Mittwoch, 18. April 2012

Der Bücherwurm in mir


Eigentlich wollte ich meiner Freundin das Buch „Sommerfest“ von Frank Goose schenken. Aber dann stöbere ich selbst neugierig darin und lese mich fest.
Bücher, die man verschenkt, liest man vorher nicht selbst, hat mir meine Mutter immer an guter Erziehung mit ins Leben gegeben.
Aber vielleicht merkt meine Freundin es nicht, denke ich. Wenn ich ganz vorsichtig damit umgehe.
Darum bringe ich den Schutzumschlag schon mal in Sicherheit, damit er keine Knicke bekommt. Dann versuche ich, das Buch beim Lesen nicht zu weit auseinander zu biegen.
Vergesst es! 
Mir fällt nämlich jetzt eine wirklich merkwürdige Angewohnheit an mir auf. Ich zerlese die Bücher. Ich schleppe sie mit mir herum, lasse sie aufgeschlagen unter dem Bett liegen, packe sie in den Rucksack, wenn ich eine Bahnfahrt habe. Und selbst wenn ich mir vornehme, ganz vorsichtig zu sein, sehen sie nach ein paar Lesestunden aus, als wäre der Bücherwurm leibhaftig durch sie hindurch gekrochen.
Da bleibt mir keine Wahl, als meiner Freundin ein neues Exemplar zu bestellen. Dafür kann ich das Sommerfest-Buch nun entspannt mit auf die Reise nehmen und mich ganz gemütlich damit in eine Ecke der Bahn lümmeln. 
(Foto: Bücherei Fallingbostel)

1 Kommentar:

  1. Hihi. Ich verschenke Bücher immer mit dem Nebensatz: "... und wenn du's fertig hast, leih ich's mir."

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