Freitag, 3. November 2017

Wenn die Dinge Geschichten erzählen



Vor vielen Jahren gab es in Paderborn mal eine Vortragsreihe. Immer stand ein Gegenstand aus einem Museum im Mittelpunkt und drum herum wurde seine Geschichte erzählt: Ein Zuckerdöschen zum Beispiel, oder ein Brieföffner … und jeder Vortrag war unglaublich spannend.
Daran erinnere ich mich, als mir Walter Dietze in der Wohnsiedlung Am Schmalen Rain in Gotha diese Wäschemangel zeigt. Sie ist so groß, dass sie einen ganzen Raum ausfüllt und so schwer, dass man sie nicht mehr wegrücken kann.


Walter Dietze kann sich noch daran erinnern, wie er hier für seine Mutter die Wäsche mangeln musste. Man trug sich in ein kleines Büchlein ein und blockierte sich eine Zeit, dann ging man mit dem Wäschekorb voller Wäsche los. Die Wäsche wurde ordentlich zwischen zwei Tücher gelegt und eingerollt, anschließend spannte man die Rolle in die Maschine. Sie wurde mit Gewichten geplättet.
Natürlich gab es auch mal Komplikationen – häufig erinnerte sich Dietze an Stromausfall. Dann musste man die Wäschemangel handbetrieben öffnen, die Wäsche herausholen – und auf bessere Zeiten warten.
Toll sind diese alten mechanischen Maschinen – und irgendwie beeindruckend, dass sie immer noch funktionieren, wo doch ein hochmodernes Smartphone in der Regel nach drei Jahren den Geist aufgibt…

1 Kommentar:

  1. Das erinnert mich auf ungute Weise an die Zeit zwischen Abi und Studium ... Ferienschichten an der Mangel einer Krankenhaus- und Altenheimwäscherei, im Akkord kubikmeterweise Bettlaken auseinanderziehen und in die Maschinen spannen. Seufz. Jetzt mag ich mein Büro wieder. ^^

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