Paderborn? War das
nicht dieses kleine katholische Nest in Ostwestfalen?
Spätestens nach
Eintritt in die 1. Liga googelt man Paderborn. Zuerst war unser Ort nur der
Schenkelklopfer für die Fußballwelt. Journalisten fanden sich ein und
fotografierten das für 1. Liga-Verhältnisse kleine Fußballstadion, natürlich mit
Kühen im Vordergrund, um die Dörflichkeit und damit den Provinzflair der Gegend zu unterstreichen.
Aber nun ist das
Jahrhunderttor des Fußballs geschossen worden, und ausgerechnet von einem
Paderborner. Habt ihr es gesehen? Wie der Paderborner Fußballer es in letzter
Minute aus dem eigenen Strafraum Richtung Gegner-Tor kickte. Aus 82 Meter
Entfernung muss das Tor ein kleiner weißer Punkt gewesen sein, den er
anvisierte. Und wommmm! Drin! 2:0 gegen Hannover.
Aus aller Welt
erreichen mich jetzt Glückwünsche, als hätte ich es selbst geschossen. Sogar
unser brasilianischer Freund Mauricio schickte ein Selfie im SC-Trikot, so weit
sind wir nun schon. Die Welt liebt solche Geschichten, wie man als Außenseiter
zum Star wird. Es ist diese Tellerwäscher-Millionär-Symbolik.
Ich habe das Tor
prompt verpasst, weil ich auf einer Lesung in Hannover war, ausgerechnet
Hannover, der Fußballkonkurrent des Spiels. Aber als ich wieder zu Hause war,
habe ich es mir gefühlte 20 x angeschaut.
Übrigens muss ich auch noch erwähnen, dass meine Lesung in Hannover-Badenstedt in der Stadtbibliothek auch wunderschön war. Die Schüler respektierten das 2:0 mit dem Kommentar:
Übrigens muss ich auch noch erwähnen, dass meine Lesung in Hannover-Badenstedt in der Stadtbibliothek auch wunderschön war. Die Schüler respektierten das 2:0 mit dem Kommentar:
„Das bleibt ja nicht
so.“
Na klar bleibt es
nicht so. Heute Abend spielt Paderborn gegen Bayern-München, David also gegen
Goliath. Paderborn hat ja nur 150 000
Einwohner, Bayern-München dagegen allein 200 000 Vereinsmitglieder.
Aber freuen wir uns
über den Augenblick, und der lautet: Platz 1!!! Bei allem Provinzflair, das hat was!
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