Donnerstag, 21. Oktober 2010

Der schrecklichste Teil des Bücherschreibens

Es gibt Dinge beim Schreiben, die sind einfach toll - die Story zu entwerfen zum Beispiel. Oder auch das Suchen der Personen. 
Dann gibt es Dinge, die sind anstrengend, aber spannend, wie zum Beispiel das Schreiben der Geschichte, schauen, wohin sie sich entwickelt, wie sie sich auflöst.
Schwieriger ist das Überarbeiten. Da muss man immer wieder alles genau lesen, und auch wenn man das Manuskript schon hundertmal durchgesehen hat, findet man immer noch Fehler.
Das Schlimmste aber ist, die Zeit zwischen der Erstfassung und der Überarbeitung auszuhalten.
Wenn ich meine Story fertig habe und der Schlusssatz gesschrieben ist, bin ich erst mal total happy und erleichtert. Dann drucke ich alles aus, lege es zur Seite und warte, dass die Geschichte erst einmal in mir zur Ruhe kommt. 
Aber schon nach wenigen Tagen kriechen Zweifel an mir hoch. Habe ich an alles gedacht? War eigentlich alles logisch? Ist es überhaupt spannend geworden?
Diese Zeit ist schrecklich.
Dann kommt der Tag, an dem ich beschließe, das Manuskript zu überarbeiten. Vor diesem Tag graust es mir richtig. Ich stehe mit einem Seufzen auf, lege mir den Ausdruck in den Wintergarten, hole mir einen Kaffee, suche Stifte - na und dann mache ich doch erst mal die Wäsche oder putze noch schnell ein Fenster.
Und jetzt schreibe ich noch schnell einen Post für mein Blog.
Dann geht es aber wirklich an die Arbeit!!!

4 Kommentare:

  1. Ich finde das Überarbeiten auch am schlimmsten. Irgendwann hat man jede Szene schon so oft gelesen, dass man sie auswendig herunterbeten kann, dabei überliest man so viel. Rechtschreibfehler, sofern von Duden Korrektor nicht entdeckt, fallen dann sowieso nicht mehr auf. Und dann innerlich eingebläute Sätze zu ändern, lässt das Hirn stolpern.
    Im Gegensatz zu Dir, finde ich das Beenden eines Buches überhaupt nicht schön. Die ersten fünf Minuten bin ich vielleicht euphorisch, aber danach falle ich in ein tiefes, tiefes Loch. Hallo Depriphase, ich komme...
    Und doch geht es allen Schreiberlingen in einem Punkt gleich: Man sucht ständig Ausreden, damit man sich nicht an unangenehme Arbeiten setzen muss.;-)
    Liebe Grüße,
    Nikola

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  2. Ihr Lieben,
    da unterscheiden wir uns aber mal gründlich.
    Ich liebe das Überarbeiten!
    Hier gebe ich meinen Geschichten den letzten Schliff. Hier schaue ich, dass ich aus dem, was ich getöpfert habe, noch Kanten wegschleife, behutsam poliere, ergänze.
    Oder - wenn man es mit dem Malen vergleicht: Ich setze noch ein paar kleine Glanzpunkte, lösche Überflüssiges, hauche dem Bild seine Seele ein.

    Für mich ist das Überarbeiten der fertigen "Rohmasse Text" der allerschönste Teil der Arbeit!

    Liebe Grüße
    Jutta

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  3. Ich liebe das Überarbeiten auch. Ist der Lieblingsteil meiner Arbeit. Mein schrecklichster Teil sind die Druckfahnen. Vor denen habe ich a) Angst und b) Angst und c) Angst und d) den totalen Horror.

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  4. Irgendwie habe ich das Überarbeiten schon in der Schule gehasst. Die Lehrer fragten immer, wenn ich die Klausur zu schnell abgab: "Hast du es noch einmal durchgelesen und korrigiert?"
    Als Antwort habe ich immer gelogen.
    Aber man ist ja noch lernfähig.:-))

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