Dienstag, 30. Januar 2018

Zweitjob


In einer schnelllebigen Welt wie dieser, in der man zu den Old-Schoolern gehört, wenn man nicht in der Lage ist, eine Whatsapp mit zwei Daumen zu schreiben, sollte man auf alle Fälle mehrere Jobs im Ärmel haben.
Zwei konnte ich bisher vorweisen, aber der Trend geht zum Dritten.
Nun habe ich einen weiteren: Ich bin Aquatrainerin. Wehe ihr glaubt mir nicht. Schaut euch das Foto an. Das ist der Beweis!

Wie kommt die denn darauf? werdet ihr euch sicherlich fragen. Naja, das Leben treibt manchmal seltsame Blüten. Einige, die den Blog regelmäßig lesen, wissen vielleicht, dass ich in allen Ferienzeiten auf dem Campingplatz meiner Familie im Spreewald aushelfe. Hier wird in diesem Winter eine Wellnessanlage mit Sauna und Pool gebaut, und da lag die Überlegung auf der Hand: Wäre doch schön, wenn im kommenden Sommer morgens Aquatraining stattfinden würde.
Meine Schwiegertochter Nicole und ich recherchierten im Netz und fanden eine Wochenendausbildung, die uns zu diesem Job befähigen sollte. Todesmutig wie Unerfahrene nun mal sind, meldeten wir uns zu dem Kurs an. Er fand in einem schicken Sportstudio nördlich von Berlin statt – und unter den Teilnehmern waren fast nur Physiotherapeuten, unter ihnen zahlreiche junge Männer mit einem Oberkörper wie Arnold Schwarzenegger. Nicole und ich mussten uns ziemlich viel Mut zusprechen, den Kurs durchzuhalten, besonders als es darum ging, eine Trainingseinheit vorzubereiten und mit genau dieser Zielgruppe durchzuführen.


Wir schafften es – nicht zuletzt weil wir aufmunternde Hilfe bekamen. Nach dem Wochenende waren wir total happy und knochenkaputt.
Aber ganz ehrlich: Noch mal muss ich das nicht haben. Da schreibe ich doch lieber eine Buchserie. 

Donnerstag, 25. Januar 2018

Besuch bei der Edition Zweihorn


In dieser Woche habe ich mich auf den Weg in den Bayrischen Wald gemacht, um dem Verlag Edition Zweihorn einen Besuch abzustatten. Vor vielen Jahren haben der Verleger Gerhard Kälberer und ich ein gemeinsames Buch für die Caritas in Freiburg gemacht und uns dabei kennen gelernt, im vergangenen Jahr hatte der Verlag das Buch „See you“ in sein Verlagsprogramm aufgenommen, das ich als Stadtschreiberin in Gotha geschrieben habe. Nun haben wir geplant, uns mal wieder zu treffen.


Uschi und Gerhard Kälberer leben in Neureichenau bei Passau zwischen Schneebergen und Bauernhäusern, Hunden und Islandpferden. Wir treffen uns in dem romantischen Holzhaus des Verlages, um über Gott und die Welt und über das Schreiben und Verlegen zu reden, eine schöne Mischung aus privatem und beruflichem Kontakt. Kulinarisch wurde ich echt verwöhnt… und so ganz nebenbei entstand auch die Idee zu einem neuen Projekt – mal schauen, wie es sich entwickelt. Ich werde euch berichten.  


Sonntag, 21. Januar 2018

Das Alter



Es gibt tatsächlich ein paar Dinge, die im Alter besser werden. Zum Beispiel, dass man wirklich mal Zeit für sich hat, dass man es schafft, sich mit einer lieben Freundin zum Kaffee zu treffen, oder ein Buch zu lesen, oder einen Spaziergang zu machen. Schön ist auch, dass das Geld plötzlich reicht. All diese plötzlichen unvorhergesehenen Ausgaben, die auf einen zukommen, wenn man in einer Familie mit Kindern lebt, gehören der Vergangenheit an. Das heißt natürlich nicht, dass das Leben und vor allem die Kinder nicht mehr teuer sind, aber irgendwie reicht das Geld plötzlich für alles und jeden. 
Die negative Seite des Alters ist aber natürlich auch präsent: die Falten, die grauen Haare, das Nachlassen der Kraft, die Angst um die Gesundheit … und nun bei mir ein ganz neu einsetzendes ständiges Frieren. Vorbei das Feuer der Jugend und die Hitzewallungen des Älterwerdens – plötzlich tritt eine nie gekannte Frostempfindlichkeit an ihre Stelle. Die 21 Grad des Wohnzimmers empfinde ich als zu kalt, ich trage plötzlich draußen Handschuhe, dicke Socken und Halstücher – und ganz ganz manchmal sogar eine Mütze. Und gestern habe ich mir endlich mal ein paar fette warme Puschen geleistet. So was hatte ich noch NIE! Muss ich mir Sorgen machen? Hoffentlich nicht!   

Dienstag, 16. Januar 2018

Magischer Pfeifton

Seit fast einem Jahr gibt mein Auto ein undefiniertes Pfeifen von sich. Es passiert irgendwann, wenn Pluto im Saturnzyklus steht, bzw. wenn Seitenwind ist und ich zwischen 50 und 80 km/h fahre. Verschiedene Werkstätten haben sich schon an diesem Pfeifton versucht. Ich kriegte neue Reifen, dann neue Bremsen mit allem was dazugehört und ordentlich was kostet – das Pfeifen blieb aber treu an meiner Seite.
Zuletzt wusste ich nur noch einen Rat: eine kleine Muckelwerkstatt im tiefsten Brandenburg. Der KFZ-Mechaniker hatte mir schon mal bei einem aussichtslosen Problem an meinem alten Auto geholfen.
Der KFZ-Meister ist gründlich. Er fährt mit mir durch die Gegend, um sich das Pfeifen anzuhören, aber natürlich: Der Vorführeffekt. Mein Wagen verhält sich leise und vorbildlich.
„Sie müssen langsamer fahren“, erkläre ich. Es tut sich nichts.
Den KFZ-Meister stört es nicht. Er hat viel zu erzählen. Während wir durch die ruhigen Straßen des Spreewaldes fahren, schimpft er über den Holzraubbau in den Wäldern und über die unsinnige Ansiedlung des Wolfes. Es ist das Stichwort Wolf, das mein Auto zu einem leisen Heulen veranlasst. Und dann ist es wieder da, dieses ominöse Geräusch. Der Meister horcht und überlegt, testet die Lenkung und die Bremse. Das muss er nachgucken, sagt er mir. Vielleicht ist die Bremse verunreinigt.
Ich lasse meinen Wagen in seiner Obhut.
Am späten Nachmittag kann ich ihn abholen. Er hat alles Mögliche an den Rädern ausgebaut und gründlich gereinigt, und bereits eine Probefahrt gemacht. Jetzt ist alles in Ordnung. Erleichtert frage ich nach dem Preis. „Fünfunddreißig Euro“, sagt er.
FÜNFUNDDREISSIG Euro? Ich kann es gar nicht glauben.  Meine Mercedes-Fachwerkstatt nimmt schon 35,- € Begrüßungsgeld, bevor sie eine Autotür öffnen!
„Naja“, sagt er ein bisschen verschämt. „Ich habe ja bestimmt eine Stunde drangesessen, alles gereinigt und mit der Bürste geschrubbt, habe auch noch ein bisschen Material verbraucht. Das Spray ist auch nicht so billig.“
„Alles gut!“, sage ich. Und dann lasse ich ein gutes Trinkgeld da!
Heute hatte ich endlich mal eine störungsfreie Rückfahrt. 

Freitag, 12. Januar 2018

Gewinnspiel beim Verlag an der Ruhr

 
 
15 000 Fans hat der Verlag an der Ruhr auf Facebook für sich gewinnen können, und zum Dank starten sie dort ein spannendes Gewinnspiel. Es gibt einen Klassensatz Bücher zu gewinnen, wenn man auf einem Kommentar bei Facebook notiert, welche Lektüre man sich für seine Schule wünscht.
Ich freue mich sehr, dass sich so viele Lehrer zu Wort melden, und noch mehr freue ich mich, dass diese dreistufige Grundschullektüre so gut bei den Lehrern ankommt. Auch dass sich so viele eine Lektüre von Petra Bartoli y Eckert oder mir wünschen, macht mich sehr stolz.
Das Gewinnspiel läuft noch bis zum 14.1. Also legt euch ins Zeug!!!



Samstag, 6. Januar 2018

Aufräumen



Wie es sich für das neue Jahr gehört, befinde ich mich zur Zeit im Aufräummodus. Es fing alles mit dem Putzschrank an, der dringend eine Sichtungsaktion benötigte, und ich fand so geheime Dinge wie Möbelpolitur und Schuhimprägnierspray darin. Auch das Scheuermittel wird wohl bis 2024 reichen.  Dann war das Badezimmer dran, anschließend der Kleiderschrank, und jetzt bin ich im Keller angekommen. Der Keller ist ein Fass ohne Boden, zumal alle Kinder hier ihre Erinnerungsschätzchen stehen haben, für die bei ihnen zu Hause kein Platz ist: Lego, Epochenhefte, Gitarrennoten, Computerzeitschriften – und zuletzt eine riesige Kiste mit He-Man-Figuren. Hilfe, was waren das für schreckliche Monster. Sie haben ein Schweinegeld gekostet, aber jetzt weiß wahrscheinlich niemand mehr, wie sie heißen und ob sie zu den Guten oder Bösen gehören.
Verstaubte Grüße… 

Montag, 1. Januar 2018

Jahreswechsel



Immer wenn ich in einer Silvesternacht auf einer Anhöhe stehe und von Ferne auf das Feuerwerk schaue, denke ich an eine ganz besondere Silvesternacht zurück. Ich war vielleicht 17, war zu einer Silvesterparty in die Stadt gegangen, um mich mit Freunden zu treffen. Irgendjemand hatte die Idee, aus der Stadt hinauszufahren, auf einen Berg, um einen besseren Blick auf das Feuerwerk zu haben. Einer der Freunde hatte ein Auto, ein anderer eine Flasche Sekt, und gemeinsam machten wir uns auf den Weg, um vom Waldrand aus den Jahreswechsel anzuschauen. Ich erinnere mich noch zu gut an dieses stille Nebeneinanderstehen, die Gesichter dem Feuerwerk zugewandt. Die Stille des Waldrandes bildete einen seltsamen Kontrast zu dem bunten Geschehen in der Stadt. Wir blieben in Distanz, das Gefühl von gemeinsam erlebter Einsamkeit verband uns.
Und obwohl ich danach zahlreiche Feuerwerke erlebte, mal mitten drin, mal außen vor, ist dieses eine Erleben immer noch ganz besonders präsent.