Damaskus |
Wenn man jemanden
kennt, der aus einem Kriegsgebiet kommt, bekommt der Krieg plötzlich ein
persönliches Gesicht. Wenn man weiß, da verschanzt
sich eine Familie irgendwo in einem Keller und muss Todesängste aushalten,
sieht man ausgebombte Straßenzüge mit einem ganz anderen Entsetzen. Wo in
Gottes Namen kann man sich denn hier verstecken, denkt man sich. Und wenn die
Meldung über den Bildschirm tickert: Zivilisten verletzt, ein Kind kam ums
Leben, dann denkt man mit großer Angst an diese Familie.
Seif Arsalan, der
Jugendliche, den ich bei Schreiben des Buches „Aus Syrien geflüchtet“ begleitet
habe, kommt aus Duma, die größte Stadt in Ost-Ghouta, die im Moment trotz
verordneter Waffenruhe täglichen Bombenangriffen ausgesetzt ist.
Seif ist 2015 zusammen
mit seiner Mutter nach Deutschland geflohen, erlebte unglaublich gefährliche Momente
auf seiner Flucht, aber auch intensive Freundschaften, lebt nun in Sicherheit
und findet in Gedanken an den Rest seiner Familie doch keine Ruhe.
Sein Buch hilft dem
Leser zu verstehen, was es bedeutet, seine Heimat verlassen zu müssen und sie doch nicht loslassen zu können.
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