Wie anders eine
Entscheidung aussieht, wenn jede Stimme zählt, sieht man an „Stuttgart 21“. Denn
eigentlich hatte man doch das Gefühl, dass die Mehrheit gegen den Bahnhofsbau war.
Ich persönlich
hatte überhaupt keine Meinung zu diesem Projekt, fand die Bahnhofstunnel-Idee zwar
wahnsinnig aufwändig, teuer und landschaftszerstörend, habe Stuttgart aber auch
als zerrissene Stadt erlebt, in der ein Tunnel dem nächsten folgte.
Nach diesem
Abstimmungsergebnis war ich echt überrascht.
Wir sollten in Zukunft
mal häufiger zu unserem Nachbarland Schweiz herüber schauen und die
Volksabstimmungen bei schwierigen Entscheidungen übernehmen. Wenn man das
Gefühl hat, dass die eigene Meinung auch gesehen und gewürdigt wird, könnte es
einige aus der Politikverdrossenheit heraus zu mehr politischem Engagement führen.
In der Schule
ist es übrigens oft so, dass eine Gruppe an Schülern lautstark versucht, eine
Idee durchzubringen. Wenn man sich aber dann die Zeit nimmt, jeden reihum seine Meinung formulieren zu
lassen, zeigt sich oft ein komplett anderes Bild, als es zunächst den Anschein
hatte.
(Foto: Irrgarten, Bad Salzuflen)
(Foto: Irrgarten, Bad Salzuflen)
Ja, das Ergebnis ist durchaus interessant! Denn wenn bei der Wahlbeteiligung von 48% davon ausgeht, dass diejenigen, die wirklich gegen den Bahnhof waren auch tatsächlich abgestimmt haben, dann waren am Ende kaum mehr als 20% tatsächlich dagegen. 20 äußerst Lautstarke Prozent die sich über Jahre hinweg in der absoluten Mehrheit gewähnt haben, als Stimme des Volkes. Da werden nun einige wirklich nur noch Bahnhof verstehen. ;)
AntwortenLöschenNur 20 %? Das ist wirklich erstaunlich wenig.
AntwortenLöschenJa, Stuttgart21 ist - wenn auch teuer - ein Lehrstück in Sachen Demokratie.
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