Das ist mein Patenkind Luana. Als sie klein war, hatte sie immer ziemlichen Respekt vor Pferden. Mittlerweile ist sie eine richtig flotte Reiterin geworden.
Und natürlich liebt sie Pferdegeschichten. Allen voran mein Buch „Jana auf dem Reiterhof“, wie sie mir jetzt erzählte. Ihre Eltern müssen ihr jeden Tag daraus vorlesen. Darum kennen sowohl Luana als auch ihre Eltern alle Geschichten in- und auswendig. Im Gegensatz zu mir! Ich habe das Buch 2007 geschrieben und Janas Pferdeabenteuer längst vergessen.
Luana erzählte mir jetzt von Anka, dem Kaltblutpferd und von Skinni, dem Zirkuspferd, und so langsam kommen die Erinnerungen wieder.
„Sag mal, war da nicht auch so ein toller Reitlehrer?“, fällt mir plötzlich ein.
Luanas Eltern verdrehen die Augen. „Chris de Fries“, stöhnen sie.
Zugegeben, diese gut aussehenden sympathischen Reitlehrer sind ein Muss für alle Pferderomane. Im wahren Leben gibt es natürlich kaum männliche Reitlehrer, und die wenigen, die es gibt, sind selten nett und noch seltener gut aussehend
„Chris de Fries? Da habe mir aber einen guten Namen ausgedacht“, bemerke ich nicht ohne Stolz.
Luana rückt dichter an mich heran.
„Papa nennt ihn immer Friesenschiss“, sagt sie leise.
„Unglaublich!“, wettere ich. „Das ist doch eine Herabwürdigung meiner literarischen Arbeit!“
Aber dann lachen wir uns doch alle kaputt. Friesenschiss! So was muss einem erst mal einfallen. Das kommt bestimmt in meinen nächsten Pferderoman!
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