Zu einem neuen
Projekt soll ich ein Probekapitel einreichen. Es hört sich alles schwierig an,
und ich bin mir nicht sicher, ob ich es überhaupt richtig verstanden habe. Trotzdem
probiere ich es. Doch mein
Probekapitel ist nicht das, was sich der Verlag vorgestellt hat. Wir reden
noch einmal über das Projekt. Jetzt erscheint es mir noch schwieriger.
„Das knicke ich“,
denke ich. Warte nur auf den passenden Moment, dem Redakteur zu sagen, dass ich
wohl nicht die geeignete Autorin in dieser Angelegenheit bin.
„Regnet es bei Ihnen?“,
fragt der Redakteur plötzlich und unvermittelt.
Der Regen schlägt
hart gegen die Dachfenster. Das ist sogar durch das Telefon zu hören. Ich
erzähle dem Mann von unserem ostwestfälischen Nieselregen. Er kenne die Gegend,
sagt er. Seine Oma lebte früher in Paderborn. Und - ach ja - seine Tante sei
sogar Lehrerin in Bad Lippspringe gewesen.
Echt? Das ist ja komisch. Ich frage nach, wie seine Tante heißt - und - ich fasse es nicht - kenne
sie tatsächlich. Und nicht nur das! Ich bin sogar gut mit ihr befreundet. Das
haben weder er noch ich gewusst.
Nun lachen wir beide.
Was für ein Zufalle. Wie klein die Welt doch ist.
Dann versucht er noch
einmal, mir das Projekt zu erklären. Und jetzt kapiere ich es. War doch
eigentlich ganz einfach.
Es muss eben die Beziehung stimmen!
(Foto: Provence)
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