Wie versprochen
erzähle ich euch ein bisschen von der Kinder- und Jugendbuchtagung des
Friedrich-Bödecker-Kreises, die an diesem Wochenende in Hannover stattfand.
Ich war zum ersten
Mal dabei, obwohl ich dem Verein schon längere Zeit angehöre. Aber es bedarf
wohl eines internen Fürsprechers, um zu dieser Tagung geladen zu werden. Wer
immer mein Fürsprecher war, ich danke ihm sehr, denn diese Tagung war
tatsächlich ungeheuer interessant für
mich.
Zuerst einmal fühlte
ich mich ziemlich einsam an dem Begrüßungs-Kaffeetisch im Haus der Regionen in
Hannover. Alle – so mein Eindruck – kannten sich, waren per Du, umarmten
einander. Da kam ich mir ein bisschen vor wie ein vergessener Regenschirm in
einer Hotelhalle. Aber dann sah ich ein paar Autoren, denen ich mal auf
Lesungen begegnet war, dann noch einige, und plötzlich fühlte ich mich schon nicht mehr so allein.
Auf der Tagung gab es so
richtig richtig gute Vorträge. An dieser Stelle muss ich doch mal was in
eigener Sache loswerden: Wenn Autoren Vorträge halten, ist das schlichtweg ein
Genuss. Die Vorträge sind witzig, sie haben eine Struktur und einen Rahmen und
sie setzen darauf, Mehrwissen auf unterhaltsame Weise vorzutragen. So mancher
Redner aus Politik und Wirtschaft könnte sich daran mal ein Beispiel
nehmen (will sagen, seine Rede von einem Autor schreiben oder wenigstens überarbeiten lassen).
Mich persönlich hat
besonders der Vortrag von Klaus-Peter Wolf beschäftigt, der sehr gut
recherchiert über den veränderten Buchmarkt berichtete, auf den man reagieren
müsse. Zu diesem (und auch anderen)
Vorträgen gab es später auch eine Arbeitsgruppe, die ähnlich interessant war
und darum auch kaum enden wollte.
Zwei Autorenpreise
gab es zu verleihen. Einer ging an Anja Tuckermann, der andere an Stefan
Gemmel. Außerdem wurden drei Schüler prämiert, die den Lyrix-Wettbewerb
gewonnen hatten.
Die Tagung lebte vor
allem von interessanten Begegnungen, zu denen man in den Pausen und am
gemeinsamen Büffet Gelegenheit hatte.
Das alles klingt so
banal, ich weiß. Ich berichte euch so viel Äußerliches. Dabei war es gar nicht das, worauf es ankam. Es gab plötzlich in mir irgendwelche Impulse irgendwann, die mich sehr beschäftigten und in mir irgendwelche Ideen und Prozesse in Gang setzten, die ich gar nicht so konkret zu fassen bekomme, dass ich sie euch schildern kann. Es war dieses
Miteinander, dieses gemeinsam auf der Suche sein, dieses ganz persönliche Gespräch. Natürlich gab es auch die eine oder andere Eitelkeit („Mein Buch
befindet sich gerade auf der Spiegel-Bestsellerliste…“), aber okay, wir sind
Künstler und Klappern gehört zum Geschäft.
In meinem Alltag habe
ich so wenig Kontakt zu Autoren, dass es mich jetzt geradezu begeistert hat, zu
sehen, wie viele wir sind.
Also, kurzum: Schön
war`s, müde bin ich, und tief in mir ist ganz viel Aufbruch zu Neuem.
Danke für diesen Bericht, liebe Annette! Das muss schön und interessant gewesen sein. Genau dieses Gefühl übrigens, was du beschreibst, nehme ich jedes Jahr von der Tagung des Autorenforums Montsegur in Oberursel mit. Man fühlt sich nicht mehr so wie ein Alien, sondern wie eine unter Gleichgesinnten, so unterschiedlich die auch sein mögen. Es beflügelt. Liebe Grüße, Luise
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