Gestern traf ich
auf einen Menschen, der täglich meditiert.
„Was für eine
Zeitverschwendung“, dachte ich, aber ich war so höflich, nichts dazu zu sagen.
Er wirkte so gelassen, und neben ihm kam ich mir vor, wie ein hektisches Huhn.
Mit zu lauter Stimme, zu schnellen vielen Sätzen, zu vielen Unwesentlichkeiten.
Jetzt sitze ich
wieder zwischen meinen Terminen und denke nach. Warum ist das immer so bei mir,
dass sich meine Zeit ineinander schachtelt und jede auch noch so nette
Einladung bei mir innerlich ein Seufzen auslöst.
Warum packe ich
immer ein Zuviel in mein Leben?
Und war das immer
so?
Ich denke an meine
Zeit als Schülerin, in der ich manchmal in meinem Zimmer saß und strickte,
nebenbei Musik hörte und mich langweilte. Unfassbar.
Ich denke an meine
Zeit mit drei kleinen Kindern, die Schule daneben, abends das Schreiben, sonntags
der Haushalt und jeder zusätzliche Termin löste einen Schweißausbruch aus.
Unfassbar.
Aber diese Mitte zwischen
dem zu viel und dem zu wenig finde ich leider immer noch nicht. (Foto: Ökopark, Belo Horizonte, Brasilien)
Tröste Dich, ich auch nicht. Auf diese Erleuchtung warte ich seit Jahren. Ich überlegte schon, mit Yoga anzufangen. Nur fehlt mir irgendwie die Geduld.;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nikola
Haha, Nikola. Vielleicht sollten wir in diese Gruppe gehen: Ich würde so gerne - wenn ich nur Zeit hätte...
AntwortenLöschenAnnette
Meditation ist unglaublich hilfreich - ich nehme mir seit fünfzehn Jahren regelmäßig Zeit zum Meditieren (heutzutage meistens nur ein paar Minuten zwischen Projekten, aber das wird hoffentlich auch wieder besser), und es hilft unglaublich, den Geist für neue Aufgaben freizukriegen und so sehr in der eigenen Mitte zu ruhen, dass man nicht Kollegen und Verwandte erwürgen möchte. ^^
AntwortenLöschenLiebe Annette,
AntwortenLöschenhast du mich damit gemeint?:-)
Und wie das Leben, so auch der Roman: Ich muss mich immer wieder bremsen, nicht zu viel hineinzupacken ...die Mitte, die finde ich beim Schreiben, beim Wandern, beim Reisen.
Liebe Grüße
Christa
Ich bezweifle ganz stark, dass man jemals "seine Mitte" finden wird.Wenn es überhaupt möglich ist, dann auf einer einsamen Insel ohne Menschen, ohne Einflüsse von aussen, ganz alleine. Aber wer will das schon.
AntwortenLöschenGLG
Danke für eure liebe Rückmeldung, die ich erst jetzt lese, weil ich zwei Tage ohne Internet war.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Annette