Samstag, 31. Dezember 2016

Rückblick auf das Jahr 2016


Nun geht das Jahr 2016 zu Ende, und ehrlich gesagt bin ich froh darüber. Ich meine – klar -  so ein Jahr ist nur eine Zahl und es stellt einem Menschen für 365 Tage Zeit zur Verfügung. Was man daraus macht und was das Schicksal daraus macht, ist ein anderes Problem. Dafür kann das Jahr ja nichts. Trotzdem wird mich wahrscheinlich immer ein Seufzer überkommen, wenn ich an das Jahr 2016 denke.
Obwohl, eigentlich, berufsbezogen betrachtet, war das Jahr 2016 ein richtig kreatives und spannendes Jahr, mit vielen tollen Schreibaufträgen, manche auch schwierig, aber alles fand sich irgendwie. Auch spannende Lesereisen hatte ich, sogar nach Polen und nach Österreich, aber auch an so schöne Schulen wie die in Westerholt, an der ich immer so gerne bin.
Aber was meine Privatsituation betrifft, war das Jahr eher schwierig mit gesundheitlichen Problemen und mit einigen traurigen Abschieden. Die wurden mir besonders am Ende des Jahres zur Weihnachtszeit noch mal deutlich.
Nun freue ich mich auf das neue Jahr, das gleich mit einem spannenden Neuanfang startet – meiner Stadtschreiberstelle in Gotha. Aber bis dahin genieße ich noch die Raunächte zwischen den Jahren. Ich wünsche euch einen guten Rutsch und grüße euch herzlich. Ich bin froh und dankbar, euch als Leser zu haben. 

Freitag, 23. Dezember 2016

Dienstag, 20. Dezember 2016

Berlin


Gestern habe ich noch so unbedarft über den Paderborner Weihnachtsmarkt gepostet – und nun dieses schreckliche Attentat auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin. Ich bin unendlich traurig und sprachlos.

Montag, 19. Dezember 2016

Paderborner Weihnachtsmarkt



Eigentlich mag ich sie ja lieber, diese stillen kalten Nächte nur mit Kerzenlicht. Aber ein Bummel über den Paderborner Weihnachtsmarkt hat mir dann doch gefallen. Besonders der Dom sieht beleuchtet so wunderschön aus. Dann sieht man nämlich nicht, dass in den 70ger Jahren eine schreckliche schwarze Kiste davor gebaut wurde – und wie überall stehen diese hässlichen Gebäude nun unter Denkmalschutz und sind Kult…


Euch allen wünsche ich ein schönes, feierliches, stilles, besinnliches oder fröhliches Weihnachtsfest. Ich werde natürlich in Sachen Familie Besuch haben oder unterwegs sein und freue mich auf meine Lieben.
Habt eine gute Zeit! 



Donnerstag, 15. Dezember 2016

Neue Geschichten um Paul, den Hasen



Und weiter geht es mit dem Hasen Paul, seiner Freundin Hannah, den Freunden Paolo, Tim, Marlene und dem genialen Erfinder Onkel Frollo. Verrückte Maschinen, aufregende Flugobjekte, rätselhafte Labyrinthe oder einsame Inseln warten darauf, entdeckt, erforscht und verstanden zu werden.

In diesen drei Vorschulbüchern geht es darum, die Konzentration zu fördern, auf spielerische Weise die Buchstaben zu entdecken oder die ersten Erfahrungen mit Zahlen zu machen.
An fünf mehrseitige Geschichte knüpfen sich verschiedene Aufgabenstellungen, die die Vorschulkinder malend, schreibend, rechnend oder kombinierend herausfinden müssen. 

Samstag, 10. Dezember 2016

Lesung in Lage

Die letzte Lesung dieses Jahres führte mich in das kleine Städtchen Lage in Lippe, nicht weit von uns entfernt. Hier hatte mich der Siebener-Jahrgang zu einer Lesung in die Sekundarschule eingeladen.
Schon am Schultor wurde ich von einem netten Schülergremium begrüßt und dann nett betreut: Kaffee, Kekse, Wasser … perfekter kann eine Lesung nicht anfangen.
Nett und aufmerksam waren die Schüler außerdem, sodass ich trotz Erkältung gut durchhalten konnte.
Liebe Grüße an euch. 

Dienstag, 6. Dezember 2016

Weihnachtskerzen als LEDs



Wieder steht ein Theaterworkshop an der Hermann-Schmidt-Schule in Schloss Neuhaus an. Die Hermann-Schmidt-Schule ist eine Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Wie immer bin ich vor dem Workshop ein bisschen aufgeregt. Begegnungen mit diesen Schülern gehören nicht zu meinem Alltag, und ich brauche einen Moment, bis ich mich in sie hineinfühlen kann. Aber sie machen es mir leicht. Sie sind so lebendig und so lustig, so konzentriert und so leicht zu motivieren. Immer lese ich eine Passage aus einem Buch vor, und dann spielen wir sie nach. Einige Schüler können richtig gut spielen, andere können sich keinen Satz merken, wieder andere sind wahnsinnig ängstlich und sprechen sehr leise, und am nächsten Tag ist wieder alles ganz anders…
Vor der Aufführung sitzen wir gemeinsam in der Frühstückspause zwischen Keksen und selbstgebastelten Laternen und plaudern. Als wir danach aufstehen und in den Musikraum hinüber gehen wollen, fallen mir die Kerzen in den Laternen ein. „Ich will sie lieber ausmachen“, sagte ich. „Nachher brennt es noch.“ Verblüfft schauen die Schüler dabei zu, wie ich in den Kerzenhalter puste. Vielleicht glauben sie, ich wollte sie auf den Arm nehmen. Denn ich stelle erst jetzt fest, dass es sich bei der Kerze um eine flackernde LED-Kerze handelt. Die Überraschung der Schüler könnte nicht größer sein. Sie lachen sich über mich kaputt. Dann macht die LED-Kerze ihre Runde und alle pusten mal … jedes Mal mit einem großen Lacherfolg. So sind wir zur Aufführung ganz entspannt und sie wird ein richtig schöner Erfolg für die Schüler.

Dienstag, 29. November 2016

Irritationen im Netz



Dieses Winterwetter sieht ja wunderschön aus – wenn es nur nicht so kalt wäre. Besonders eindrucksvoll sind die Spinnnetze in unserem Garten.
Apropos Netz – gestern hat uns ja die Telekom einige Irritationen beschert. Bei mir klingelte zum Beispiel in der Mittagszeit das Telefon. Das Foto meines Mannes war auf dem Display. Ich ging dran, aber die Leitung war tot. Okay, Telekom-Error, dachte ich. Ich wollte zu meinem Handy greifen, doch in dem Moment klingelte das Telefon wieder. Wieder das Foto meines Mannes auf dem Display, wieder niemand am Ende der Leitung.
Ich dachte, es muss wohl was Wichtiges passiert sein, und rief auf der Stelle mit meinem Handy bei ihm an. Er freute sich, mich zu hören. Angerufen hatte er mich aber nicht. Und auch sonst war nichts Wichtiges passiert.
Merkwürdig, oder? Vielleicht hatte ich ja für einen kurzen Moment den Hacker an der Strippe.
Ich habe es immer gewusst: Sie sind unter uns.

Mittwoch, 23. November 2016

Steuerprüfung


Ich habe zu viele Steuern bezahlt. Für meine Bücher, die ich bei Amazon selfpublishe, habe ich den ganz normalen E-Book-Steuersatz von 19 % bezahlt und erst später festgestellt, dass ich das gar nicht machen musste. Amazon als Luxemburgisches Unternehmen zahlt die Steuern schon im Voraus für mich an mein Finanzamt, sodass mein Gewinn bereits ein Netto-Gewinn ist.
Nun reiche ich dem Finanzamt eine dicke Akte ein und bitte darum, mir mein Geld zurück zu erstatten. Das hat eine Steuerprüfung zur Folge.
Ein freundlicher Herr erscheint eine Woche später in unserem Wohnzimmer und liest sich durch Verträge und Exceltabellen. Er kennt sich mit Amazon nicht aus, hat keine Autoren unter seinen Klienten, die auch selfpublishen. Aber er hört mir aufmerksam zu, um sich dann weiter in die Akten zu vertiefen. Er ist sicherlich unbestechlich, wie alle Beamten, aber er nimmt einen Kaffee an und lässt sich zum Schluss sogar zu einem kleineren privaten Gespräch hinreißen.
Heute rief er dann an, um mir die gute Nachricht ganz persönlich zu überbringen. Ich kriege das Geld zurück. Es ist nicht gerade eine Pippisumme, darum freue ich mich wie eine Schneekönigin. Und über Finanzbeamte mache ich bestimmt nie wieder einen blöden Spruch!!!

Sonntag, 20. November 2016

Wochenende in Ostfriesland


Manchmal kann man die Lesungen auch mit einem Kurzurlaub verbinden, besonders wenn die Nordsee angesagt ist. Diesmal ließ es sich mein Mann nicht nehmen, mich in Ostfriesland zu besuchen. Zu viele schöne gemeinsame Erinnerungen haben wir an diese Gegend. Wir nutzten den einen sonnigen Tag, um nach Langeoog zu fahren. Es war kalt, stürmisch und windig, aber eben auch dieses wundervolle Licht des tiefer gelegten Himmels. 


Übrigens muss ich euch auch noch dieses Nachtfoto zeigen. 

Samstagabend hatte ich nämlich den Schülern, die keinen funktionierenden Internetanschluss hatten, angeboten, die Geschichten für ihren Schreibworkshop einzusammeln. Ziemlich dunkel und unheimlich war es an der verabredeten Bushaltestelle vor der Schule – trotzdem kamen einige Schüler, allerdings in Begleitung ihrer Eltern.


Donnerstag, 17. November 2016

Schreibwerkstatt in Westerholt



Nun bin ich wieder für ein paar Tage in Ostfriesland. Ich kenne die Gegend hier von zahlreichen Familienurlauben und liebe sie sehr. Die David-Fabricius-Oberschule in Westerholt führt eine Projektwoche zum Thema Bücher durch und hat mich für verschiedene Lesungen und eine Schreibwerkstatt eingeladen. An dieser Schule war ich schon so oft, dass man mir heute spontan einen Schulschlüssel für die nächsten Tage in die Hand drückte. Was für ein Vertrauensbeweis!


Heute begannen wir mit der Schreibwerkstatt. 22 hochmotivierte Jungen und Mädchen der Klassen 7 und 8 fanden sich in den gemütlichen Räumen der Schulbücherei ein, um sich von mir zum Schreiben einer Kurzgeschichte anleiten zu lassen. 


Es war eine total schöne Atmosphäre – genau die perfekte Mischung aus Entspannung und Konzentration.
Die Fotos der Schüler sprechen für sich! 

Donnerstag, 10. November 2016

Meine Ortsgruppe



„Kann ich dir mal was von meiner Facebook-Ortsgruppe vorlesen?“, frage ich meinen Mann. Sofort fängt er an zu lachen, obwohl ich noch kein Wort gelesen habe.
Diese Ortsgruppe ist einfach umwerfend komisch. Jeder, der etwas im Ort zu sagen hat, gibt einen Kommentar von sich, unabhängig davon, ob er etwas weiß oder nicht. Manchmal reicht es auch nur aus, dass man jemanden kennt, der auch nichts weiß.
„Habt ihr diesen Knall gehört? Was war das?“, schreibt zum Beispiel einer.
Und ehrlich, mich interessiert das auch. Ich habe zwar den Knall nicht gehört, aber ich möchte doch schon wissen, ob ein Luftballon geplatzt ist, ob ein Haus explodiert oder ob eine gigantische Explosion das Universum zerstört.
„Weiß ich auch nicht“, schreibt ein Teilnehmer (und ehrlich, über die Antwort könnte ich wochenlang lachen).
Nach längerer Diskussion einigt man sich schließlich darauf, dass es ein Donner war. Das angedrohte Gewitter fällt dann allerdings aus.
Ein paar Tage später registriere ich abends ein unglaubliches Feuerwerk am Himmel. Dabei ist weder Silvester, noch Stadtfest.
Schnell schaue ich in meiner Facebookgruppe nach. Auf sie ist immer Verlass.
„Weiß jemand, wer da so laut und fröhlich feiert?“, fragt tatsächlich jemand.
Und nun kennt sich echt mal jemand aus. Guy Fawkes-Day, erfahre ich. Die englischen Soldaten feiern.
Na bitte, geht doch! Manchmal hat diese Gruppe auch mehr als nur einen Unterhaltungswert. 

Mittwoch, 9. November 2016

Sonntag, 6. November 2016

Geheime Mission

Pssst. Ich bin hier in geheimer Mission unterwegs. Ich bin nämlich nach Gotha gefahren, um meinem Mann mal die Stadt zu zeigen, in der ich im kommenden Jahr als Stadtschreiberin tätig sein werde. Außerdem will ich natürlich selbst noch mal ein bisschen Thüringer Luft schnuppern. 
Wir quartieren uns in einem Hotel in der Innenstadt ein, bummeln von dort durch die Altstadt. Das Wetter ist furchtbar, es regnet wie aus Eimern, und trotzdem tut es der Schönheit der Stadt keinen Abbruch.

Im Brühl 4 sehe ich dann auch das Haus, in dem ich ab Januar meine Wohnung beziehen werde. Es ist umringt von Gaststuben und kleinen Kneipen. Verhungern und verdursten werde ich also schon mal nicht. Und bestimmt ist es auch inspirierend, so direkt auf dem Marktplatz zu wohnen.




Dienstag, 1. November 2016

Mein neues Auto



Manchmal sind Blogger klar im Vorteil. Ich jedenfalls hatte ein riesiges Glück. Ein freundlicher und hilfsbereiter Dauercamper vom Eurocamp – Herr Jacob, KFZ-Meister mit Spezialkenntnissen in Sachen Mercedes, gerade in der aktiven Phase des Ruhestandes – las, dass ich so gerne eine alte Mercedes-A-Klasse wiederhaben möchte, die Autos aber schwer zu kriegen sind, weil sie seit einigen Jahren nicht mehr gebaut werden. Vor allem nicht mit einer geringen Kilometerzahl.
Herr Jacob versprach, sich um mein Problem zu kümmern und machte sich auf Autobesichtigungstour. Dann kam der Geheimtipp: Mercedes, dunkelrot, gerade erst 62 000 Kilometer runter, von einer edlen Freifrau von Irgendwas in erster Hand gefahren und topgepflegt. Der Wagen wurde bereits begutachtet, probegefahren und für gut befunden.
Ich schlage direkt am Telefon zu – voller Vertrauen, dass ein KFZ-Meister mehr von Autos versteht als ich.
Heute habe ich den Wagen abgeholt. Er passte direkt zur Farbe meines Pullovers, und er fuhr sich irgendwie so … adelig!
Ich bin echt superhappy: Ein zuverlässiges schickes Auto zu haben, ist schon mal ein riesiger Stressfaktor weniger, jedenfalls, wenn man so viel unterwegs ist wie ich.
Liebe Grüße an Herrn Jacob und herzlichen Dank!

Freitag, 28. Oktober 2016

Verzagtheit



Ich gehöre nicht zu den Menschen, die sich vor irgendetwas drücken, sei es Verantwortung, Auseinandersetzung oder schwierige Terminen. „Je eher daran, desto eher davon“, lautet das Motto, das mir von meinem Vater ins Leben gegeben wurde.
Doch bei dieser neuen Mammografieuntersuchung zur Kontrolle meiner Brust überkommt mich plötzlich eine große Verzagtheit. Allein die Tatsache, dass meine Brust wieder auf Briefmarkenformat geplättet wird, macht mir Panik – ganz zu schweigen von der Angst, wieder einen blöden Befund zu haben.
„Tut mir leid, ich kann am Dienstag den Termin nicht wahrnehmen“, teile ich der Sprechstundenhilfe mit. „Es ist mir was dazwischengekommen.“
Und ich schiele schon in meinem Outlook-Kalender auf den Monat November.
„Kein Problem. Dann kommen Sie doch am Donnerstag“, sagt die Sprechstundenhilfe freundlich.
Ja, haben die denn gar nichts zu tun in der Radiologie?
Aber es wäre jetzt blöd, noch eine Ausrede für Donnerstag zu finden.
Ich gehe also hin – und es ist alles okay *schweißvonderstirnwisch.

Dienstag, 25. Oktober 2016

Ich werde Stadtschreiberin in Gotha


Die Würfel sind gefallen. Ich (!!!!)  habe das Kurd-Laßwitz-Stipendium erhalten und werde 2017 Stadtschreiberin der Stadt Gotha. Schon vor drei Wochen habe ich von dieser Entscheidung erfahren und einen wilden Seitgalopp durchs Wohnzimmer getanzt. Allerdings musste ich noch Stillschweigen bewahren, Verträge unterschreiben und genauere Bedingungen erfahren. Aber heute um 15.00 Uhr geht die Pressemitteilung raus, und damit darf auch ich meine riesige Freude in die Welt hinausposaunen.
In Thüringen war ich schon häufiger zu Lesungen eingeladen. Jedes Mal habe ich auch in Gotha Station gemacht und die schöne Stadt genossen. Dort nun ein Jahr lang wohnen und schreiben zu dürfen, wird sicherlich total spannend, zumal ich auch noch mitten in der Stadt wohnen werde. Ich freue mich auf interessante Begegnungen (siehe Foto) und neue Projekte.
Das Stipendium wird seit 2008 ausgeschrieben. Ich bin nun die 10. Autorin, die die Stadtschreiberstelle besetzen wird.
2017 könnt ihr euch also auf einen regelmäßigen Blogpost aus Gotha gefasst machen!!!


Montag, 24. Oktober 2016

Schwesterntreffen


Es ist ein bisschen wie früher, als wir noch um den großen Esszimmertisch saßen und die Hausaufgaben machten. Dabei ist weder das Haus, noch der Esszimmertisch ein Teil aus der Kindheit. Aber es ist diese Art, wie meine Schwester leise in Selbstgesprächen versunken ist, die andere Schwester schwungvoll ihre Zeilen schreibt, und ich, wie ich Mühe habe, mich zwischen den beiden zu konzentrieren.
Zusammen beantworten wir die Trauerpost. Viele Briefe sind gekommen. Dann stehen noch so viele Formalitäten an.
Immer wieder schauen Besucher vorbei, haben unsere Autos vor dem Haus gesehen. Wir begrüßen sie freundlich, aber kurz. Heute haben wir geschlossene Gesellschaft. Die Zeit ist kostbar. So oft können wir nicht zusammenkommen.
Jeder hat etwas Leckeres zu essen mitgebracht. Wir trinken Kaffee, erzählen, zögern den Moment hinaus, der heute ansteht. Irgendwann müssen wir eine Bestandsaufnahme machen, müssen Schränke öffnen, Dinge anschauen, beraten und verteilen. Vor diesem Augenblick fürchten wir uns ein wenig. Die Ganzheit wird plötzlich aufgebrochen. Der Moment geht verloren, an dem dieses Haus das Haus unseres Vaters war. Das tut weh.
Wir gehen gemeinsam durchs Haus, betrachten die Möbel, die vielen Bilder, das Geschirr, die Bücher, die zahlreichen kleinen Erinnerungen.
Und dann beginnt jemand: „Sagt mal, könnte ich vielleicht diesen Wohnzimmerschrank bekommen? Er erinnert mich an Minden.“ „Ich würde gerne das Klavier haben.“ „Hat jemand an der Truhe auf dem Flur Interesse? Sonst würde ich sie gerne nehmen.“
Es ist so schön, dass alles so einfach geht.  Jeder hat eine andere Erinnerung, jeder einen anderen Geschmack. Gleichzeitig hat niemand sein Herz an ein ganz besonders Möbelstück gehängt. Und jeder freut sich für den anderen.
Wir gehen, reden, lassen alles unberührt. Und doch können wir uns plötzlich vorstellen, dass es anders werden kann. Besonders dann, wenn die Dinge in gute Hände kommen.

Samstag, 22. Oktober 2016

Traurige Momente



Trauer kommt in Wellen. Sie erwischt einen ganz plötzlich eiskalt und unvorbereitet. Zum Beispiel heute Morgen beim Frühstück. Als ich die Marmelade esse und denke: Himbeermarmelade, selbstgemacht? Von wem denn? Und dann lese ich die Handschrift seiner Haushaltshilfe: „Himbeeren 2014“. Er hat die Marmelade sicherlich nicht mehr gemacht, aber daneben gestanden und sich gefreut, dass seine leckeren Himbeeren aus dem Garten eine gute Verwendung fanden. Der Gedanke macht mich traurig und rührt mich zugleich. Wie lieb, dass er nun noch für mein Frühstück sorgt.
Abends sehe ich einen Film im Fernsehen. Jemand liegt im Koma. Das geht unter die Haut. 

Freitag, 21. Oktober 2016

Autorenlesungen in Österreich


Die Autorenlesungen in Österreich haben mir großen Spaß gemacht, und gerne wäre ich auch weiterhin in diesem schönen Land unterwegs. Blöd ist leider nur, dass der Weg immer so weit für mich ist. So habe ich jetzt beschlossen, mich in Österreich überwiegend durch die Leseagentur Eibl & Eibl vertreten zu lassen. Herr Eibl ist spitze darin, Lesungen zu bündeln und zu organisieren, und mir tut es gut, nicht immer alles selbst zu machen.
Als ich in Grieskirchen war, haben wir uns auf einen Kaffee getroffen und die nächste Lesereise besprochen. Es ist geplant, dass ich vom 24.-28. 4. 2017 wieder in Österreich zu Gast sein. Bei Interesse können Sie sich also gerne an den Service für Jugendkultur Eibl & Eibl wenden.  


Donnerstag, 20. Oktober 2016

Lesung in Riedau


Die letzte Station meiner österreichischen Lesereise führte mich ins oberösterreichische Riedau. Hier war ich an der NMS, der Neuen Mittelschule, wie sie in Österreich neuerdings heißen, eingeladen. Obwohl eine größere Schülergruppe auf mich wartete, waren die Schüler sooooo leise und aufmerksam, dass ich es richtig genossen habe, zu Gast zu sein. Ich hoffe, dass ich auch euch Lust auf`s Lesen gemacht habe.

 

Gegen Mittag ging es dann nach Hause zurück. Die Sonne begleitete mich noch quer durch Bayern und tauchte den Bayrischen Wald, die Donau und den Inn in warmes Herbstlicht. Nur in den Kassler Bergen hatte mich dann der Regen wieder und brachte mich unbarmherzig ins kühle Westfalen zurück – seufz! 

Dienstag, 18. Oktober 2016

Lesung in Neumarkt/Kallham


Mit diesem netten Plakat wurde ich heute in der Schule in Neumarkt/Kallham in Oberösterreich begrüßt. Da geht einem doch gleich das Herz auf, wenn man noch ein bisschen orientierungslos in den Schulflur stolpert.
Viele Schüler kannten meine Bücher, dementsprechend zugewandt und aufmerksam waren sie. Es hat mir total Spaß gemacht, hier zu sein.
Für euch Blogleser gibt es jetzt natürlich ein Suchbild. Wer findet mich unter den Schülern? Naja, so schwer ist es nun nicht, aber Achterklassen sehen schon verdammt erwachsen aus.