Freitag, 10. Juni 2016

Die Sechs vor der Null


Mit manchen Geburtstagen tut man sich leichter, andere fallen schwerer. Ehrlich gesagt fand ich die Fünfzig schon einen ganz schönen Hammer, und jetzt, wo ich mich endlich einigermaßen dran gewöhnt hatte, steht schon die Sechs vor der Null. 
Die Sechzig ist tatsächlich und ohne sich was vorzumachen, der Eintritt in das Alter. Ich fühle, wie trotz Mukkibude die Kraft weniger wird, wie ich deutlich mehr Zeit brauche, die Erlebnisse zu verarbeiten und wie ich manchmal größeren Projekten mit Verzagtheit begegne. Aber ich will nicht jammern, im Gegenteil. Das Alter macht auch frei. Ich muss nicht mehr dem guten Aussehen und der Topfigur nachlaufen, ich muss mich nicht mehr mit der Erziehung der Kinder stressen, hin und wieder ist mal meine Meinung gefragt, und mir wird (ganz ganz manchmal) sogar sowas wie Respekt entgegen gebracht. Eines Tages wird auch der Moment kommen, wo mir jemand einen Sitzplatz im Bus anbietet … naja, das kommt wahrscheinlich seltener vor, weil ich nie Bus fahre…
Gestern schrieb mir eine langjährige Freundin einen lieben und unendlich langen Brief, in der sie berichtete, was ich alles schon so aus ihrer Sicht geschafft hatte. Zwischendurch dachte ich beim Lesen mal: Jetzt reicht es aber langsam, doch dann sah ich, dass noch zwei Seiten zu lesen waren. Da ist mir echt aufgefallen, wie lange ich schon lebe und wie viel bereits in meinem Leben passiert ist.
Wäre schade, wenn es jetzt ruhiger würde, wäre aber auch nicht schlimm... 

2 Kommentare:

  1. Alles Gute, viel Freude und Energie bis zur nächsten Null!

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  2. Auch von mir alles Liebe zum "Eintritt-ins-Alter-Geburtstag".
    Tz-tz-tz!

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