Wie Autoren ihre Geschichten schreiben, ist so unterschiedlich wie die Muster auf dem Körper der Zebras.
Die einen schreiben gerne tagsüber, die anderen nachts.
Die einen schreiben in einem Schwung, andere machen lange Pausen zwischendurch.
Die einen beginnen eine Geschichte mit einer Idee und schreiben dann drauflos, die anderen machen sich einen genauen Plan.
Ich gehöre zu den Autoren, die ihre Geschichte planen.
"Plotter" nennen wir uns.
Eine Geschichte einfach so drauflos zu schreiben, ohne zu wissen, wie sie verläuft und wie sie ausgeht, würde mich panisch machen. Das ist, als wenn man durch einen Wald läuft, kilometerweit, stundenlang, der Weg wird mal schmaler und breiter, verzweigt sich, bricht ab und man muss sich durch die Büsche schlagen. Und zuletzt kommt man irgendwann irgendwo raus und muss dann zusehen, wie man nach Hause findet.
Oh no! Da würde ich unterwegs einen Herzinfarkt kriegen!!!
Ich plane meine Geschichte. Ich plane sie nicht so ganz genau, also nicht so, dass ich jede Kleinigkeit schon weiß. Aber ich weiß immer, wie meine Geschichte anfängt, wie sie verläuft und wie sie endet.
Erst schreibe ich eine Inhaltsangabe (das nennt man Exposé), dann teile ich die Geschichte in Kapitel auf und überlege, wie viele Seiten jedes Kapitel haben sollte.
In der Kapitelüberschrift steht dann aber nur z.B.: "Sarah trifft sich mit dem Sonnenkönig". Wann und wo das Treffen stattfindet und wie es verläuft, überlege ich dann beim Schreiben.
Oder ich schreibe "Flucht", weiß aber noch gar nicht so genau, wo sich Sarah dann gerade befindet und wie sie entkommen wird.
"Mit einem Plot zu schreiben ist doch langweilig", sagen die Nichtplotter.
Sicherlich ist es spannender, zu schreiben, wenn man noch nicht weiß, wohin einen die Protagonisten führen, das sehe ich auch so.
Andererseits weiß ich genau, dass mich meine Protagonisten tapfer bis zum Ende begleiten und ich sie nicht unterwegs aus den Augen verliere.
Das beruhigt mich.
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