Ich gehöre zu den zuverlässigen
Autoren. Noch nie – in Worten NIE – habe ich einen Abgabetermin versäumt. Im Gegenteil
bin ich meistens schon lange vor dem Abgabetermin fertig. Das liegt einmal
daran, dass ich so wahnsinnig gerne schreibe, zum anderen aber auch daran, dass
ich jetzt, wo ich hauptberuflich Autor bin, auch die Zeit dazu habe.
Aber schon früher
konnte ich mir meine Schreibzeit gut einteilen. Für die 2. Staatsexamensarbeit
zum Beispiel bekamen wir 14 Tage Tippferien, die alle zum Schreiben
verwendeten, (die Sportler warfen ihre Arbeit sogar am Stichtag um Punkt Mitternacht
bei der Post ein – Sportler eben!) Ich dagegen hatte die Arbeit schon lange vor
den Tippferien kopiert und gebunden in dreifacher Ausfertigung an verschiedenen
Orten platziert, (für den Fall, dass in einer Wohnung ein Brand ausbrach und
alles vernichtete) und nutzte die Zeit, um einmal von Kiel bis Passau längs durch
Deutschland zu fahren und Freunde zu besuchen. Das konnte ich allerdings keinem
erzählen, man hätte mich für völlig durchgeknallt gehalten bzw. als Streber
verschrien.
Um so mehr traf mich
die Mail am vergangenen Mittwoch wie ein Hammer. Ich hatte gerade an einer
Raststätte angehalten, das Brötchen im Mund, den Kaffee to go an der Seite, nebenbei
die Mail lesend … „Wann können wir wohl mit der Arbeitskartei zu dem Roman
rechnen. Abgabetermin war ja der 28.2.“ Das
Brötchen bleibt mir fast im Hals stecken. Der Kaffee schwappt bedenklich … Waaaaas?
Hilfe! Was mache ich jetzt? Zeitschleife, wo bist du?
Lisa Hartmann vom Verlag
an der Ruhr bleibt cool. „Nicht so schlimm. Kann doch passieren“, versucht sie
mich zu trösten. „Wäre nur schön, wenn…“
Natürlich wäre das
schön…
Ich klotze ran und gebe
alles. Schlaf wird ja sowieso überbewertet.
Gerade habe ich die Kartei auf den Weg gebracht.
Gerade habe ich die Kartei auf den Weg gebracht.
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