Metaphorisch betrachtet bin ich eine Niete. Ich liebe Metaphern, Allegorien, Vergleiche und Redenarten. Aber sie sind meine größte literarische Schwäche. Nämlich vor allem deswegen, weil ich sie überhaupt nicht zustande bringe. Beeindruckt notiere ich mir oft gute Metaphern anderer Autoren in mein Schreibbuch. Manchmal trainiere ich auch mit mir selbst: Seine Stimme klang so heiser wie … Die Musik war so laut wie … Er rannte durch die Straßen, als wenn …
Verdammt schwer.
Echt.
„Es fiel Regen in
jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen“, beginnt Cornelia Funke ihren Roman Tintenherz.
Wispernder Regen - das ist soooo genial. Darauf wäre ich nie im Leben gekommen.
„Unsere Mädels sind
heiß wie Frittenfett“, sagt Silvia Neid, die Fußballtrainerin der
Frauennationalmannschaft. Heiß wie Frittenfett, das ist einfach nur schräg.
Bestimmt liebe ich
deswegen auch die türkische Sprache so
sehr. Sie ist eine Goldkiste voller sprachlicher Bilder. „Ich wünsche dir
farbige Träume“ oder „Ihre Augen waren schwarz wie Oliven“ oder „Was schaust du
so wie ein Ochse, der einem Zug nachstarrt“.
Letzte Woche habe ich
einen ganz merkwürdigen Vergleich gelernt: „Sie hat Augen wie ein Esel“. Holt nicht gleich zu einem Nasenschwinger aus,
wenn jemandem so etwas zu euch sagt. Es ist nämlich ein Kompliment!
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