Nachdem mich das Knie
wochenlang gequält hat, ringe ich mich zu einer Operation durch. Für den Orthopäden ist es
nur eine Kleinigkeit, ein kurzer ambulanter Eingriff. Nur mir ist schon
tagelang schlecht bei dem Gedanken, jemand schnippelt an meinem Knie herum.
„Fixieren ist das
Wichtigste bei einer Operation“, sagt die Schwester und schnallt mich auf dem
OP-Tisch fest. Mein Bein wird an einem Gestell festgebunden, mein Arm fixiert,
ein Kissen schräg unter meinen Hintern geschoben. Direkt über mir strahlt die Lampe wie ein milchiger weit entfernter Planet. So hänge ich da und denke,
dass es gut ist, dass ich eine Narkose bekomme. Lange kann ich nämlich in
dieser Stellung nicht aushalten.
„Denken Sie an etwas
Schönes“, sagt der Pfleger.
Ich grübele, aber mir
fällt einfach nichts ein. „Sonne, Strand und Meer“, denke ich noch, und dann
bin ich auch schon weg.
Ich träume
tatsächlich etwas Wunderschönes, fühle mich leicht und vergnügt und wahnsinnig entspannt.
„Da sind Sie ja
wieder“, sagt eine Stimme, und schlagartig ist er fort, der schöne Traum, ohne
dass ich ihn noch einmal zu fassen bekomme. Um mich herum der Aufwachraum, der
grüne Kittel der Schwester, die weißen Betten, das sanfte Licht. Es ist vorbei.
Eigentlich ist es unfassbar, dass man sich so leicht fühlt, während ein körperlicher Eingriff vorgenommen wird. Dieses dankbare Staunen nehme ich mit nach Hause.
Gute Besserung deinem malträtierten Knie.
AntwortenLöschenAn etwas Schönes denken hilft da bestimmt auch. Zumindest etwas. Gepaart mit einer grossen Portion Geduld.
Liebe Grüsse
Bea
Wie schön du das 'vorher' beschrieben hast,
AntwortenLöschenliebe Annette,
nun wünsche ich dir, dass du dieses Gefühl immer wieder herholen kannst im 'Nachher'...
Einen problemlosen Heilungsverlauf und ein herzliches 'Gute Besserung'
wünscht dir Hausfrau Hanna