Ich bin kein Freund von pathetischen
Sätzen. Dieses „Deutschland verbeugt sich vor den Opfern des Terrors“ ist mir
ehrlich gesagt zu unterwürfig und zu unehrlich. Und wenn ich dann lese, dass einige
türkischen Zeitungen gleich wieder mit den Zähnen klappern und das Attentat als
Völkermord anprangern, ärgere ich mich schnell.
Aber dann hat mich die
persönliche Form der Trauerfeier doch sehr bewegt.
Es war so wichtig, ein
Zeichen zu setzen und um Entschuldigung zu bitten. Zehn Morde, die über Jahre nicht
aufgeklärt wurden, obwohl die Polizei doch eine nahezu 100 % Aufklärungsrate
bei Morden vorweisen kann, darf man nicht einfach ignorieren. Neun Menschenleben
wurden nicht wichtig genommen, weil die Toten Ausländer waren. Erst als der
Mord auch eine deutsche Polizistin betraf, legte sich die Polizei ins Zeug. Diese
Tatsache muss einem die Tränen in die Augen treiben.
Neun Menschen starben
unschuldig, einfach so, weil sie Türken oder Griechen waren. Es waren Menschen,
deren Tod tiefe Lücken bei ihren Angehörigen und Freunden hinterließen. Es
waren Menschen, die sogar noch nach ihrem Tod in Verruf gebracht wurden, etwas
Kriminelles getan zu haben und darum an ihrem Tod Schuld zu sein.
Dafür war eine
Entschuldigung mehr als überfällig. Und es war wichtig, ihnen einen
würdevollen Abschied zu gestalten. Wenigstens das.
(Foto: Moschee, Pécs)
(Foto: Moschee, Pécs)
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