Vielleicht habt ihr`s gehört, vielleicht
interessiert euch Fußball aber auch überhaupt nicht. Der Paderborner SC ist in
die 1. Liga aufgestiegen. Ich muss ehrlich sagen, mich begeistert Fußball
eigentlich nur zu Weltmeisterschaftszeiten, aber jetzt, als es um die letzten
Spiele des SC ging, habe ich doch
ziemlich mitgefiebert. Das liegt natürlich daran, dass Paderborn unsere
Kreisstadt ist, und ich seit vielen Jahren Heimatgefühle für sie entwickelt
habe.
In den Kreis Paderborn bin ich durch mein
Studium geraten. Ich hatte mir die Uni Paderborn – damals noch Gesamthochschule
– vor allem deswegen ausgesucht, weil sie so überschaubar war, weil sie nicht
so weit von meinen Eltern entfernt war und weil niemand aus meiner Klasse dort
hinging. So hatte ich einen ganz neuen Start in einer Stadt, in der ich niemanden
kannte. Das war meine ganz persönliche Mutprobe aus einer behüteten Welt.
Nach dem Studium verließ ich Paderborn
wieder, kehrte dann aber 1985 zurück – der Liebe wegen. Seitdem leben wir hier mit
unserer Familie in Bad Lippspringe, das zum Kreis Paderborn gehört. Paderborn ist unsere
Kultur- und Einkaufsstadt.
Eigentlich ist die Stadt nicht so wirklich
schön. Da sie im Krieg zerstört und wie viele Städte lieblos wieder aufgebaut
wurde, hat sie wenige historische Ecken, die an ihre Geschichte erinnern. Und
auch die hätte man beinahe in den 70ger Jahren noch wegrationalisiert, wenn
nicht ein paar mutige Hausbesetzer für den Erhalt gekämpft hätten.
Mittlerweile hat Paderborn auch neue und
schöne Ecken zu bieten, so dass es auch außerhalb der Shoppingzeiten Spaß
macht, sie sich anzuschauen. Ich liebe an dieser Stadt besonders, dass sie
nicht zu klein und nicht zu groß ist. Man hat eine gute kulturelle Vielfalt, und
trotzdem trifft man immer Menschen wieder, die einem vertraut sind.
Außenstehenden fällt bei Paderborn sofort das
Katholische ein, und auch wenn die Ur-Padis (die Ureinwohner) das immer wieder
abstreiten, ist in Paderborn die katholische Religion irgendwie präsenter als
in anderen Städten. Hier gibt es so viele katholische Grundschule wie in Bayern,
auch gibt es einige Geschäfte, in denen man sich Bischofskleidung, Kreuze und
Papstbilder kaufen kann. Aber Paderborn hat eben auch ihren größten Kritiker hervorgebracht:
Eugen Drewermann.
Mich, wie viele Zugezogene, beschäftigt diese
Kirchendiskussion nur am Rande. Paderborn ist eben mehr als schwarz.
Glückwunsch an Paderborn, dass es jetzt endlich geklappt hat! Die nächste Saison wird hart, und hoffentlich übernimmt man sich nicht finanziell. Ich erinnere mich noch, wie man sich hier mit Ulm gefreut hat... und ein paar Jahre später dann der Bankrott. Aber Augsburg hat ja gezeigt, dass es auch anders laufen kann.
AntwortenLöschenStimmt vollkommen. Aber erst mal sind wir im Freudentaumel!!!
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