Montag, 29. Juni 2015

Sommerferien


So, meine Lieben, jetzt verabschiede ich mich erst mal von euch und gehe in die Sommerferien. So richtige Ferien sind es ja nicht für mich. Ich arbeite als Saisonkraft auf unserem Campingplatz, mache den Bürokram in der Rezeption, verkaufe Brötchen, hüte Kinder, kaufe ein – ach ja, und das Schreiben begleitet mich ja auch immer.
Wenn ihr Sehnsucht nach mir bekommt, schaut einfach auf diesem Blog nach. Da bin ich bis Ende August vertreten.
Liebe Grüße, erholt euch gut. Und hoffentlich bis bald.


Mittwoch, 24. Juni 2015

Lesereise vor den Sommerferien


Nun grüße ich euch aus dem Thüringer Wald. Meine letzte Lesereise geht wieder mal nach Crawinkel, Wölfis, Gräfenroda und Ohrdruf. Vielleicht hören sich diese Orte für euch so an wie böhmische Dörfchen. So ging es mir jedenfalls, als ich das erste Mal hier war. Mittlerweile aber kenne ich die Gegend richtig gut und freue mich darauf, all die lieben Menschen, die ich hier kennen gelernt habe, wieder zu treffen.
Beate Lasse, mittlerweile Schulleiterin der Grundschule Gräfenroda, betreut mich immer liebevoll auf der Reise. Sie war es auch, die darauf bestand, dass ich mal im Sommer kommen sollte. Das war erst ein makabrer Scherz, denn ich glaube, im letzten November war es wärmer als jetzt. Aber heute gab sich die Sonne wirklich Mühe. Und es soll ja auch angeblich jetzt der große Sommerdurchbruch kommen.
Heute hatte ich noch ein witziges Erlebnis. Eine Schule ließ mich bis jetzt in jedem Jahr vom Hausmeister abholen, (weil der immer so einen schicken Wagen hat).  Der führte mich dann durch den Kellereingang in die Schule. Weil aber auch die Lesung in einem Kellerraum stattfand, hatte ich immer den Eindruck von einer eher dunklen und düsteren Schule. Heute war ich selbst mit dem Auto gefahren und ging über einen wunderschönen Schulhof in ein helles farbenfrohes Schulgebäude. Auch die Lesung diesmal in der Bücherei statt – einem schönen orange gestrichenen Raum. So ändern sich die Eindrücke!

Nach der Lesung in Gräfenroda gab es einen Gartenzwerg. Die Gartenzwerge, so erfuhr ich, wurden hier erfunden. Das hat mich echt verblüfft, habe ich doch gedacht, die hätte es immer schon gegeben. Sie haben mich jedenfalls schon zu einigen Geschichten inspiriert. Dieser hier wird einen Ehrenplatz auf meinem Schreibtisch bekommen. 


Donnerstag, 18. Juni 2015

Mit Paul ins Abenteuer Schule



Nun sind sie gelistet, diese vier Kinderbuch und Lernhilfe-Kombinationen, an denen ich ganz schön lange, aber auch total gerne gearbeitet habe, und ich kann sie euch hiermit vorstellen.
Die Bücher sind für die Schulanfänger gedacht. Der Hasenjunge Paul und seine Handpuppe Paolo sind zusammen mit ihren Freunden Hannah, Moses in spannende Abenteuer verwickelt. Und ganz nebenbei haben die Schüler die Möglichkeit, das Lesen, Rechnen und Schreiben zu vertiefen und Konzentrationsaufgaben zu lösen.
Total süß sind übrigens auch die Zeichnungen, die zum Gestalten und Weitermalen anregen. Außerdem gibt`s natürlich bunte Sticker zur Motivation.





Montag, 15. Juni 2015

90. Geburtstag

Mein Vater mit meiner Schwester Karin
Nun hat er ihn also hinter sich gebracht, den 90. Geburtstag. Gelassen und lächelnd betrachtet er die fröhlichen Gäste im immer voller werdenden Wohnzimmer, freut sich über jeden, der sich zu ihm setze und genießt es, im Mittelpunkt zu stehen. 
Für meine Schwestern, unsere Männer und mich ist das alles natürlich mit einem ganz anderen Stress verbunden, aber auch wir haben das gut gewuppt.
„Ich war dann aber doch froh, als ich abends im Bett lag“, seufzt mein Vater. „Und jetzt frage ich mich immer, welches Ziel ich mir nun setzen soll.“
Ziele gibt es genug. Da ist das nächste Urenkelkind, das im Sommer zur Welt kommen wird. Außerdem gibt es im nächsten Jahr wieder eine Hochzeit. Und letztendlich ist es ja auch ein gutes Ziel, die 100 anzupeilen.

„Oder erst mal die 91“, sagt er.

Donnerstag, 11. Juni 2015

Gartenimpressionen



Die meisten von es wissen es bereits: Ich hatte Geburtstag. In meinem Alter ist das jetzt nicht sooooo ein tolles Erlebnis, immerhin habe ich ein wunderschönes Geschenk bekommen: Eine neue Kamera. Heute habe ich mich durch das Handbuch gelesen und eine Reihe von Fotos gemacht, natürlich im Garten. Mögt ihr mal schauen, wie die Fotos und der Garten aussehen?  
 








Sonntag, 7. Juni 2015

Dachbodengeschichten


So nach und nach mischen sich zwischen die Schülerbriefe der Jugendlichen nun auch Briefe von Grundschülern, die zu den Büchern der KidS-Reihe Stellung nehmen (ich habe ja auch schon mal darüber berichtet).
Bei der letzten Postsendung des Verlags waren wieder einige Briefe dabei, die mich total begeistert haben. Das Buch „Das Gespenst am Kleiderhaken“ hatte die 2 c der Heinrich-Gruppe-Schule in Rosdorf inspiriert, auf dem Dachboden der Schule auf Gespensterjagd zu gehen. Einige hatten dabei sogar tatsächlich das eine oder andere Gespenst entdeckt und sich dadurch anregen lassen, eine Gruselgeschichte zu schreiben. Ich habe mich köstlich beim Lesen amüsiert.

Auch eine Landkarte haben die Schüler entworfen und so den Weg nachempfunden, den Gertrud zurücklegen musste, um zu ihrer Burg zu finden.
Bei so einem kreativen Deutschunterricht wünsche ich mich immer mal wieder in die Schule zurück – aber nur ganz ganz heimlich, und auch nur für ein paar Stunden.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Mein Gesicht war schmerzverzerrt


Gestern gab es eine Radiosendung zu „50 shades of grey“. Offensichtlich gibt es zu dem 20-teiligen-Bestseller nun die Variante aus Männersicht. Endlich! Auf diesen Moment hat die Welt doch gewartet!
Zu diesem Anlass lesen sie eine Passage aus dem Buch vor, und ich höre gespannt zu. Es geht offenbar darum, dass der Protagonistin, dem „lyrischen Ich“, der Hintern versohlt wird.
„Ich gab keinen Laut von mir“, liest der Radiosprecher. „Aber mein Gesicht war schmerzverzerrt.“
Oh nein! Da tut ja nicht nur der Hintern weh.

Wie gut, dass ich das Buch gar nicht erst gelesen habe. Bei solchen Perspektivschnitzern lege ich nämlich grundsätzlich jeden Roman zur Seite. Auf der Stelle ist mein Gesicht ebenfalls schmerzverzerrt – nur dass ich es leider nicht sehen kann. Aber wenn ich einen Spiegel gehabt hätte…

Sonntag, 31. Mai 2015

Die richtige Strategie


Immer wieder gibt es eine neue Lernmethode, die verspricht, nun endlich alle erdenklichen Lernprobleme zu beseitigen und die Lesefähigkeit, die Rechtschreibung, die Sprachen und die Mathematik für immer und ewig in Schülerhirne einzubrennen. Doch leider entpuppt sie sich nach kurzer Zeit als Flopp, ein Grund mehr, weiter nach ihr zu forschen.
Ganzheitsmethode, Buchstabenlernen, Mengenlehre, vereinfachte Ausgangsschrift, Lernen durch Suggestion - was haben wir nicht schon alles erfolglos ausprobiert und zur Seite gelegt.
Mit Grausen erinnere ich mich an die Zeit, in der Referendare im Sportunterricht ein Gerät aufbauten und stundenlang mit den Schülern darüber diskutierten, was man damit machen könnte. Die Schüler kamen ohne eine einzige Schweißperle aus dem Unterricht.
Oder die Zeit, als jeder Referendar eine Stilleübung machte, und man sich einfach nur wünschte, die Kinder würden endlich mal wieder reden dürfen.

Nun ist das Strategiedenken an der Reihe. Wenn du die richtige Strategie wählst, schreibst du erfolgreich Diktate und Aufsätze, hältst ein fantastisches Referat und erarbeitest dir einen Lesetext, verspricht die Methode. So werden auch die Schulbücher neuerdings streng strategisch gegliedert, und der Schüler Schritt für Schritt an die Hand genommen.
Zwischendurch war ich ja mal nah davor, dieser Methode zu verfallen – und wagte sogar schon zu denken, wenn es diese Methode zu meiner Zeit gegeben hätte, hätte ich vielleicht nicht so ein mäßiges Abitur gemacht.
Aber es fehlt eben wie bei allen Methoden die Abwechslung und das ganzheitliche Denken. Schüler müssen schon auch Spaß und Kreativität zum Lernen mitbringen, sie brauchen ein gutes Lernklima, nette und zugewandte Lehrer – und auf alle Fälle ein Elternhaus, das sie trägt.
By the way; Auch ein bisschen Methodenabwechslung hat noch nie geschadet! 

Mittwoch, 27. Mai 2015

Balance


An diesem Nachmittag ist es meine Aufgabe, die Enkelkinder zu hüten. Wir gehen auf den Spielplatz des Camps. Während Tim mit seinen Autos im Sandkasten vor sich hin brummt, mache ich es mir auf der Wippe bequem. Ich setze mich in die Mitte des Holzbalkens, suche die Balance und ziehe die Beine nach. Es geht nur einen Augenblick gut. Dann kippt die Wippe zur anderen Seite, und ich poltere mit einem ungeschickten Salto ins Gras. Das geht so schnell, dass ich nicht mal „huch“ sagen kann. Es tut verdammt weh. Mühsam rappele ich mich wieder auf die Beine und schaue in die bewundernden Augen meines Enkels.
„Oh, Omi, toll!“, sagt er. „Noch mal. Bitte!“
Da fühlt man sich doch ein bisschen vera…

Donnerstag, 21. Mai 2015

Mal was anderes


Seit dem Himmelfahrtswochenende verbringe ich meine Zeit nun auf unserem neuen Campingplatz, verkaufe Eis, Brötchen und die Bildzeitung, checke ein und aus, fege den Marktplatz, betreue die Enkel, plaudere mit Campern und schreibe, wenn es die Zeit erlaubt, an einigen Manuskripten.
Es ist ein abwechslungsreiches Leben voller Geschichten, und doch verwirrt es mich immer noch, dass ich plötzlich in so ein ganz anderes Leben an einem ganz anderen Ort mit ganz anderen Menschen geworfen bin.
Und doch ist es aufregend, mal etwas ganz anderes zu machen.
Manchmal erreicht mich eine Leseanfrage, und ich brauche einige Zeit, sie zu verstehen. Sie gehört in eine Parallelwelt.
Bis Pfingsten bin ich noch hier – denn da sind alle Kräfte gefordert. Dann kehre ich erst mal wieder in mein altes Leben zurück.