Montag, 12. Mai 2014

Heimatgefühle für Paderborn




Vielleicht habt ihr`s gehört, vielleicht interessiert euch Fußball aber auch überhaupt nicht. Der Paderborner SC ist in die 1. Liga aufgestiegen. Ich muss ehrlich sagen, mich begeistert Fußball eigentlich nur zu Weltmeisterschaftszeiten, aber jetzt, als es um die letzten Spiele des SC ging,  habe ich doch ziemlich mitgefiebert. Das liegt natürlich daran, dass Paderborn unsere Kreisstadt ist, und ich seit vielen Jahren Heimatgefühle für sie entwickelt habe.
In den Kreis Paderborn bin ich durch mein Studium geraten. Ich hatte mir die Uni Paderborn – damals noch Gesamthochschule – vor allem deswegen ausgesucht, weil sie so überschaubar war, weil sie nicht so weit von meinen Eltern entfernt war und weil niemand aus meiner Klasse dort hinging. So hatte ich einen ganz neuen Start in einer Stadt, in der ich niemanden kannte. Das war meine ganz persönliche Mutprobe aus einer behüteten Welt.
Nach dem Studium verließ ich Paderborn wieder, kehrte dann aber 1985 zurück – der Liebe wegen. Seitdem leben wir hier mit unserer Familie in Bad Lippspringe, das zum  Kreis Paderborn gehört. Paderborn ist unsere Kultur- und Einkaufsstadt.
Eigentlich ist die Stadt nicht so wirklich schön. Da sie im Krieg zerstört und wie viele Städte lieblos wieder aufgebaut wurde, hat sie wenige historische Ecken, die an ihre Geschichte erinnern. Und auch die hätte man beinahe in den 70ger Jahren noch wegrationalisiert, wenn nicht ein paar mutige Hausbesetzer für den Erhalt gekämpft hätten.
Mittlerweile hat Paderborn auch neue und schöne Ecken zu bieten, so dass es auch außerhalb der Shoppingzeiten Spaß macht, sie sich anzuschauen. Ich liebe an dieser Stadt besonders, dass sie nicht zu klein und nicht zu groß ist. Man hat eine gute kulturelle Vielfalt, und trotzdem trifft man immer Menschen wieder, die einem vertraut sind.
Außenstehenden fällt bei Paderborn sofort das Katholische ein, und auch wenn die Ur-Padis (die Ureinwohner) das immer wieder abstreiten, ist in Paderborn die katholische Religion irgendwie präsenter als in anderen Städten. Hier gibt es so viele katholische Grundschule wie in Bayern, auch gibt es einige Geschäfte, in denen man sich Bischofskleidung, Kreuze und Papstbilder kaufen kann. Aber Paderborn hat eben auch ihren größten Kritiker hervorgebracht: Eugen Drewermann.
Mich, wie viele Zugezogene, beschäftigt diese Kirchendiskussion nur am Rande. Paderborn ist eben mehr als schwarz.

2 Kommentare:

  1. Glückwunsch an Paderborn, dass es jetzt endlich geklappt hat! Die nächste Saison wird hart, und hoffentlich übernimmt man sich nicht finanziell. Ich erinnere mich noch, wie man sich hier mit Ulm gefreut hat... und ein paar Jahre später dann der Bankrott. Aber Augsburg hat ja gezeigt, dass es auch anders laufen kann.

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    1. Stimmt vollkommen. Aber erst mal sind wir im Freudentaumel!!!

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