Heute hatten wir mit unserem
deutsch-türkischen Chor mal wieder einen Auftritt, diesmal beim Fest der Religionen
in Bad Lippspringe. Auf solchen Festen findet
man eigentlich immer diverse ältere Damen, die sich zu Kaffee und Kuchen
zusammensetzen und sich unterhalten lassen.
„Kann ich meinen Rucksack bei Ihnen abstellen“,
fragte ich eine dieser Kaffeekränzchengruppen und sie nickten eifrig. Dann
schauten sie mir neugierig zu, wie ich meine Noten aus dem Rucksack zog, dann
meine Chorschwestern begrüßte. Plötzlich zupfte mich die eine ältere Dame am Ärmel.
„Heute sollen ja auch Islamisten singen“, vertraute sie mir an und sah dabei ein wenig ängstlich aus. Ich erklärte ihr geduldig, dass Islamisten jetzt
vielleicht nicht so der richtige Ausdruck wäre. Vielmehr wären wir ein Chor,
der aus deutschen und türkischen Sängern bestünde. Wir würden deutsche und
türkische Lieder singen, und da heute ja das Thema Religion wäre, würden wir
auch religiöse Lieder singen, und dabei würde hin und wieder auch das Wort „Allah“
drin vorkommen. Das fand sie dann auch ganz interessant. Und auf meinen
Rucksack hat sie auch gut aufgepasst – obwohl ich ja doch irgendwie auch zu
diesen Islamisten gehörte, und man weiß ja nie, was die in ihrem Rucksack haben…
(Foto: Bad Lippspringe, an der Lippequelle)
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