Dienstag, 29. August 2017

See you – Ich sehe dich

Nun ist er online gelistet, der Roman, den ich in meiner Stadtschreiberzeit in Gotha geschrieben habe. Er wird am 1. September erscheinen und ist bereits vorbestellbar. Ich habe ihn in Gotha spielen lassen, aber nicht so, dass es im Text störend wird (so nach dem Motto: Sie ging am Schloss Friedenstein vorbei, das 1643 im Barockstil erbaut wurde…), einfach nur so, dass man weiß, wo die Protagonistin lebt, zur Schule geht oder ihre Freunde trifft.
Ansonsten hat das Buch ein recht aktuelles Thema, nämlich die Internetplattform „Younow“, die es Menschen ermöglicht, sich im Internet durch einen Lifestream darzustellen. Man benötigt nur eine Kamera – und die hat man mittlerweile in jedem Handy – dann kann man die Welt direkt und life an seinem Leben teilhaben lassen. „Seeyou“ habe ich diese Plattform in meinem Roman genannt.
Auch Ana Maria gerät in den Sog dieses Lifestreams, und als sie bemerkt, in welche Gefahr sie dadurch geraten ist, überschlagen sich bereits die Ereignisse.
Das Buch „Seeyou: Ich sehe dich“ ist im Verlag „Edition Zweihorn“ erscheinen und kostet 6,95 €. Zum Erscheinungstermin wird es eine öffentliche Lesung in der Stadtbibliothek Gotha geben.

Hier der Klappentext.
Ana Maria da Silva kommt aus Brasilien, lebt aber schon seit einigen Jahren in einer kleinen Stadt in Thüringen. In Brasilien hat Ana schon als kleines Kind Samba getanzt und davon geträumt, Sambakönigin von Rio zu werden. Auch in Deutschland setzt sie alles daran, weiterzutrainieren. Mit ihren Freunden Noah, Lina und Bosse tanzt sie in einer Breakdancegruppe und kreiert einen neuen Style mit Samba-Elementen. Aber das Training ist hart, die Fortschritte sind nur langsam zu sehen. Da kommt Ana Maria auf die Idee, ihren Tanzstil im Internet vorzustellen. Im Livestream bei SEE YOU gelingt es ihr, viele Fans für sich zu gewinnen. Nur dieser seltsame Unbekannte macht ihr plötzlich Angst.
 

Sonntag, 27. August 2017

Keine Ahnung, was mich antreibt



Eigentlich kostet mich der Blick in die Vergangenheit immer ein bisschen Überwindung. Alte Briefe lese ich nie, alte Tagebücher selten, und auch in Fotoalben blättere ich nicht besonders oft herum. Das Leben ist immer so hektisch und voller Termine, da schaue ich in erster Linie nach vorne.
In diesem Urlaub aber habe ich meinen Blog gelesen – noch nicht ganz, er ist schließlich wahnsinnig lang - und noch nicht alles. Aber ich habe es irgendwie gerne getan. Es war ein komisches Gefühl, die letzten Jahre Revue-passieren zu lassen, angefangen mit den Ereignissen, die nahe dran sind und dann geht es weiter und weiter in die Jahre hinein. Einige Ereignisse wiederholen sich, einfach weil sie in einem bestimmten Rhythmus wiederkehren, einige haben mich noch einmal sehr traurig und nachdenklich gestimmt.
Aufgefallen ist mir diese wahnsinnige Unruhe, dieses Fahren von Lesung zu Lesung, weite Strecken, neue Schulen und Schüler. Also, wenn das das Leben eines anderen wäre, hätte ich längst gesagt: Bist du wahnsinnig? Wie kannst du denn so ein Pensum absolvieren? Komm doch mal zur Ruhe! Setz dich hin, trink einen Tee und lass mal das Leben an dir vorbeiziehen!
Aber da es mein Leben ist, schaue ich es mir an und wundere mich. Bin das wirklich ICH? Wann habe ich das alles gemacht? Und warum diese wahnsinnige Unruhe? Das Fahren von Ort zu Ort, das Leben zunächst an zwei Plätzen, jetzt sogar an dreien. Das ist doch mehr als anstrengend. Das hört sich an, als wenn da jemand auf der Flucht wäre.
Keine Ahnung, was mich immer so antreibt. Ich will auch gar nicht darüber nachdenken, denn dann müsste ich es ja vielleicht ändern. Ich mag es, auf die Autobahn zu düsen und dann die A 2 rauf oder die A 33 runter, Mukke an, irgendwann auf ein Hörbuch umswitchen. Damit kann ich gut leben.
Das Leben ist so verdammt lebendig. Ich will das nicht verpassen. Wer weiß, wie lange ich lebe… 

Freitag, 25. August 2017

„Wie ich einen Schläfer von seiner Mission abhalten wollte…

… und mich dabei rettungslos verliebte“.
so lautet einer der Titel der Comicromane, die beim Hase und Igel-Verlag von mir erschienen sind. Diese Comicromane sind extra für Jugendliche geschrieben, die Probleme mit der deutschen Sprache oder/und mit dem Lesen haben. Der Text ist einfach gehalten und die witzigen Illustrationen veranschaulichen den Inhalt.
Heute will ich euch das Buch mal genauer vorstellen.
Lara und ihre vier Freunde leben in einer Wohngemeinschaft eines Kinderheims. Eines Tages bekommen sie einen Neuen in ihre Gruppe: Khan Abdullah Karzai aus Afghanistan. Er ist sehr verschlossen und bemüht sich nicht um Kontakt. 
Plötzlich erhält Khan von einem seltsamen Typen eine mysteriöse Nachricht. 

Danach haben alle den Verdacht, es könne sich bei Khan um einen „Schläfer“ handeln, der im Auftrag des IS handelt. 
Die vier Freunde überwachen ihn – 
und dabei gerät Laras Leben völlig aus dem Gleichgewicht…


Zu dem Buch gibt es auch Begleitmaterial für den Unterricht.


Mittwoch, 23. August 2017

Seltsame Neurosen


Er ist ein bisschen seltsam, der Anrufer an der Rezeption unseres Campingplatzes. Immer wieder hat er Fragen, alles will er ganz genau wissen. Schließlich kommt es:
„Ich habe da nämlich ein Problem“, sagt er. „Ich würde so gerne bei Ihnen Urlaub machen, aber ich habe so Angst vor Bäumen.“
Vor Bäumen? Warum in Gottes Namen will er denn zu uns kommen? Wir sind hier im Spreewald. SpreeWALD! Finde den Fehler.
„Dann sind wir wirklich der falsche Platz für Sie“, sagt mein Sohn. „Der Spreewald ist voller Bäume. Auch auf dem Campingplatz gibt es zahlreiche Bäume. Und wenn man an den See will, geht man sogar durch einen Wald.“
Der Gast ist untröstlich. Er hat schon so viel Schönes vom Spreewald gehört. Lange wägt er ab: Neurose gegen Urlaub im Spreewald. Schließlich lässt er sich doch überzeugen, nicht zu kommen.
Es gibt ja wirklich viele Neurosen. Angst vor Katzen oder vor Hunden oder vor Spinnen oder Schlangen. Aber vor Bäumen? Das habe ich ja noch nie gehört. Bäumen kann man doch wirklich nicht ausweichen. Noch nicht mal in Berlin – oder in New York City. Da ist ein Besuch beim Therapeuten einfach unausweichlich.


Montag, 21. August 2017

Wieder da für die 2. Halbzeit


Nun melde ich mich erst mal blogmäßig zurück, auch wenn ich immer noch im „Urlaub“ bin. Urlaub, das Wort ist verdammt übertrieben für das, was im Moment mit mir passiert. Im Urlaub sind nämlich die anderen, ich bin hier auf dem Campingplatz meines Sohnes Alexander ziemlich in die Saison eingespannt. Das Schreiben muss ich mir mühevoll erkämpfen, und oft stehe ich dafür um 5.00 Uhr morgens auf. Aber was tut man nicht alles für seine Kinder.
Alternativen gab es nur von Sohn Benny, nämlich bei der Renovierung seines Hauses zu helfen, und auch das habe ich für einige Tage getan. Ehrlich: Echter Urlaub sieht anders aus.
Aber alles gut, ich bin zufrieden. Als Lehrerin waren mir Ferien und Urlaub viel wichtiger, als es heutzutage ist. Ich habe ja als Autorin einfach die Möglichkeit, mich an die Nordsee zu schreiben, oder nach Frankreich, oder nach Montana.
Ein bisschen Freiraum habe ich mir hier im Spreewald aber doch erkämpft. Ich habe mich für zwei Monate in der Mukkibude angemeldet. Außerdem habe ich mir ein schickes Fahrrad gekauft. Meine Abendrunden über die Dörfer hat mir niemand streitig gemacht.