Mein erster Lesetag beginnt in Edemissen an der Mühlenbergschule. Die Schüler sind unheimlich gut vorbereitet. Eine Woche lang haben sie sich mit dem Thema Sucht beschäftigt. Jeder Schüler, der in dieser großen Aula sitzt, hat mindestens ein Buch von mir gelesen, manche sogar mehrere. Freiwillig, wie sie betonen!
Bei so viel Leseerfahrung weiß ich erst gar nicht so recht, was ich lesen soll. Es muss ja auch zum Thema Sucht passen. So entscheide ich mich für die Kurzgeschichte "Die Christuskinder", und lese dann auf Wunsch der Schüler noch die Fortsetzung des Chatromans.
Dann kommen die älteren Schüler in die Aula. Sie interessieren sich besonders für die Biografien der Jugendlichen, und so lese ich für sie aus den Büchern „Abgestürzt“ und „Abgemixt“.
Zuletzt kommen noch einige Schüler auf mich zu, die Fragen zum Schreiben haben. Einige von ihnen schreiben Gedichte und Geschichten. Natürlich wollen sie auch wissen, wie man einen Verlag findet und wie groß die Chancen sind, seine Geschichte zu veröffentlichen. Aber das ist ja auch für uns Autoren ein schwieriges Thema.
Dann starte ich zu meinem nächsten Lesungsort nach Munster in der Lüneburger Heide.
Die Strecke führt mich durch kleine hübsche Dörfer und Ortschaften. Die Sonne scheint, und doch sieht die Landschaft verfroren aus.
In Celle mach ich Mittagspause, wandere durch die wunderschöne Fußgängerzone, schaue in die Geschäfte, fotografiere die Fachwerkhäuser. Es ist eigentlich echt ungerecht, dass einige Städte so viele schöne Bauwerke in ihrem Stadtzentrum vorweisen können. Jedes Fachwerkhaus in Celle ist schief und interessant, außerdem gibt es noch ein altes Rathaus, und um es dann auch noch auf die Spitze zu treiben auch noch ein Schloss am Ende der Fußgängerzone.
Nachdem ich mich satt gesehen habe und meine Hände kalt werden vom Fotografieren, fahre ich weiter.
Munster ist die nächste Station meiner Lesereise. Dort werde ich in der Stadtbibliothek lesen.
Die Stadt ist vor allem durch seinen Bundeswehrstandort bekannt. Alle bundeswehrtauglichen Männer im Raume Norddeutschland haben schon mal eine Manöverübung auf dem Truppenübungsplatz hinter sich bringen müssen, und so löst das Wort Munster eher negative Erinnerungen bei ihnen aus. (Damals … als das Tränengas durch meine Schutzbrille drang…)
Munster ist ein kleiner beschaulicher Ort. Ich finde die Stadtbibliothek sofort und stelle mich hier kurz vor. Es ist erstaunlich - und ein gutes Zeichen - dass ein so kleiner Ort so eine schöne große Bibliothek hat. Ich freue mich auf die Lesung morgen.
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