Ich habe mir immer vorgenommen, nicht zu sagen, dass früher
alles besser war. Manchmal aber … so ganz ganz manchmal … denke ich verzückt an
das Leben zurück, als es noch Karteikarten gab, auf denen man sein Leben
ordnete. Dieses digitale Leben treibt mich an vielen Stellen meines Lebens
schlichtweg in die Verzweiflung.
Da ist zum Beispiel die Uhr an meinem Backofen. Sie
funktioniert immer dann nicht mehr, wenn mal für eine Sekunde – und das scheint
einmal im Monat vorzukommen – der Strom ausfällt. Eigentlich ist das ja
überhaupt kein Problem. Wozu braucht man so eine bescheuerte Backofenuhr? Ich
bin eh meistens zeitlos glücklich, und wenn ich doch mal eine Uhrzeit brauche,
habe ich mein Handy.
Das Schlimme ist nur, dass diese blöde Backofenuhr an
meinen Backofen gekoppelt ist, weil sich irgendein digitalgläubiger Ingenieur einbildete, ich
würde so viel Vertrauen in seine bescheuerte Technik haben, dass ich mir mein
Essen mit dieser Uhr programmiere. Darum ist es nur möglich, den Backofen zu benutzen,
wenn die Uhr wieder läuft. Doch genau das bekomme ich nun seit zwei Tagen nicht
hin – auch nicht mit Hilfe von Youtube-Tutorials. Das Problem ist nämlich
leider auch, dass die kleinen Gummitasten wegen Nichtbenutzens völlig verklebt
sind.
Bleibt mir da wirklich nur der Weg, einen Elektriker zu
rufen? Wie sieht das denn aus?
Schrecklicher Weise fallen mir im Moment zum Kochen immer
nur leckere Sachen ein, für die man den Backofen braucht…
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