Unser DSL läuft immer noch. Da kann ich doch schnell noch ein bisschen bloggen.
Heute ist unser letzter Tag im alten Haus, und ich bin schrecklich aufgeregt und unruhig und auch traurig. Hier ist mir alles so vertraut. Selbst in totaler Dunkelheit finde ich mich in diesem Haus zurecht, kenne jedes Geräusch, weiß wo die Lichtschalter sind, kenne die Stolperfallen liegen gebliebener Schuhe.
Das wird jetzt alles anders.
Gestern wartete unsere alte Nachbarin am Zaun auf mich. Eigentlich reden wir nicht viel miteinander. Sie streitet gerne, und so gehe ich ihr in der Regel mit höflichem Kopfnicken aus dem Weg.
Nun aber hält sie es nicht mehr aus. Schon seit Tagen hat sie beobachtet, wie wir Kiste um Kiste aus dem Haus tragen.
"Ziehen Sie um?", platzt es aus ihr heraus.
"Nur ein paar Straßen weiter", sage ich und unterdrücke die Bemerkung "Wir wollen mal nette Nachbarn haben."
"Und was wird aus dem Haus?", will sie wissen.
"Dort ziehen andere ein", erkläre ich.
"Das ist aber schade", sagt sie und sieht plötzlich ganz klein und hilflos aus.
"Ach kommen Sie", entgegne ich. "Sie haben uns doch sowieso nicht so gerne gemocht. Vielleicht verstehen Sie sich mit den neuen Nachbarn viel besser."
"Das weiß man nie", antwortet sie. "An Sie hatte ich mich jedenfalls gewöhnt."
Dann geht sie ins Haus, um das Geschehen wie gewohnt von ihrem Fensterplatz aus zu beobachten.
Und mir fällt ein, dass auch Streit eine feste Beziehung ist.
"An sie hatte ich mich jedenfalls gewöhnt."
AntwortenLöschenNa klasse...
LG Kornelia
Ein gutes Ankommen im neuen Heim und die allerbesten Nachbarn wünsche ich!
Bei uns sind die Mauern vielleicht nicht so sichtbar..
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