Die Reformpädagogik hat mich als Pädagoge immer am
meisten interessiert, und ihre Gedanken haben auch meine Arbeit in der Schule am
stärksten beeinflusst.
So liebe ich natürlich auch Waldorfschulen - auch
wenn sie manchmal so allerliebst altmodisch daher kommen.
Jetzt las ich in dem Waldorf-Ideenpool-Newsletter,
den ich regelmäßig und gerne lese, eine Textaufgabe, über die ich mich schlapp
gelacht habe:
Ottos Mutter
hat einen Anruf von den Lehrern erhalten, dass Otto seit Wochen keine
Hausaufgaben mehr macht. Nun ist sie misstrauisch geworden, ob er stattdessen
immer nur dicke Bücher liest. Da sie aber keine Lust hat, sich die ganze
Zeit neben ihn zu hocken, hat sie alle Türen aufgemacht und eine Reihe von
Spiegeln so aufgestellt, dass sie Otto von dem Sofa aus an seinem Schreibtisch
beobachten kann.
Wie würdest
Du die Spiegel aufstellen?
(Dann folgt eine Zeichnung und ein Tipp über die
Spiegelstellung nach dem Spiegelgesetz Einfallswinkel = Ausfallswinkel.)
Ist das nicht eine süße Aufgabe? Vor 80 Jahren wäre
sie vielleicht praxisbezogen gewesen.
Aber welches Kind heißt heute denn noch Otto?
Und welches Kind liest ein Buch, statt Hausaufgaben
zu machen?
Und wenn es das tut, welche Mutter würde ihr Kind
denn beim Lesen stören. Sie wird froh sein, so ein Kind zu haben.
Und wieso macht sie sich die Mühe, Spiegel
aufzustellen. Hat sie denn keine Webcam?
Manchmal müssen auch Matheaufgaben mal aktualisiert
werden.
(Foto: Harlingersiel)
(Foto: Harlingersiel)
Ach, so ein bisschen Nostalgie tut doch ganz gut oder!?
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