Manchmal bilde ich mir ein, ich könnte gut
eine Weile auf einer einsamen Insel leben, so lange es dort Internet gibt. Und
manchmal denke ich, dass es vielleicht schöner ist, im Alter irgendwo zu leben,
wo es warm ist und man das Meeresrauschen hören kann. Aber hier einsam in
meinem Wohnmobil sitzend, von Regen und Sturm umgeben und auf mein Laptop
reduziert merke ich doch, wie wichtig mir die altmodischen analogen Kontakte in meinem Leben sind. Ich vermisse meine Mukkibude,
ich würde jetzt gerne bei Sabiha einen
Kaffee trinken, mich mit Rita zum Pizza-Essen verabreden, mit Ulla eine Runde
drehen. Ich würde gerne mal wieder meinen Vater besuchen. Ich würde gerne mal
wieder mein Pferd streicheln. Ich würde gerne mal wieder türkisch singen, und
zwar in meinem Chor. Ich würde gerne Miriam, René und Luana sehen und einen
schreienden Zwilling nach dem anderen auf den Arm nehmen. Ich würde gerne mal
wieder mit den Nachbarn über den Gartenzaun plaudern. Und ich könnte es mir auch
verdammt nett vorstellen, mit Siggi und Nils Abendbrot zu essen, danach
vielleicht noch in die Sauna gehen und dann in einer Decke auf die Couch
abhängen.
Spätestens nach drei Wochen kriege ich immer
den Heimweh-Blues. Was ich aber vor
allem sagen wollte an alle meine analogen Kontakte da draußen, ich bin verdammt
froh, dass es euch auch noch gibt!
Ach, Annette, ich kann dich gut verstehen. *seufz*
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