Montag, 25. Juli 2011

Schöne Ferien


In diesem Jahr ist es spät geworden. Doch nun endlich können auch wir in den HerbstSommerurlaub starten.
Meinem Pferd geht es ziemlich erstaunlich gut. So wage ich nun, die Pflege abzugeben.
Wir fahren mit dem Wohnmobil Richtung Frankreich, die Auvergne im Blick. Doch wenn das Wetter auch dort so wie hier ist, geht es weiter in die Provence. Und wenn es immer noch nicht besser wird, geht es weiter nach Spanien. Und wenn auch da die Sonne nicht zu sehen ist, setzen wir nach Marokko rüber. 
Ein bisschen Sonne will ich jedenfalls noch haben!
Euch in der Zwischenzeit alles alles Gute - und wenn ihr Lust habt, meinen Blog zu lesen, gibt es noch viele andere Posts.

(Foto: Langeoog)

Sonntag, 24. Juli 2011

Gedanken zu Norwegen

Wir alle haben es mit schrecklicher Betroffenheit gehört: Ein Mensch, der als freundlich und unauffällig beschrieben wurde, entwickelte eine wirre Ideologie, aus der er das Recht ableitet, andere Menschen hinzurichten. So starben unzählige Jugendliche in einem Zeltlager, andere wurden Opfer einer Autobombe. Und das ausgerechnet in einem Land, das als besonders tolerant gilt. Ein Land, in dem ein hohes Bildungsniveau herrscht. Das ist  besonders tragisch.
Wieder fragt sich jeder: Wie ist so etwas möglich? Warum hat niemand gemerkt, dass ein Mensch sich immer weiter in einen wirren Hass hineinsteigert. Warum ist niemandem aufgefallen, dass jemand über Jahre ein Attentat akribisch plant. Hatte der Mann keine Eltern, keine Freunde, keine Nachbarn, keine Verwandte?
Sicherlich hatte er sie, doch sie erkannten seine Veränderung vielleicht nicht. Oder sie bemerkten sie, aber sie wussten nicht, an wen sie sich wenden sollten, um vor ihm zu warnen.
In einer Gesellschaft, in der der Individualismus als hohes Gut angesehen wird und es immer weniger gemeinsame gesellschaftliche Werte und Normen gibt, auf die man sich einigen kann, ist die Gefahr besonders groß, dass Einzelne einen sonderlichen Weg gehen - einen Weg voller Hass und einer eigenen kranken Überzeugung, alles richtig zu sehen.
Wir müssen wieder lernen, aufeinander zu achten. Wir müssen lernen, diese Krankheitsbilder zu erkennen und wir müssen eine Anlaufstelle genannt bekommen, an die wir uns mit unserer Wahrnehmung wenden können. Nur dann lassen sich Amokläufe, Massakaer und Attentate verhindern.
Mein tiefstes Beileid gilt allen Betroffenen.  

(Foto: Seoul, Korea)

Freitag, 22. Juli 2011

Motivationsschub


Die Druckvorlage des Buches "Abgeschoben", das ich mit dem Jugendlichen Djamal Samiri geschrieben habe, ist an uns beide verschickt worden. Doch Djamal hat nichts von sich hören lassen. Heute rufe ich ihn an. 
Seit er beschlossen hat, den Psychoterror seiner Eltern nicht mehr mitzumachen, lebt er allein und führt ein ziemlich selbstständiges Leben. Er ist gleich am Handy.
"Ach, Frau Weber, wie geht es Ihnen?"
"Hast du schon deine Druckvorlage durchgelesen?"
Druckvorlage? Was soll das denn sein. Großer brauner Umschlag vom Verlag? Ja, den hat er gekriegt. Aber was hat er damit gemacht? 
Ahhhhh! Ich könnte schreien! Typisch Jugendliche! Wenn sie einen großen braunen Umschlag mit vielen bedruckten Seiten bekommen, legen sie ihn zu den anderen braunen Umschlägen mit den vielen bedruckten Seiten.
"Da ist dein Buch drin. Du musst es lesen und die Druckvorlage frei geben. Sonst wird es nicht gedruckt."
"Oh. Das wusste ich nicht. Ich bin gerade im Internetcafé und schreibe eine Bewerbung."
"Wenn du gerade online bist, gib doch mal ein: amazon.de und jetzt "abgeschoben". Dann kannst du dein Buch schon sehen."
"Wahnsinn. Das sieht ja geil aus. Tatsächlich: Abgeschoben. Djamal Samiri." 
Er lacht. Stolz. 
"Das ist voll der Hammer. Das motiviert mich jetzt total."

"Also dann", sage ich, "Klotz ran. Lies es durch und schick es ab."
"Auf alle Fälle", lacht er begeistert.
Wir verabschieden uns. Gerade will ich auflegen.
"Moment mal.", ruft er plötzlich. "Können Sie mich vielleicht am Sonntag noch mal anrufen und fragen, ob ich das auch wirklich gemacht habe."
Seufz! So ist sie, die Jugend heutzutage.  


Abwarten


Abwarten und die Dinge dem Schicksal überlassen zu müssen, ist nicht meine Stärke. 
Meinem Pferd ging es heute nicht wirklich besser. Immerhin bekam ich aber so viel liebe Unterstützung, dass es mich richtig gerührt hat. 
Danke auch für eure lieben Genesungswünsche.
Der Hufschmied war heute da, danach der Tiearzt. Meinem sonst ziemlich geduldigem Pferdchen wurde das Gepiekse und Geschnippele einfach zu viel, und es trat und wehrte sich. Da kam ein Nachbar - selbst Pferdebesitzer - mit langen Schritten über den Hof und packte beherzt mit an. 
Nun muss ich Hufe kühlen, Medikamente verabreichen und vor allem abwarten.
Wenn ich traurig bin und nachdenken muss, putze ich gerne. So ist unser Haus heute in einem topsauberen Zustand.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Hufrehe

"Die Summe der Gemeinheiten im Leben bleibt immer gleich", pflegt mein Schwager immer zu sagen. Diese Theorie stimmt. Immer wenn eine Sache gerade gut geworden ist, kommt eine andere Gemeinheit daher.
So hatte mein altes Islandpferd Rós in diesem Jahr mal wieder Probleme mit Asthma. Diesmal fackelte ich nicht lange, rief den Tierarzt an und ließ Cortison spritzen.
Gestern, als ich sie von der Wiese holte, ging sie klamm. Das kam mir schon unheimlich vor. Die Hufe waren wärmer als sonst und druckempfindlich. 
Heute Morgen hatte sich der Zustand verschlimmert. Sie stand auf den Zehenspitzen und mochte nicht aus dem Stall gehen. Diese Anzeichen kenne ich. Hufrehe. Eine schreckliche Krankheit. Und wahrscheinlich eine Nebenwirkung der Cortisonspritze.
Ich rief die Tierärztin an. Dann folgten Untersuchungen, Spritzen und zahlreiche Pflegehinweise. Nun darf Rós nicht mehr auf die Wiese. Der Hufschmied wird heute Nachmittag kommen und die Hufe steiler stellen. Und Morgen kann man sehen, ob die Entzündung zurück gegangen ist.
Jetzt bin ich etwas durch den Wind und traurig. Dieses kleine alte zickige Pony mag ich leider so verdammt gerne. Hoffen wir, dass noch mal alles gut wird.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Theaterstücke für Grundschüler


Gerade habe ich das Cover für mein neues Buch "Theater spielen mit der ganzen Klasse" im Prospekt des Brigg-Verlages entdeckt. Das Buch erscheint im Dezember.
In der Grundschule - das weiß ich ja als ehemalige Grundschullehrerin nur allzu gut -  wird immer gerne Theater gespielt. Theaterstücke gibt es zwar jede Menge, aber für die Schule braucht man oft besondere Stücke. Es müssen zum einen Stücke mit vielen Rollen sein, denn so kann jeder Schüler der Klasse mit einbezogen werden. Man braucht außerdem Stücke, die nicht unbedingt in Haupt- und Nebenrollen aufgeteilt sind, denn das führt in der Regel zu Neid und Verletzungen. Außerdem müssen die Stücke auch in Klassenzimmern improvisiert werden können, denn nicht jede Schule verfügt über eine Bühne. 

In diesem Buch habe ich fünf sehr unterschiedliche Theaterstücke entworfen, die von Klassikern wie "Die Bürger von Schilda" über das Improvisationstheaterstück "Deutschland sucht den Superstar" bis hin zu einem Fantasiestück "Die blaue Kugel" reichen.
Theater spielen macht großen Spaß und fördert so unendlich viele kreative Elemente, dass ich an diesem Post noch lange schreiben könnte. Besonders toll aber ist, dass das gemeinsame Erlebnis eine Klasse zusammen schmiedet und so die Gemeinschaft gestärkt und gefördert wird.

Dienstag, 19. Juli 2011

Waldorfschüler


Für ein paar Tage ist mein jüngster Sohn Benny zu Besuch. Wir beschließen, nach Schloss Hamborn zu fahren. Hier in dem anthroposophischen Dorf bei Paderborn sind Alexander und er zur Waldorfschule gegangen. Und obwohl wir mit Anthroposophie und dem selbstgestrickten Teil der Waldorfs nicht so viel am Hut haben, fühlen wir uns alle dieser schönen Schule unheimlich verbunden. 
Natürlich gibt es dort wie überall die einen oder anderen Lehrer, über die sich die Kinder geärgert haben, doch in Erinnerung bleibt der Gedanke an eine erlebnisreiche interessante Schulzeit.

Nun wandern wir durch das kleine Örtchen. Stockrosen überall, Pferde auf den Wiesen, dazwischen die ockergelben Gebäude der Heime und der Schule.
Auf dem Schülerhof hat eine Klasse Unterricht. Zwei Schüler bringen die großen Norweger-Pferde auf die Wiese. Das Mädchen ist forsch, der Junge ängstlicher.
"Du bist ein gutes Pferd", sagt er wieder und läuft im großen Abstand neben dem Pferd her. Vorsichtig, damit ihn die Hufe nicht erwischen. Doch das Pferd ist es gewöhnt, einen ängstlichen Schüler am Strick zu haben. Gelassen führt es den Schüler neben sich her. 
Im Stall versuchen Schüler, zwei Schafe zu melken. Die Schafe blöken. Sie sind genervt von der Aufregung der Schüler. Da, endlich rinnt der erste Milchstahl in den Eimer. Die Schüler jubeln begeistert.
In einem anderen Stall liegt eine riesengroße schwarze Sau auf der Seite. Bestimmt werden in den nächsten Tagen Ferkel geboren. Dann liegt immer ehrfurchtsvolle Stille über den Ställen. Auf den Zäunen sitzen die Kinder dann ganz still und sehen zu, wie der Landwirt ein Ferkel nach dem anderen ins Stroh bettet.
"Bitte denkt daran, dass ich hier im Altenwerk leben möchte, wenn ich es nicht mehr alleine kann", sage ich. 

(Foto: Monbachtal, Bad Liebenzell)

Montag, 18. Juli 2011

Laufen, laufen, laufen


Pünktlich zweimal die Woche stehen sie zur gleicher Zeit am selben Ort, die Frauen meiner Laufgruppe. Schon seit 18 Jahren sind sie eine feste Gruppe, seit zwei Jahren gehöre ich dazu. 
Das Geheimnis der Gruppendynamik heißt Verbindlichkeit. Wer nicht kommen kann, muss kurz absagen. Es reicht eine Mail, eine SMS, ein kurzer Anruf auf den Anrufbeantworter. Doch diese Absage führt dazu, dass man sich mit der Begründung auseinander setzen muss. Und dann merkt man plötzlich - eigentlich geht es doch. 

Wir laufen immer dieselbe Strecke, einen Laufparcour von sechs Kilometern. 
"Man muss auch mal variieren", sagen die Lauftrainer, die es immer besser wissen. "Man muss sich auch mal steigern, mal bergauf laufen, mal was Neues ausprobieren."
Aber das tut wir nicht. Wir pfeifen auf die Besserwisser. Sechs Kilometer eine einfache Strecke sind nicht die Welt, aber es ist besser, als am Computer zu sitzen. 

Wir laufen so langsam, dass wir uns unterhalten können. Und dann quatschen wir miteinander. So vergeht die Zeit schneller und wir haben uns neben dem Sport auch noch alles Mögliche an Sorgen von der Seele geredet, die neusten Literaturtipps bekommen und das Kulturprogramm der letzten Woche besprochen.
Die Marathonläufer rennen kopfschüttelnd mit langen Beinen an uns vorbei. Wir sind die Bremsen in ihrem Fitnessprogramm. 
Doch dann lächeln wir milde zurück. Wie kann man sich denn in der Freizeit denn so einen Stress machen. 
 (Foto: Darß)

Sonntag, 17. Juli 2011

Schneckentempo


Bilde ich mir das nur ein, oder regnet es an Sonntagen häufiger als an anderen Tagen? Jedenfalls ist das Wetter heute ziemlich unfreundlich. Ich fühle mich schwer und schläfrig, wie ein Braunbär vor dem Winterschlaf. Im Schneckentempo bewege ich mich durch den Tag. 
Wir beschließen, in die Sauna zu gehen. Danach bin ich immer noch schläfrig, aber jetzt fühlt es sich warm und gut an. 

(Foto: Monbachtal, Bad Liebenzell)

Samstag, 16. Juli 2011

Rückmeldungen

So oft in meinem Alltag werde ich von lieben Mails oder Briefen überrascht. 
Diese Mail von Eugenia ist ganz besonders liebenswürdig.
Dir liebe Eugenia noch mal herzliche Grüße und danke dafür, dass ich sie in meinem Blog abdrucken durfte.


Hallo Frau Weber !!!
Ich bin ein großer Fan von Ihnen!!!
Ich lese eigentlich echt wenig, ich habe lesen gehasst! Aber aus Zufall habe ich ein Buch von Ihnen in die Hand bekommen. Ich habe es von der Schule und ich musste ein Lesetagebuch dazu machen. Das war Sauf ruhig weiter wenn du meinst !!! Ich war fand das Buch richtig spannend!! Ich hab es in zwei Tagen gelesen und für mein Lesetagebuch hab ich eine 1,0 bekommen!!! :-D
Dann hab ich immer mehr gelesen von den Büchern die Sie geschrieben haben .z.B. Im Chat war er noch so süß! DAS war echt ein super Buch. Ich habe alle Bücher nach einem Tag durchgelesen. Ich war total aufgeregt und dann voll irgendwie, als wäre es mit mir selber passiert ! Und dann habe ich noch ein Buch gelesen: ,,Aber ich bin doch selbst noch ein Kind“ , Das Buch war auch PERFECT !!! und im dem Buch ist mir aufgefallen, dass Laura am 9.6 mit Jonas geschlafen hat. An dem Tag haben Sie Geburtstag!!!! 
Also Dank Ihnen liebe ich es zu lesen !! Meine Mutter hat sich auch gewundert, dass ich was lese!!!! Danke für ihre Bücher !!!
Von Eugenia 14 Jahre
!!!
Wäre schön wenn sie zurück schreiben würden  
(Das habe ich natürlich sofort gemacht!)

Freitag, 15. Juli 2011

Ziemlich privat

Heute schreibe ich mal etwas ganz ganz ganz ganz Privates. Etwas, das ich erst von meinem Sohn Alexander habe absegnen lassen. 
Ich werde nämlich Oma.
Das ist ein ziemlich komisches Gefühl. 
Oma - das sind doch diese guten grauhaarigen Geister, die mit ihrem Gehwägelchen über den Zebrastreifen schieben und im Supermarkt stundenlang nach dem Kleingeld kramen. Was habe ich denn mit denen gemeinsam? Ich bin doch absolut in der Blüte meines Lebens, habe doch irgendwie gerade mein Studentenleben hinter mir...

Ach Kinder, wie schnell die Zeit vergeht. 
Mit diesem Omispruch kann ich mich nun tatsächlich identifizieren. 

Und ehrlich, ich freue mich riesig, endlich mal wieder so eine kleine milchduftende Schmatzebacke auf dem Arm zu halten, einen Kinderwagen durch die Botanik zu schieben und Schneewittchen zu erzählen. 
Unter den Umständen kann ich sogar damit leben, Omi zu werden. 

(Foto: Avignon)

Donnerstag, 14. Juli 2011

Die Macht des Autos


Früher, als ich noch ein ganz normles Gebrauchtauto hatte, fuhr ich damit in die Werkstatt, wenn es klapperte oder qualmte oder beides. Mein neuer Jahreswagen aber muss nun "Scheckheftgeprüft" werden. Sonst erlischt die Garantie. Und damit ich das auch auf keinem Fall vernachlässige, wie ich es sonst gerne mache, piepst das Auto jedesmal beim Starten.
"Noch 3 Tage bis zur Jahresinspektion", zeigt es an, und schließlich "Jahresinspektion um 7 Tage überzogen." 
Es quengelt wie ein Kleinkind an der Supermarktkasse. So fahre ich schließlich gernevt in eine Werkstatt. Nicht in irgendeine günstige Wald- und Wiesenwerkstatt. Nein, eine exklusive Vertragswerkstatt muss es sein. 
Der Werkstattleiter läuft mit einem Zettel zu meinem Auto und "zieht den Barcode", wie er mir erklärt. Dann klickt er eine Weile am Computer herum.
"Ihr Auto will den Staubfilter gewechselt haben", sagt er mir. "Und die Bremsflüssigkeit muss nachgefüllt werden."
Mir klappt die Kinnlade herunter. Seit wann bestimmen Autos, was sie wollen? Und was ist, wenn ich das nicht will? Schließlich bin ich Pädagoge. Da gibt man nicht immer gleich nach. 
Aber ich weiß schon, was dann passieren wird. Das Auto wird piepsen, eine Lampe wird blinken und zuletzt lässt es mich vielleicht nicht mal mehr hinter`s Steuer. 
Fragt sich nur, wer von uns beiden jetzt die Zeche bezahlt?
"Zahlen Sie bar oder mit EC-Karte?", fragt der Werkstattleiter.
Also wohl ich. 

(Foto: Jeju, Korea)

Mittwoch, 13. Juli 2011

Ferien

Seit gestern habe ich Ferien. 
Das heißt nicht, dass ich nicht mehr schreibe.
Das heißt auch nicht, dass ich nicht mehr blogge. 
Aber ich habe keine Termine mehr, an die ich mich halten muss. 
Ich habe bis September keine Lesungen mehr.
Ich muss nicht zu einer bestimmten Zeit am Bahnhof sein oder ins Auto springen.
Ich muss mir noch nicht einmal mehr den Wecker stellen. 
Das ist ein tolles Gefühl. 

(Foto: Langeoog)

Dienstag, 12. Juli 2011

Gewinnübergabe




Eine tolle Fotostory zu dem Buch "Du bist doch nur noch zugekifft" von Wolfram Hänel hatte die Klasse 7 der Hermann-Gutzmann-Schule in Mannheim gestaltet und beim Kreativwettbewerb des Verlags an der Ruhr eingereicht. Dafür hatten sie den ersten Preis gewonnen.
So trafen wir uns heute in Mannheim, um den Preis zu übergeben. Annika Renker, Inga Piel und Katrin Neuhäuser vom Verlag an der Ruhr überreichten eine Urkunde, einen Klassensatz Bücher und einen Geldpreis von 300,- €, außerdem gewannen die Schüler eine Lesung bei mir. Sie wünschten sich, dass ich aus dem Fortsetzungs-Chatbuch vorlas, und das machte ich natürlich gerne.
Es war nett, die Schüler alle persönlich kennen zu lernen, wie wir bisher nur von den Fotos kannten. Sie erzählten ein bisschen, wie die Fotostory entstanden war. Im Garten einer Lehrerin hatten sie einen Großteil der Aufnahmen gemacht, einige Fotos waren auch auf dem Schulgelände entstanden. Insgesamt hatte es allen riesigen Spaß gemacht, aber niemand hatte sich Hoffnung auf den ersten Preis gemacht. Umso größer der Jubel.
Von dem Geld wollen die Schüler ein Klassensofa kaufen, um eine Leseecke in der Klasse einzurichten. 
Eine tolle Idee.

Montag, 11. Juli 2011

Die Maus ist da

"Oh Nils, wie niedlich! Kann ich dich für meinen Blog fotografieren", schreie ich, als mein Sohn in diesem orangen T-Shirt die Treppe herunter kommt. Er ist nur mäßig begeistert.
"Aber mach schnell. Ich muss los."
Er ist leicht angenervt, versucht dann aber doch, auf meinem Blog einen optimistischen Eindruck zu hinterlassen.
Da ist er nun erwachsen und fast Master of Sience, da wird er vom Seminar Event-Physik zum Maus-Team degradiert. Die Sendung mit der Maus kommt nämlich nach Paderborn, und die Studenten begleiten die Kinder durch veschiedene Experimente. 
Maus-Team - das hört sich an wie die Kindergartenzeit, in der die Kinder in der Maus-, Elefanten- oder Löwengruppe waren.
Aber dann hat es doch Spaß gemacht. Und wer kann schon von sich sagen, mal Shaun das Schaf persönlich kennen gelernt zu haben.

Sonntag, 10. Juli 2011

Verlagsfest

30 Jahre Verlag an der Ruhr feierte der Verlag gestern in der Stadthalle in Mülheim und hatte viele Verlagsmitarbeiter, Autoren und Freunde eingeladen. Es war ein lustiges und buntes Treiben, und ich traf viele liebe Menschen wieder, mit denen ich gerne zusammen arbeite.
Gott sei Dank war ich noch vor dem Essen mit meiner Rede dran. Die Redakteurin der Sekundarstufe kündigte mich lustig an und las dabei verschiedene Schülerrückmeldungen zu meinen Büchern vor. Das war wirklich witzig. 
Meine Rede kam gut an, und ich kriegte danach das erste Exemplar meines Buches, die Jubiläumsausgabe. Das war ein cooles Gefühl. Danach konnte ich das leckere Essen umso mehr genießen. 
Ein schöner Höhepunkt des Abends war Elli Erl, eine Sängerin, dir vor einigen Jahren mal bei Deutschland sucht den Superstar gewonnen hatte. Sie hatte für den Verlag an der Ruhr das Buch "Gecastet" geschrieben, das in der KLAR-Reality-Reihe erschienen ist.

Nachts, als ich im Hotel ankam, gab es doch einen Wehmutstropfen.
"1:0 verloren", rief mir der Mann an der Rezeption entgegen. "Deutschland ist raus."
Och Manno!

Freitag, 8. Juli 2011

Hilfe, was zieh ich an?


Oh grusel, was bin ich heute aufgeregt. Nicht so fröhlich wuselig, sondern so richtig schrecklich, dass es mir schlecht geht und mein Körper von einer Gänsehaut überzogen ist. Ich glaube, ich werde krank. Immer wieder muss ich auf`s Klo. Der Wasserverbrauch wird heute seinen Höchststand erreichen, wenn das so weiter geht.

Morgen ist nämlich die große Jubiläumsfete beim Verlag an der Ruhr, und mein Buch erscheint. 
Aber ist das ein Grund, so eine Hektik zu machen?
Okay, es ist eine große Fete, aber es ist nicht meine Fete. Ich bin doch gar nicht dafür verantwortlich, ob genug zu essen und zu trinken da ist und ob die Stimmung gut ist. Ich treffe ein paar nette Menschen wieder. Wo ist das Problem?
Okay, mein Buch wird erscheinen. Aber es ist ja nicht mein erstes Buch, das erscheint. Und ich muss gar nicht daraus vorlesen. Ich kann ein bisschen über den Buchdeckel streicheln und mir ein Exemplar in die Handtasche stecken. Wo also ist das Problem?
Okay, ich bin gebeten worden, eine Rede zu halten, aber ich habe schon oft Reden gehalten. Und meine Rede ist vorbereitet und sie ist kurz. Wo also ist das Problem?

Aber ich schaffe es nicht, mich runter zu tunen. Jede kleinste Entscheidung überfordert mich heute.
Ich weiß nicht, ob ich mit der Bahn oder mit dem Auto nach Mülheim fahren soll.
Ich weiß nicht, ob ich dort übernachten soll oder besser abends noch nach Hause fahre. Und ich weiß überhaupt nicht, was ich anziehen soll.

Und jetzt muss ich noch mal kurz auf`s Klo!

(Foto: Seoul, Korea)

Donnerstag, 7. Juli 2011

Lesung in Rheda


Noch zwei Wochen müssen die Schüler in NRW aushalten, bevor es Ferien gibt. Das ist eine lange Zeit. 
Dem Lehrerzimmer der Osterrath-Realschule in Rheda-Wiedenbrück sah man die Endphase eines Schuljahres an. Hefte und Mappen lagen zwischen Kaffeetassen und Schulbüchern - eben das bekannte Chaos, das ich auch noch aus meiner Lehrerzeit kenne.
Umso erstaunter war ich, wie viel Ruhe und Konzentration in der 7. Klasse herrschte. Freundlich empfingen mich die Schüler in der schönen und hellen Schülerbücherei. Sie hatten das Chatbuch in der Klasse gelesen und waren gespannt drauf, wie es mit Sarah und dem Sonnenkönig weiter geht. 
Auch die Reality-Reihe interessierte die Schüler, denn auch unter ihnen gab es Jugendliche, die gerne schreiben. So las ich noch aus dem Buch "Verheimlicht".
Ich wünsche euch allen, dass die Zeit bis zu den Ferien schnell vergeht, und dann - gute Erholung!

Mittwoch, 6. Juli 2011

Breit side of life

In dieser Woche bekam ich echt die volle Breitseite des Autorenlebens zu spüren.
Zuerst kriegte ich ein kleines Päckchen, die Belegexemplare der Klassenlektüre "Überfall auf das Juweliergeschäft".
Ich war natürlich echt happy.


Dann werden am Samstag die Fortsetzung von "Im Chat war er noch so süß" und eine Jubiläumsausgabe - zwei in eins - erscheinen, und ich bin schon superaufgeregt.



Und zuletzt kriegte ich heute diesen Brief:  
" .... uns jedoch gegen eine Veröffentlichung in unserem Verlagsprogramm entschieden ... Verständnis für diese Form der Antwort ... Bei der Fülle von Manuskripten ... leider nicht möglich... " 

Naja, so bleibt man auf alle Fälle immer auf dem Boden.

Frauenfußball

(hier public viewing in Brasilien, ein Frauenfußballspiel)

Frau, Frau, Frau, war das ein spannendes Spiel gestern gegen Frankreich, fandet ihr nicht?
Ich erinnere mich, wie ich vor vielen Jahren einmal mit meinem fußballbegeisterten Sohn Alexander ein Frauenfußballspiel anschaute, und er murmelte immer "Regionalliga - gib`s zu, Mama." Und ehrlich, er hatte Recht. Danach habe ich nie wieder Frauenfußball geguckt.

Aber diese Spiele habe absolutes Weltmeister-Männerfußball-Niveau. Da muss keiner mehr kommen und rumpupsen. 
Naja, einige tun es natürlich immer noch. X zum Beispiel, der nicht zu den Intelligentesten meiner Bekannten gehört. 
"Weiberfußball - das gibts doch nich", sagt er. "Ich frage mich, wie die das mit dem Trikottausch machen."
Au, das tut weh, oder? Fußball nur auf den Trikottausch zu reduzieren.
"Wie sollen sie es machen", sagte ich. "Sie tauschen eben die Trikots nicht. Wo ist das Problem? Ist doch sowieso nicht so toll, ein verschwitztes gebrauchtes T-Shirt anzuziehen."
"Hö ho", macht X.
Wie gesagt, er ist nicht der Intelligenteste meiner Bekannten. 

(Foto: Brasilien)

Dienstag, 5. Juli 2011

Wieder eine Lesung

"Nein, nicht noch eine Lesung", schreit ihr jetzt vielleicht, wenn ihr die Überschrift meines Posts lest. Aber so ist es doch. Wir in NRW haben noch keine Ferien. Bei uns wird noch hart gearbeitet !!!
Ganz so hart war es aber nicht wirklich für mich. Ich hatte heute einen Heimvorteil. Nachdem ich in den letzten 14 Tagen ganze 3000 Kilometer verfahren habe, waren es heute nur 30. Ich war nämlich beim Kolping-Bildungswerk in Brakel bei Höxter eingeladen.
Hier war ich vor fünf Jahren schon einmal zu Gast und konnte mich noch an das so ganz andere Schülerklientel erinnern. Es saßen nämlich keine Jugendlichen im Raum, sondern junge Erwachsene, die hier eine Ausbildung zum Maler, Koch oder Hauswirtschaftler machen. Coole Sprüche und hin und wieder lautes tiefes Gelächter waren eine ganz andere Stimmung, als ich sonst gewohnt bin.
Es war total nett hier. Eine Schülerin (Ljuba) hatte eine liebe Rede vorbereitet. Auch sonst hatten sich die Schüler verschiedene Fragen überlegt, die sie mir stellen wollten. Alles ging sofort, spontan und lebendig los.
Nach der Fragerunde las ich auf Wunsch der Schüler aus "Das ist mein Typ, du Miststück", das auch die Jungen interessierte. Zuletzt gab es noch einen Ausschnitt aus "Abgemixt".
Ist das nicht ein schöner Blumenstrauß? Mittlerweile steht er in unserem Wohnzimmer.
Danke für den interessanten Vormittag.



Sonntag, 3. Juli 2011

Filmvorführung "Im Netz"

Was war das für ein schöner Abend an der Realschule Oberdiessbach - was für ein toller Film - was für ein nettes Publikum - was für eine liebenswerte Klasse. 
Hier ein paar Eindrücke (in Wort und Bild)

Der Film "Im Netz" war ein ganz eigenes Projekt, das die Bücher "Im Chat war er noch so süß" und "Riskanter Chat" miteinander verband. Dabei war dieser Film mehr als ein Schülerfilm. Die Schüler zeigten tolle schauspielerische Leistungen und der Film war technisch auf hohem Niveau gefilmt und geschnitten worden. Das lag besonders daran, dass sich der Klassenlehrer Herr Läderach mit Filmproduktionen auskannte und den Schülern das Know how und die technische Ausrüstung seiner Videoproduktionsfirma zur Verfügung stellte. 

Als der Film gezeigt wurde, war es total still im Raum. 
Der Film zeigte vor allem eindringlich, wie verführerisch, aber auch wie gefährlich der Chat sein kann. Auch die Schuldfrage wurde gut dargestellt. 
Übrigens war das Schweizerdeutsch gut zu verstehen und auch besonders authentisch.

Zum Schluss präsentierten sich alle Schüler noch einmal unter großem Applaus. 
Auch ich bekam übrigens einen kräftigen Applaus, schöne Blumen und liebevolle Worte. Das hat mich sehr gerührt. Die Schüler erlebten meinen Besuch als große Wertschätzung ihrer Arbeit, aber die Wahrheit ist - mir ging es genauso. Ich war auch so stolz darauf, dass sie mein Buch zu so einer guten Projektarbeit umgesetzt hatten.


Zuletzt gab es auch noch jede Menge Arbeit im Hintergrund, die man schnell mal übersieht, und die doch so wichtig ist:
Verkauf von Filmen, Büchern und Popcorn zum Beispiel,



oder das Sammeln von Spenden.

Euch allen noch mal einen ganz herzlichen Dank, und viele Grüße aus Westfalen. 
Ich wünsche euch allen alles alles Gute für eure Zukunft. 

(Der Film ist zu bestellen bei www.2move-video.ch)


Freitag, 1. Juli 2011

Leseeindrücke aus Oberdiessbach

Hier ein paar Leseeindrücke der Lesung aus Oberdiessbach in der Schweiz.
Dies ist die Klasse, die das Filmprojekt "Im Netz" erstellt hat. Ich hatte nun die Möglichkeit, die Schüler der Klasse 9 persönlich kennen zu lernen. 

Die Schüler Pascal und Jonas hatten den Mailkontakt hergestellt. Der Klassenlehrer Herr Läderach hatte mich dann eingeladen.


Die Lesung war eine Open-Air-Veranstaltung. Erstaunlich gut war die Akkustik, aber für die Lesung war es dann doch gut, dass ein Mikrofon aufgebaut war. 
Ich las aus dem noch unveröffentlichten Buch "Im Chat war er noch so süß- die Fortsetzung". Es wird ja erst nächsten Samstag erscheinen.

Nachher war noch Zeit für persönliche Gespräche.
Morgen wird das Filmprojekt vorgestellt. Viele Schüler kennen es schon und schwärmten mir davon vor. Ich bin total gespannt.