Samstag, 30. Dezember 2017

Literarischer Rückblick 2017


Hier kommt also nun Teil 2 des Jahresrückblicks, ein literarischer Überblick über das Jahr 2017.

Anfang des Jahres erschienen die Hefte „Willkommen in NRW“ für die Grundschule und die Sekundarstufe, die ich zusammen mit dem Verlag an der Ruhr für das Ministerium für Schule und Weiterbildung geschrieben habe. Die Geschichten und Reportagen über Flüchtlinge verschiedener Länder basieren auf realen Interviews mit Betroffenen und erzählen vom Ankommen in Deutschland, von Ängsten und Hoffnungen, von Mut und Aufbruch.

Diese beiden Lektüren „Der neue Bruder“ und „Die Mutprobe“ habe ich für den Gyldendal-Verlag in Kopenhagen geschrieben. Sie sind für dänische Jugendliche gedacht, die die deutsche Sprache erlernen.

Das Thema Deutsch lernen war auch die Hauptmotivation für diese fünf Comicromane, die im Verlag Hase und Igel erschienen sind. Sie setzen sich ebenfalls mit dem Thema Integration ausländischer Jugendliche in Deutschland auseinander.

Und auch diese drei Bücher haben das Deutschlernen durch einfache Geschichten zum Mittelpunkt, zwei sind für die Grundschule geeignet, das andere für die Sekundarschule.

Und zuletzt erschien dann noch dieser Jugendroman „See you – ich sehe dich“ bei der Edition Zweihorn, der sich mit der Internetplattform Younow auseinandersetzt. Ich habe ihn in der Zeit geschrieben, in der ich als Stadtschreiberin in Gotha war. Es ist das einzige Buch, das 2017 geschrieben und auch in dem Jahr erschienen ist. Alle anderen sind ein Jahr vorher erstellt worden.


Natürlich war das Jahr 2017 auch ein wahnsinnig volles Schreibjahr für mich – die Ergebnisse dazu präsentiere ich euch dann aber Silvester 2018.

Donnerstag, 28. Dezember 2017

Jahresrückblick 2017 – Teil 1


Sohn Nils im Regen
Meinen Jahresrückblick 2017 habe ich diesmal in zwei Teile aufgeteilt, sozusagen als Folgeroman. Schon daran könnt ihr sehen, dass viel passiert ist. 
Es war ein turbulentes Jahr, ein Jahr auf der Überholspur der Autobahn, jedenfalls fahrtechnisch gesehen. Ich war nämlich unendlich viel unterwegs.
In diesem Jahr war ich ja Stadtschreiberin in Gotha, und eben schon deswegen ein halbes Jahr lang in dieser hübschen Stadt anwesend, habe Thüringen kennengelernt, viele unglaublich nette Bekanntschaften gemacht, habe Lesungen gegeben, Museen, Konzerte und Veranstaltungen besucht und natürlich unglaublich viel geschrieben. Im Sommer stand dann das Kontrastprogramm an. Ich verbrachte nämlich wieder zwei Monate auf dem Campingplatz meines Sohnes im Spreewald. Das Schreiben wurde zur schönsten Nebensache der Welt, ich wurde nun in den Brötchenverkauf integriert, übernahm die Kinderanimation und shuttlete die Camper zu verschiedenen Orten des Spreewaldes.
Außerdem war ich natürlich zu verschiedenen Lesungen unterwegs, pendelte zwischen der Nordsee und dem Ruhrgebiet hin und her, war in Dänemark, Polen und Österreich. Da auch mein Mann beruflich viel unterwegs war, verabredeten wir uns immer an den verschiedensten Schnittstellen, trafen uns in dem einen oder anderen Zuhause, waren auch mal gemeinsam unterwegs. Das war witzig und spannend.
Zu kurz kamen alte Freunde, aber natürlich auch die Familie, und unser schönes Haus stand fast ein Jahr lang allein herum, aufmerksam bewacht von den lieben Nachbarn.
Zwischendurch gab es für mich auch diese Phasen der Unsicherheit, wenn ich in engmaschigen Kontrolluntersuchungen beim Arzt saß, die Angst in der Handtasche. Aber Gott sei Dank verlief alles im grünen Bereich.  Auch dass ich bei diesem vielen Unterwegssein keine Unfälle hatte, macht mich unendlich dankbar.
So schaue ich auf ein reiches Jahr zurück und bin glücklich, so viel erlebt zu haben. Im kommenden Jahr darf es dann aber gerne ein bisschen ruhiger werden.

Samstag, 23. Dezember 2017

Schöne Weihnachten


Weihnachten verbinde ich immer mit viel Organisation, mit Kochen, Einkaufen und Betten beziehen. In diesem Jahr aber habe ich fast gar nichts zu tun, weil wir über die Feiertage eingeladen sind. Darüber freue ich mich und es entspannt mich total.
Wenn man sich in Paderborn im Paderquellgebiet an eine bestimmte Stelle stellt, kann man sehen, wie der Turm des Doms zwischen den beiden Türmen der Abdinghofkirche hindurch scheint. Hier ist auch dieses Foto entstanden.
Ich wünsche euch allen eine besinnliche und festliche Weihnachtszeit. Lasst euch schön beschenken und genießt die Zeit mit Freunden oder der Familie. 

Mittwoch, 20. Dezember 2017

Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk



Heute habe ich mir ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gemacht. Als ich nämlich zum wiederholten Male mit eiskalten Händen im Auto saß, und mit spitzen Fingern das noch eiskältere Lenkrad anfasste, fiel mir ein, dass mein allererster Käfer ein weiches, warmes Fell um das Lenkrad hatte. Heute beim Bummel über den Weihnachtsmarkt blieb ich bei einem Fellhändler zwischen Puschen und Schafwolldecken stehen, und plötzlich hörte ich mich fragen: „Haben Sie eigentlich ein Fell für ein Lenkrad, oder gibt es so etwas nicht mehr?“ „Eins habe ich noch“, sagte er. Das habe ich mir dann gegönnt, und denkt euch, ich konnte es sogar selbst installieren ; ))
Ich schickte dieses Foto sofort an meine Familien-Whats-App-Gruppe. Kommentar von Sohn Alex: „Und wo bleibt der Fuchsschwanz?“

Montag, 18. Dezember 2017

Mr. Robot


Sohn Nils und seine Frau haben Familienzuwachs gekommen. Stolz präsentieren sie ihren Staubsaugerroboter, den sie liebevoll „Robbi“ genannt haben. Robbi ist weiß und rund, mit Bürsten um den Körper verteilt, die den Schmutz auch aus den Ecken wedeln, während er sich in kreisenden Bewegungen brummend durch die Wohnung bewegt. Wollmäuse, Krümel, Staub … er hat alles im Blick seiner 360 Grad Kamera. Und er klagt nicht.
Während er kabellos durch die Wohnung tanzt, meldet er eifrig den Weg, den er zurücklegt auf die App eines Smartphones. So kann Nils seine Aktionen auch vom Arbeitsplatz verfolgen, oder, wie diesmal vom Adventskaffee bei uns.
Plötzlich ein klagendes Signal. Mr. Robot hat sich an der Teppichkante des Flurteppichs festgefahren. Der dort liegende Langflorteppich ist ihm zu hoch. Nils startet Robbi aus der Ferne neu, aber es gelingt ihm nicht, ihn zu befreien. Ein weiterer Neustart, dann noch einer. Mr. Robot gibt verzweifelte Töne von sich. Schließlich wird die Aktion aufgegeben und ihm der Saft abgedreht, bevor er noch weitere wilde Aktionen startet.
„Den Teppich im Flur saugen wir meistens mit dem normalen Staubsauer“, sagt Nils. „Aber sonst macht er wirklich eine gute Arbeit.“
Okayyyy.

Freitag, 15. Dezember 2017

Noch einmal Thüringen


Es gibt Städte, die einen nicht loslassen. Kaum habe ich meinen Abschied aus Gotha genommen, kommt eine Anfrage von der Regelschule in Crawinkel, knapp 20 Kilometer von Gotha entfernt: „Können Sie noch mal zu ein paar Lesungen zu uns kommen? Möglichst noch in diesem Jahr?“
An der Regelschule Crawinkel bin ich schon oft und auch sehr gerne gewesen, und natürlich sage ich zu, auch wenn es ein seltsames Gefühl ist, wieder nach Gotha zu fahren, wo ich mich doch gerade erst nicht so leichten Herzens von dieser Stadt verabschiedet habe. Die Stadtverwaltung gestattet mir sogar, meine Wohnung noch einmal zu beziehen.
Kaum laufe ich durch die Stadt, um mir den Schlüssel für die Stadtschreiberwohnung abzuholen, begegne ich einer lieben Bekannten – Monika Breitung, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, sich um die Stadtschreiber zu kümmern, und mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Ein Kaffee und ein Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt sind damit gebont und natürlich Ehrensache.



Zwei Tage bin ich dann an der Regelschule Crawinkel zu Gast. Die Schule hat sich in den letzten Jahren gemacht, ist bunter und schicker geworden. Viele Schüler können sich noch an mich erinnern – das ist ein tolles Gefühl. Ich lese überwiegend aus dem Roman, den ich in Gotha geschrieben habe, und die Schüler sind sehr interessiert. Als ich die Schule verlassen will, hält mich ein Mädchen auf und erzählt mir, sie hätte sich noch am selben Tag meiner Lesung drei Bücher von mir aus der Schulbücherei ausgeliehen. Ein schöneres Kompliment gibt es wohl kaum, oder? 

Sonntag, 10. Dezember 2017

Weihnachtsgedichte



Der Weihnachtsmann hat sich im Kindergarten meiner Enkelkinder angekündigt. Für diesen Fall haben sie einige Weihnachtsgedichte und – lieder gelernt. Stolz präsentieren sie sie mir.
Immerhin, ich kann auch mit einigen Gedichten aufwarten, selbst wenn meine Zeit als Grundschullehrerin schon einige Jahre zurückliegt.
„Kennt ihr das?“, frage ich und fange gleich an: „Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen, es kam aus dem Walde, die Haare voll Schnee…“
Ich merke selbst, dass der Text nicht so ganz stimmt. Immerhin, der Rhythmus passt. Leider weiß ich aber absolut nicht mehr, wie das Gedicht nach diesem Dreizeiler weitergeht. Tim und Clara schauen mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Das Mützchen“, schreien sie dann gleichzeitig. Und verdammt, sie haben recht… 

Donnerstag, 7. Dezember 2017

Nachtrag


Bei einer Lesung in Österreich habe ich mich ein bisschen auf dem Schulgelände verloren. Ein Hausmeister nimmt sich meiner an und bringt mich zum Lehrerzimmer. Er schließt die Tür auf und wirft einen Blick in den Raum.
„Herr …, hier steht eine junge attraktive Frau, die zu Ihnen möchte“, behauptet er.
Leises Poltern im Lehrerzimmer. Dann stürzt ein junger Mann zur Tür. Er betrachtet mich freundlich. Mit keiner Wimper verrät er, dass er jetzt enttäuscht ist.
„Oh, tut mir leid, ich bin es nur“, sage ich zerknirscht. „Sie haben jetzt wahrscheinlich gedacht, Heidi Klum wäre gekommen.“
Der junge Mann lächelt.
„Wer ist Heidi Klum?“, fragt er. „Wir haben auf Sie gewartet.“
Schon verdammt charmant, diese Ösis! 

Montag, 4. Dezember 2017

Neuerscheinungen 2018

Auch im kommenden Jahr werden einige neue Bücher von mir erscheinen, die nun bereits bei amazon gelistet sind und ich euch darum vorstellen möchte.
Im Januar bereits erscheint das Buch „Ein Feriencamp voller Überraschungen“, das ich für den Hueber-Verlag in der Niveaustufe A 1 geschrieben habe, und das sich durch die leichte Sprache und viele Comiczeichnungen besonders zum Deutschlernen eignet. Es handelt von Greta und Max, die sich in einem Feriencamp kennenlernen. Sie können sich nicht besonders gut leiden, bis sie schließlich einen schwierigen Parcours gemeinsam zu bewältigen haben.

Im März 2018 wird der autobiografische Jugendroman „Geflüchtet“ erscheinen, den der syrische Jugendliche Seif Arsalan mit meiner Hilfe geschrieben hat. Er handelt von der lebensgefährlichen Flucht aus dem Kriegsgebiet in Syrien. Seif muss schwierige Entscheidungen treffen und unglaublich viel Verantwortung tragen, bis er in Deutschland ankommt, und auch hier hat er viele Ängste und Probleme zu bewältigen.

Im Mai 2018 wird wieder eine dreistufige Leselektüre für die Grundschule erscheinen. Sie heißt „Ben bei den Piraten“ und handelt von einem Jungen, der mit seiner Klasse ein Schloss besichtigt. Die Klasse wird aufgefordert, dicke braune Puschen anzuziehen, um das Parkett nicht zu beschädigen, die aber geradezu zum Rutschen herausfordern. Ben wird auf ein Piratenbild aufmerksam, das an der Wand hängt. „Willst du mal sehen, wie toll ich rutschen kann?“, ruft er dem Piratenkapitän zu, nimmt Anlauf und rutscht auf das Bild zu… Als er erwacht, befindet er sich mitten auf dem Ausguck des Piratenschiffes. 

Freitag, 1. Dezember 2017

Wieder beim Sport


In diesem Jahr ist der Sport eindeutig zu kurz gekommen. Das lag daran, dass ich weder in Gotha, noch im Spreewald ein brauchbares Fitnessstudio gefunden habe. Zum einen waren sie viel teurer als bei uns, zum anderen waren die Trainer nicht wirklich so, dass sie mich von der Matte gerissen hätten. Ich habe dabei mal wieder gelernt, dass die Pädagogik eine nicht zu unterschätzende Kunst ist.
Im Spreewald gab es zum Beispiel eine hyperaktive Trainerin, die mit wilden Bewegungen durch den Raum „zumbate“, während wir Teilnehmer ihr mit ratlosem Gesicht zuschauten. In Gotha stieß ich auf eine Trainerin, die mit leisem Stimmchen irgendwelche Übungen ansagte und gleichzeitig auf dem Aerobik-Step sprang. Da hätte man schon Hellseherin sein müssen, wenn man mitmachen wollte. Ganz zu schweigen von dem muskelbepackten Trainer, der bis zu den Zähnen tätowiert war und sich überwiegend selbst im Spiegel bewunderte.
So war ich in diesem Jahr nur ein bisschen schwimmen und radeln, meine Muskeln sind aber auf Ballgröße (Tischtennisball) zusammengeschrumpft.
Nun bin ich wieder da, wo ich immer hingehe, in die beste Muckibude der Welt. Zwei Kurse, und ich spüre, dass ich überall am Körper Muskeln habe, und wenn ich später im Auto sitze, bin ich verschwitzt bis auf die Unterhose. Aber es geht mir blendend.