch in diesem Jahr gab es tatsächlich Tage, in denen es von morgens bis abends und sogar die Nacht hindurch regnete. Ich merke, mich nervt es furchtbar. Ich beneide zwar die Bayern nicht um die Schneemassen, aber dieses Wasser ist auch auf Dauer kein Zustand. Und was noch schlimmer ist … man kann es nicht ändern. Depressive Regengrüße!

Donnerstag, 10. Januar 2019

Wer, wenn nicht ich?



Eigentlich wollte ich – so mein Vorsatz für das Jahr 2019 -  mit den Lesungen kürzer treten, egal welche, egal wo … Und so hatte ich das neue Jahr standhaft angetreten. Die folgenden Leseangebote schlug ich tapfer aus. Die Organisation hatte mich schon häufig eingeladen, dementsprechend unglücklich war sie bei meiner Absage. Nun kam eine ratlose Nachfrage. „Darf ich Sie noch einmal stören? Können Sie mir nicht vielleicht wenigstens zu einer Alternative verhelfen? Auf meine Nachfrage bekomme ich immer nur Autoren vorgeschlagen, die Tierbücher oder Krimis verfassen. Aber Ihre Themen waren immer so interessant, da ist es so schwierig einen Ersatz zu finden.“
Oh Mann, das haut rein, oder? Jeder Mensch ist letztendlich an seiner Eitelkeit zu packen, sagte schon mein Großvater. Wen soll es denn als Ersatz für mich geben? Das kann doch eigentlich nur ich selbst sein, oder?
Also habe ich mal wieder meine Vorsätze über den Haufen geworfen… Ist ja eigentlich auch kein Problem.

Montag, 7. Januar 2019

Endlich wieder Alltag

Ob es wohl auch anderen so geht wie mir? Als Autor hat man ja feiertags wie sonntags wie alltags die gleiche Arbeit. Man sitzt am Computer und arbeitet an seinen Sachen. Ausnahmen sind natürlich die Lesungen, aber wenn die nicht sind, sehen Alltag und Sonntag ziemlich gleich aus. Der Unterschied zeigt sich eigentlich nur in der Kommunikation mit der Außenwelt. Alltags häufen sich die Mails oder Telefonate, auch die Post ist hin und wieder noch interessant. Am Wochenende ist es eher still. Da dominiert dann das private Familienleben.
In dieser Zeit zwischen den Jahren allerdings gaben sich die Feiertage und Wochenenden die Klinke in die Hand, die Mailbox war leer, das Telefon schwieg – Post gab es nur um Weihnachten herum. Das fand ich erst ganz nett, zuletzt aber richtig öde. Darum – puh – wir haben es geschafft. Die Heiligen drei Könige sind endlich eingetroffen, und jetzt kann das Alltagsleben wieder losgehen. Ich freue mich drauf!.

Donnerstag, 3. Januar 2019

Rückfahrt



„Hi Siri!“, sagt mein Mann zu seinem Phone. „Nach Hause.“
„Ich kenne dein Zuhause nicht“, antwortet eine sympathische Frauenstimme. „Ich weiß gar nichts über dich“, fügt sie hinzu.
Mein Mann sieht einen Moment lang überrascht aus. Dann lächelt er glücklich. „Sie interessiert sich für mich“, sagt er.