Freitag, 30. September 2011

Sina auf Youtube




Manchmal ist es gar nicht so verlorene Zeit, wenn man durch`s Internet surft. So suchte ich auf Youtube nach einem türkischen Lied, geriet aber zufällig in eine Buchvorstellung und sah plötzlich auf dem Rand der Seite, dass eine junge Frau mein Buch "A Ride to Happyness" vorstellte. 
Ehrlich gesagt war mir erst ein bisschen mulmig zumute. Nichts ist ungemütlicher als ein Verriss auf Youtube mit einer großen Anzahl an Zugriffen. 
Aber dir, liebe Sina, hat das Buch ja gut gefallen, und das freut mich sehr. Danke für  die nette Vorstellung. Ich habe mich gleich davon inspirieren lassen und mir das Buch "Weißer Oleander" gekauft. 
Und euch Bloglesern möchte ich diese Rezension nicht vorenthalten.

Donnerstag, 29. September 2011

PS. Beeile mich


Gestern hatte ich Besuch von meiner befreundeten Kollegin Paola Reinhardt. Sie schreibt Lyrik und Kurzgeschichten und sitzt jetzt gerade an einem Krimi. 
Gemeinsam analysierten wir die Veränderungen auf dem Schreibmarkt. 
Seit vielen Jahren ist der Wind kälter geworden. Aus Zeitschriften wurden die Kurzgeschichten und Gedichte gestrichen, auf dem Buchmarkt werden Übersetzungen bevorzugt und beim Schreiben für das Internet herrscht ein so großes Lohndumping, dass man das nicht unterstützen sollte. Es wird immer schwerer, Fuß zu fassen.

Dann schenkte mir Paola ihren neuen Gedichtband "Verschickte Gedanken", aus dem ich ein Gedicht zitieren möchte:

PS. Beeile mich

Meine Küsse kommen zurück
nicht angenommen meldet deine Mailbox
geschieht mir ganz recht meinst du
hast mich ja vor dem Vagabunden gewarnt
den es auch nach Nächten voller Leidenschaft
immer wieder weiter treibt
doch ich glaube dir kein Wort.

Falle auch nicht auf deine Ignoranz herein
weiß genau wie sehr du leidest
dass auch für dich
jeder Augenblick der Liebe zählt
schick endlich eine SMS
liebe Grüße bin auf dem Weg zu dir
Küsse aus dem Äther schmecken nicht
hole sie persönlich ab.
PS. Beeile mich!

Mittwoch, 28. September 2011

Einjähriges


Heute habe ich meinem Blog eine Kerze angezündet. Es besteht nämlich nun ein Jahr lang. Das genaue Datum wäre der 24. September gewesen, aber das habe ich verpasst, wie ich so oft Geburtstage verpasse.
Ob ich tatsächlich ein Blog ins Leben rufen soll, habe ich mir lange überlegt. Nie hätte ich gedacht, dass ich ein Jahr lang genug Ideen habe, es mit Texten zu füllen. Aber ich schreibe fast täglich, und es macht mir sehr viel Spaß.
Ohne euch Leser wäre ich natürlich nie dabei geblieben. Darum danke ich euch herzlich für euer regelmäßiges Vorbeischauen und für eure Kommentare.
Ich habe nur einen kleinen - aber feinen - Kreis von Stammlesern. Hin und wieder mailt mir auch mal jemand aus der Gruppe der Anonymen, und dann weiß ich, der gehört auch zu meinen Lesern. Doch die Mehrheit meiner Leser kenne ich nicht und weiß auch nichts von ihnen. Ich grüße euch natürlich trotzdem genauso gerne - und wenn ihr mal ein bisschen von euch mitteilen würdet, würde ich mich sehr freuen.

Dienstag, 27. September 2011

Online-Registrierung


Ach, was waren das für gute alte Zeiten damals, als wir noch an einen Schalter gehen konnten, "einmal nach Oberkleinose" sagten, und ein freundlicher Herr stellte uns eine Fahrkarte aus. Jetzt geht alles online und von zu Hause aus. Das macht die Sache nicht gerade einfacher.
Der Verlag an der Ruhr schenkte mir zum Beispiel eine Eintrittskarte für die Buchmesse. Die muss aber erst online registriert werden, sonst ist sie nicht gültig. Also stürze ich mich in das Online-Abenteuer. 

Es fängt gut an, denn die Seite buchmesse.de/gutscheine funktioniert schon mal nicht. So klicke ich mich durch die Startseite. 
Diese Multiple-Choise-Verfahren sind immer so unvollständig. "Name des Unternehmens", werde ich zum Beispiel gefragt. Schreibe ich jetzt den Verlag? Oder erfinde ich einen Namen für meine Schreibarbeit? Ich wähle den Namen des Verlages. 
"Berufsbezeichnung", geht es weiter. Bibliothekar, Lektor, Journalist ... die Liste ist lang. Aber das Wort Autor fehlt. "Journalist", wähle ich darum. Doch nun wollen sie Veröffentlichungen von mir, die ich downloaden soll. Himmel! Habe ich vielleicht heute noch was anderes zu tun? 
Ich maile an den Verlag an der Ruhr. Sie wissen weiter. Ich soll mich bei "Fachbesucher" registrieren und das Unternehmen einfach ignorieren. Und wenn ich es nicht schaffe, kann ich sie anrufen. Sie würden mir auch eine analoge Autorenbescheinigung ausstellen, wenn ich nicht weiter komme. 
Doch nun ist mein Ehrgeiz erwacht. Das "Unternehmen" kann ich nicht ignorieren, aber ich erfinde einen guten Fantasienamen. Nun kann ich endlich auch Autor anklicken. Und nach einer Weile kriege ich wirklich meine Registrierung durch. 
Hat mich eine Stunde Lebenszeit gekostet. Aber dafür haben sie auf der Buchmesse sicherlich fünf Hostessen eingespart. 

(Foto: Irrgarten, Bad Salzuflen)

Montag, 26. September 2011

Neue Ziele


Man sollte sich ja in seinem Leben immer mal wieder neue Ziele setzen.
Klar, oberstes Ziel für mich ist es, einen Bestseller zu schreiben. Eine Millionenauflage in 68 Sprachen übersetzt,  sodass morgens, wenn ich die Dusche aufdrehe, ein warmer Geldregen auf mich hernieder prasselt und ich danach nur noch auf dem Sofa zu sitzen brauche, um mir eine Patience zu legen.
Aber das nur am Rande.

Für das kommende Jahr habe ich mir ein kleineres Teilziel vorgenommen. Ich möchte gerne mal einen Marathon laufen. LAUFEN, nicht schreiben! 
Das ist ein ziemlich hoch gestecktes Ziel, denn bis jetzt laufe ich nur schlappe 6 Kilometer. Fehlen noch 36 Kilometer, die ich dazu trainieren muss. Das ist ganz schön viel.
Gestern habe ich mir dann mal den Berlin-Marathon angeschaut. Da kriegte ich echt einen Schweißausbruch. 40.000 Menschen rannten gleichzeitig los. Und zwar ganz schön schnell. Da wäre ich gnadenlos untergegangen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Naja, im Notfall breche ich mein Jahresziel auf einen Halbmarathon runter. Oder auf einen 10-Kilometer-Lauf. Wichtig ist eben nur, dass man ein Ziel vor Augen hat, oder?

(Foto: Jeju, Korea)

Sonntag, 25. September 2011

Das Eigenleben meiner Protagonisten


Je älter ich werde, desto weniger Ähnlichkeit haben meine Protagonisten mit mir. Früher - damals, als ich noch jung war ; )) - hatten sie ähnliche Hobbys wie ich, dachten und redeten wie ich oder wie jemand, den ich kannte, und sie erlebten Dinge, die ich nachvollziehen konnte.
Heute bin ich meinen Protagonisten ständig auf der Spur, versuche, sie zu verstehen und bin mir manachmal so unsicher, ob ich sie noch erreiche.

Da ist zum Beispiel Philipp, ein Viertklässler. Er ist ein stiller, verschwiegener Junge vom Typ Tüfftler. Besonders gerne sitzt er in seinem Zimmer und bastelt an Modellflugzeugen herum. 
Und immer, wenn ich über ihn schreibe, verfluche ich mich für diese Idee. Ich verstehe nämlich nichts von Modellflugzeugen, überhaupt nichts, nada, niente! Aber als ich Philipp vor meinen Augen auftauchen sah, mit diesem ernsten Tüfftlergesicht, fiel mir ausgerechnet das zu ihm ein.

Oder zum Beispiel Sandy. Sie ist 15 und trägt gerne Militärhosen und grünen Crocs, so richtig voll daneben. Außerdem spielt sie Baseball, ausgerechnet ein Spiel, von dem ich noch nicht einmal die Regeln kenne. 
Wie sie reagiert oder spricht trage ich nicht einfach so in mir. Dafür muss ich mich hinsetzen, recherchieren, sie genau anschauen und mich auf sie konzentrieren. 

Das ist oft so verdammt mühsam. Aber es ist auch spannend. Ich habe das Gefühl, meine Protas sind irgendwie verdammt selbstständig geworden. 

(Foto: Benny in Jever)

Samstag, 24. September 2011

Gedanken zum Papstbesuch


An mir als nicht besondes gläubiger Mensch war der Papstbesuch irgendwie vorbei gegangen. Ich bin sowieso von Haus aus evangelisch, und die katholische Kirche mit ihrem Marienkult, dem Weihrauch und dem Papst ist mir immer fremd geblieben. 
Erst als ich den Papst in den Spätnachrichten sah, wie er vor den Abgeordneten redete, dachte ich: Ach ja, das war ja heute. Und dann blieb ich vor dem Fernseher sitzen, angerührt von der klugen Rede eines würdevollen alten Mannes, der den Wunsch hat, sein Anliegen über Würde, Resepkt und Toleranz an die Menschen weiter zu geben. 
Natürlich hat er jetzt nicht das Zölibat abgeschafft oder die Pille erlaubt, aber das erwartet doch auch niemand ernsthaft mehr in den nächsten hundert Jahren.
Immerhin besuchte er ungewöhnliche Orte und unangepasste Menschen, und diese mutige Konfrontation hat mir schon imponiert.
Heute in der Tageszeitung sah ich dann noch ein unglaubliches Foto, auf dem der Papst seinen Fuß auf einen roten Teppich setzte. Und was konnte man sehen? Der Papst trug rote Schuhe. 
Ich glaube, der kauft bei Zalando.

(Foto: Avignon, Frankreich)

Freitag, 23. September 2011

Lesung in Habichtswald

Habichtswald ist ein kleiner beschaulicher Ort im Waldecker Land bei Kassel. Dort hatte mich die Grundschule Habichtswald-Dörnberg zu einer Lesung eingeladen. Ich sollte für "70 Schüler aller 4 Klassen lesen", lautete die Mail. Ich dachte automatisch an die 4. Schuljahr und staunte noch ein bisschen über die Größe der Schule. 70 Schüler in einer Jahrgangsstufe - das ist selten.
Fröhlich schlug ich den Lehrern meinen Gruppenkrimi "Das Diebesnest" vor, und sie stimmten zu. So bereitete ich die Lesung vor. 
Als ich dann aber an der Schule eintraf, packte mich der große Schrecken. Mit "alle 4 Klassen" hatten die Lehrer ihre vier Klassen von der 1. bis zur 4. Klasse gemeint. Die Schule war nämlich einzügig.
Und so saßen in der Mehrzweckhalle unter den coolen Viertklässler auch diese kleinen Schulanfänger mit den Zahnlücken und den Mäuschengesichtern. Das Buch "Das Diebesnest" ist aber stellenweise ziemlich unheimlich. Doch jetzt auf die Schnelle konnte ich nicht mehr umdisponieren.
"Das macht nichts, ich höre gerne Gruseliges", winkten die Schulanfänger lässig ab, als ich ihnen von meiner missglückten Vorbereitung erzählte. Einige rückten aber trotzdem ein bisschen näher an ihre Lehrerin heran.
Und ich kürzte beim Lesen ein bisschen um die gruseligen Stellen herum, was nicht immer einfach war. 
Alles in allem war es aber doch eine schöne Lesung.

Das Foto wurde vor der Lesung vom Fotografen gestellt. Darum sieht es ein bisschen steif aus.

Donnerstag, 22. September 2011

Die Muse am Fenster

Seit gestern erstrahlt mein Arbeitszimmer in neuem Licht. Ich habe nämlich zwei Dachflächenfenster einbauen lassen. Lange haben wir überlegt, ob wir uns schon wieder Handwerker und schon wieder Kosten ans Bein binden. Schließlich sind wir ja erst im Februar umgezogen, und das ganze Geräume und Gekrame steckt uns noch in allen Knochen. Doch mein Arbeitszimmer war so dunkel, und wenn mich irgendetwas wirklich schwermütig macht, ist es ein dunkler Raum. Schwermut und Schreiben passen aber nicht besonders gut zusammen, es sei denn man arbeitet an einem finsteren Mittelalter-Mysterie-Roman.
So habe ich mich dann für Dachfenster entschieden - nichts Exklusives, einfach schlichte Fenster, durch die ich in den Himmel gucken kann. Das ist wundervoll.
Jetzt kann die Muse kommen ... au Mann, ich glaube, da guckt sie schon durch die Wolken.

Mittwoch, 21. September 2011

Sex oder Nicht-Sex


Kennt ihr den Ausdruck „Nichtfickbarer Fettarsch“? Ehrlich gesagt, ich hatte ihn noch nie gehört. Nicht in der hinterletzten Kneipe. Noch nicht einmal im Gefängnis.

Jetzt hat ihn der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi benutzt. Und zwar für unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel.

War sie auf einer seiner Bunga-Bunga-Partys, werdet ihr euch vielleicht fragen. Nein, war sie nicht. Sie war in Italien, um mit ihm über Finanzpolitik zu reden. Doch während ihrer Rede starrte

dieser testosterongesteuerten Platzhirsch offensichtlich nur auf ihren Hintern und teilte ihn in die Kategorien Sex oder Nicht-Sex ein.

Culona inchiavabile“, schoss es ihm dann durch den Kopf. (Deutsche Übersetzung siehe oben.)
Was soll man dazu noch sagen? Wie lange muss frau denn in Amt und Würden sein, bis der Typ begreift, dass nicht immer um Sex geht.

Armes Italien. Da muss man sich doch nicht wundern, wenn es finanzpolitisch nicht auf die Beine kommt

(Vielleicht muss ich an dieser Stelle kurz einfügen, dass ich nicht unbedingt Merkels Politik favorisiere, aber soviel Frauensolidarität muss sein!)  

(Foto: Holografiemuseum, Bensersiel)


Dienstag, 20. September 2011

Kannste nicht mal eben schnell...


Das Arbeitsleben eines Autors teilt sich oft in zwei Arbeitszeiten: Eine Zeit zum Schreiben und eine Zeit für Lesungen. Bei Lesungen bin ich unterwegs, was bedeutet, dass ich für niemand anderen zur Verfügung stehe. Das ist eine klare Sache.
Die Zeit zum Schreiben ist leider nicht so klar definiert. Sie findet zu Hause statt, und das ist immer gefährlich. Man ist für jeden und alle ansprechbar, und damit  geradezu prädestiniert, alle anfallenden Probleme zu lösen.
Kannste nicht mal eben schnell... so beginnt es meistens harmlos. Aber dann kommt es:
... den Einkauf erledigen
... die Pferde reinholen
... den Wagen in die Werkstatt bringen
... das Papier zum Recyclinghof fahren
... mich zum Bahnhof bringen
...
Und natürlich kann ich das nicht, schon gar nicht mal eben schnell. Aber wer bitte schön soll es denn sonst machen? Ich bin die einzige, die ihre Arbeit mal schnell eben verschieben kann, auf den Abend oder auf den nächsten Tag.
Das Schlimme ist eben nur, dass sie sich dadurch nicht erledigt. Sie staut sich als Grummeln im Magen, als Zappeln in den Händen, als Seufzen auf der Brust.
Genießen kann man es aber dann, wenn man ganz spontan zum Frühstück eingeladen ist. Oder wenn man einen Stadtbummel plant. Oder ein verlängertes Wochenende in den Urlaub fährt.

Montag, 19. September 2011

Die Kurzgeschichte "Schüleraustausch"

Immer wieder lese ich die Schlagworte "Entstehung - Kurzgeschichte -Schüleraustausch", mit denen auf mein Blog zugegriffen wird. Offensichtlich gibt es tatsächlich viele Schüler oder Lehrer, die an Hintergründen zu der Geschichte interessiert sind. Das überrascht mich sehr. 
Ich habe unheimlich viele Kurzgeschichten geschrieben, doch wenn ich sie mir so anschaue, enthält natürlich jede irgendwelche Situationen, die ich erlebt habe oder die mir erzählt wurden. So auch bei dieser Geschichte.
Zunächst zur Erklärung: Die Geschichte ist eigentlich 2010 in dem Buch "Einfache Kurzgeschichten für Jugendliche" im Brigg-Verlag erschienen, nun wurde sie auch in den Arbeitsheft "Doppel-Klick" für Klasse 8 abgedruckt. Dabei wurde sie ein bisschen gekürzt, bekam eine kleinere Schrift und andere Illus.

Zum Inhalt: Sandra, ihr Freund Stefan und weitere deutsche Jugendliche warten am Gare du Nord der französischen Stadt Sens auf ihre Austauschschüler. Sandra hat einen Zettel mit der Aufschrift "Chantal Deneuve" in der Hand, bei der sie untergebracht sein soll. Stefans Austauschschüler heißt Jean-Pascal Lebrun. Doch als Stefan bemerkt, dass es sich bei Chantal um ein unglaublich gut aussehendes Mädel handelt, reißt er seiner Freundin den Zettel aus der Hand und jubelt ihr seinen Jean-Pascal Lebrun unter. Dann macht er sich mit der erotischen Chantal davon. 
Soweit, so gut, alles andere müsst ihr selbst lesen. 

Ich wollte kurz erzählen, was die Geschichte mit mir zu tun hat. Ich war nämlich selbst zu einem Schüleraustausch in Sens, einer Stadt in Burgund, nicht weit von Paris entfernt. Zu diesem Austausch hatte ich mich entschieden, weil ich eine Zeitlang total schlecht in Französisch war. 
Mein Schüleraustausch war allerdings viel öder als der in meiner Geschichte. Jungs habe ich kaum kennen gelernt, schon gar nicht bin ich der Liebe meines Lebens begegnet. Meine Austauschschülerin war nämlich total brav und verbrachte ihre Abende im Kreise der Familie. Dort wurde - wie oft in Frankreich - stundenlang gegessen, bis man schließlich müde ins Bett fiel. 
Als sie dann aber bei uns war, zog sie begeistert mit mir durch Kneipen und Discos. Dann musste ich ihr aber schwören, das nicht ihren Eltern zu erzählen.
Ach so: Das Mädel hieß natürlich Lebrun, und sie hatte einen Bruder, der Jean-Pascal hieß. Aber der war längst nicht so interessant, wie mein Typ in der Geschichte.
Das ist eben das Gute am Schreiben - man kann sich das Leben einfach spannender machen kann, als es ist.

Sonntag, 18. September 2011

Kein Meuchelmörder unter uns


Viele Krimis beginnen mit einem fröhlichen Familientreffen. Doch spätestens am fünften Tag stürzt die heile Familienfassade wie ein Kartenhaus zusammen, und im blassen Licht des Vollmondes werden die ersten Leichen aus dem Keller geholt. Es folgen Beschuldigungen, Beschwichtigungen und Beleidigungen, bis zuletzt eine weitere Leiche im Wasser der ostfriesischen Siele beseitigt wird.

Bei uns blieb es friedlich bis zuletzt, was wahrscheinlich daran lag, dass wir nur vier Tage aufeinander trafen. Selbst beim Uno-Kartenspiel ertrugen wir so manches schlechte Kartenblatt mit Gelassenheit.

Nun ist der Kurzurlaub zu Ende und der Alltag hat uns wieder. Meiner beginnt gleich morgen mit einem Zahnarzttermin.

Samstag, 17. September 2011

Ostfriesische Gemütlichkeit

Die Tage vergehen in friesischer Langsamkeit. Die Sonne begleitet uns mit warmen Strahlen.
Wir liegen eine Zeitlang in den Dünen am Strand von Schillig. Hier erinnern wir uns besonders intensiv an unseren Hund, an sein freundliches und kluges Wesen. Er hat uns bei allen Touren begleitet. Die Erinnerungen schauen uns aus allen Winkeln an.
An der Nordsee haben es Hunde nicht leicht. Nur am Strand von Schillig wurden sie geduldet, darum waren wir hier besonders oft.
Doch auch wenn die Erinnerung weh tut, tut sie doch gut. 
Wir beschließen den Tag mit Sauna, gutem Essen und friesisch-herbem Bier.

Freitag, 16. September 2011

Erinnerungen an die Kindheit

Seit gestern nun sind wir an der Nordsee. Es ist unglaublich, wie viele Erinnerungen wieder hochkommen. Wir erinnern sie aus ganz verschiedenen Perspektiven. Das ist spannend.
Abends überrascht uns Nils mit einem Film. Er hat verschiedene Szenen aus alten Videos zu einem Film zusammen geschnitten, mit Fotos vermischt, Musik unterlegt und Effekten versehen. Der Film haut uns richtig ein bisschen aus den Puschen. Die Erinnerungen sind nun so gegenwärtig. Das ist schön und tut auch ziemlich weh.
Es ist der Blick auf eine unbeschwerte Zeit, die nicht wiederkommt.

Mittwoch, 14. September 2011

Bensersiel, wir kommen!



„Ich würde so gerne mal wieder nach Bensersiel“.
Jeder aus unserer Familie hat diesen Satz schon mehr als einmal gesagt.
Bensersiel ist ein kleiner Ort in Ostfriesland an der Nordsee. Als unsere Kinder noch klein waren und  keine langen Autofahrten aushalten konnten, haben wir an diesem Ort fast alle unsere Ferien verbracht. Die Erinnerungen sind so zahlreich und so tief.
Jetzt haben wir beschlossen, einen Familienurlaub zu wagen - ein langes Wochenende, mehr Zeit ist nicht drin. Aber wir freuen uns tierisch.
Ob der Esel in Ostbense noch da ist? Und der Campingplatz hinter dem Deich? Waren die Pommes an der Frittenbude in Esens nicht die besten der Welt? Gibt es das Holografie-Museum noch? Und die Sonneninsel?
Wenn es um Bensersiel geht, schwelgen wir in Erinnerungen.
Jetzt ist es soweit. Bensersiel, wir kommen! Endlich!

Beim Verlag an der Ruhr

Natürlich kann man immer alle wichtigen Dinge mit Verlagen per Mail oder am Telefon klären. Tausendmal schöner aber ist es persönlich. So war ich gestern beim Verlag an der Ruhr zu Besuch und habe das sehr genossen. Der Verlag ist Anfang des Jahres innerhalb von Mülheim umgezogen, und die neuen Räumlichkeiten kannte ich noch nicht. In den schönen großen hellen Büros lässt es sich garantiert gut arbeiten - da könnte auch ich auf der Stelle mein Laptop ausbreiten.
Danach haben wir uns in größerer Runde zusammengesetzt, Themen gebrainstormt und neue Projekte besprochen. 
Zuletzt haben wir den Tag in einem Café in Mülheim abgeschlossen, an der Ruhr in der Sonne. 
Liebe Grüße an euch alle und danke für eure Zeit.

Dienstag, 13. September 2011

Die Börse


Jeden Abend vor den Nachrichten sehe ich die Sendung „Börse aktuell“. Abend für Abend präsentiert sich dort das gleiche Bild. Menschen - überwiegend Männer in dunklen Anzügen - starren auf Bildschirme. Dort bewegen sich Linien schon seit Monaten im Abwärtstrend. Die Männer schreien, gestikulieren, werfen irgendwelche Zettel auf den Boden oder schlagen sich weinend die Hände vor`s Gesicht.

Was ist passiert? Ist jemand gestorben? Ist ein Krieg ausgebrochen? Ein Kernkraftwerk explodiert? Nein, erfahre ich von einer gut aussehenden Frau in schickem Kostüm. Es ist wieder einmal der Dax, der seine Talfahrt fortsetzt, der deutsche Leitindex, der wieder gefallen ist.

Und muss man deswegen so abdrehen? Muss man so ein schlechtes Benehmen zeigen, dass man Zettel auf den Boden wirft, die die Putzfrauen nachher wieder aufheben müssen? Muss man gleich in Tränen ausbrechen - wo gerade diese Männer dort doch eher selten weinen? 

Dieses Geldgeschäft ist eine eigene merkwürdige Welt. Menschen verdienen ihr Geld nicht mehr im klassischen Sinne, indem sie etwas herstellen oder etwas leisten und dafür bezahlt werden. Sie packen ihr Geld in eine Blase, und lassen diese Blase für sich arbeiten. Auf die Weise wollen sie ihr Geld vermehren. Dieses abstrakte Geld aber kommt niemandem zugute. Es schwirrt irgendwo im Universum herum. Ist es dann aber mehr geworden, freut man sich nicht und gibt es aus, sondern man steckt es in eine andere Blase und lässt es wieder arbeiten.

Nur wenn man sich verspekuliert hat beginnt das Jammern. Firmen gehen dann pleite, einzelne Betroffene machen auch mal Selbstmord - naja, und wenn Banken oder Versicherungen versehendlich auch unser Erspartes verzockt haben, bezahlen wir eben wieder die Zeche. Wie gut, dass es uns kleinen Leute gibt, die ihr Geld noch auf eine altmodische Weise verdienen.  Und ist doch Ehrensache, dass wir dann mal wieder die Welt retten.

Montag, 12. September 2011

Songs, Songs, Songs


Wieder habe ich einen spannenden Brief bekommen, diesmal von der Klasse 7 Rc der St. Angela-Schule in Düren. Die Schüler zu dem Buch "Im Chat war er noch so süß" in Gruppenarbeit verschiedene supergute Songs geschrieben. Einige haben sich dabei an bekannten Melodien orientiert wie Sam Tsuis "Just a dream" oder "The show" von Marit Larsen, andere haben sogar eine eigene Musik erfunden. Zu gerne wäre ich im Unterricht dabei gewesen.
Einen Text drucke ich mal ab - vielleicht habt ihr ja Lust, ihn auch zu singen. Er orientiert sich an der Melodie "Halt dich an mir fest" von Revolverheld und ist von Annalena, Desireé, Darja und Jil geschrieben:

Jede Nacht hab ich Albträume
ich denke immer an das was war,
wie konntest du mir das antuen,
Du hast mein Herz zerbrochen,
Du entführtest mich in ein Haus 
und sperrtest mich ein,
wusste nicht, was jetzt geschieht,
lass mich nie wieder auf einen ein,
sonst passiert mir das nochmal.

Ich hab dir vertraut, 
weil du immer so nett warst.
Ich habe dir vertraut
und deine Lügen geglaubt.
Ich will dich nicht sehn.
Ich hab dir vertraut,
weil ich so verliebt war.

Ich lass mein Licht an, 
bis ich schlafen kann.
Doch ich wälz mich hin und her
Kann Nächte lang nicht schlafen,
denk immer an das was war.

Ich hab dir vertraut,
weil du immer so nett warst.
Ich hab dir vertraut
Und deine Lügen geglaubt.
Ich will dich nicht sehn
Ich hab dir vertraut,
weil ich so verliebt war.

Ich seh keinen Weg aus dieser Dunkelheit
Ich will hier raus, so schnell ich kann.
Geht das denn niemals mehr vorbei?
Ich halt das alles nicht mehr aus.

Ich hab dir vertraut,
weil du immer so nett warst.
Ich hab dir vertraut
Und deine Lügen geglaubt.
Ich will dich nicht sehn
Ich hab dir vertraut,
weil ich so verliebt war.  (2x) 

Danke euch allen für diese kreative Arbeit. Ich hoffe, ihr freut euch über meinen Brief.