Freitag, 20. April 2012

Gedanken bei der Steuererklärung



Manchmal lernt man in seinem Leben tatsächlich dazu. Steuererklärungen ordentlich zu machen, zum Beispiel. Eigentlich war der Monat, in dem ich die Steuererklärung machen musste eine Zeit, in der ich verzweifelt nach Quittungen suchte und Tabellen vollschrieb und schwitzte und rechnete und den Partner beschuldigte, etwas Wichtiges verschlampt zu haben… eine Zeit der Hektik, der schlechten Laune, der Ehekrise.
Ich habe gelernt, ordentlicher zu sein, gewissenhaft abzuheften und gleich alles in Tabellen einzutragen, nachdem die Dinge geschehen sind. Und oh Wunder, die Steuererklärung macht (fast) Spaß. Ich mag es nämlich auch, mein Leben in eine Tabelle einzutragen und zu berechnen. Das alles hat eine gewisse Ordnung. Und so ganz nebenbei lasse ich die Zeit Revue passieren, die sich hinter den Rechnungen verbirgt.
Verschiedene Stationen fallen mir wieder ein: Die Lesereise nach Bamberg, die Lesung in Belgien, das Verlagsfest beim Verlag an der Ruhr, das Interview beim NDR in Göttingen - so viele tolle Begegnungen und Gespräche, so viele neue Eindrücke, so viel Zeit für mich. Ein spannendes Jahr.
Und wieder bin ich so glücklich und dankbar, dass ich die Chance hatte, die Schule hinter mir zu lassen und zu versuchen, von der Kreativität zu leben. Denn ehrlich, mein Beruf ist der schönste Beruf der Welt! Auch wenn ich dann jedes Mal im Mai eine verdammt ausführliche Steuererklärung machen muss. 
(Foto: Regenbogen über dem Deister)

1 Kommentar:

  1. Liebe Annette,

    so glücklich habe ich noch niemanden von der Steuererklärung sprechen hören ...und so viel, was passiert ist. Ich hätte meine auch schon gemacht, wenn unser Finanzamt schon die Onlineformulare hätte, aber die gibt's erst 2013, wie ich gesehen habe.

    Grüße
    Christa

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