Mittwoch, 22. August 2012

Schulanfang



Heute hat auch bei uns in NRW die Schule wieder angefangen.
Immer war dieser Tag von tiefer Wehmut bestimmt. 
Da auch mein Vater als Lehrer vom Ferienende betroffen war, trauerten er, meine beiden Schwestern und ich gemeinsam um die freie Zeit. Meine Mutter zeigte sich mitleidig, aber wahrscheinlich war sie froh, wieder ihre Ruhe zu haben.
Später, als ich selbst Lehrerin war, war dieser erste Schultag immer der große Paukenschlag. Hatten wir uns in den Ferien alle einen gemütlichen Schlendrian angewöhnt, war am Tag X wieder die absolute Disziplin angesagt: Schulbrote mussten geschmiert, Taschen gepackt, Schulbusse erreicht werden. Außerdem musste ich selbst pünktlich, freundlich und konzentriert im Klassenzimmer erscheinen.
In der Schule erwarteten mich schnatternde Gespräche im Lehrerzimmer, dazwischen neue Stundenpläne, die sich aber immer noch mal veränderten, eine neue Klassenliste, Schulbücher, erste Konferenzen, kurzum das nackte schweißtreibende Chaos.
Dann endlich kam auch das Wiedersehen mit den Schülern, neue Gesichter dazwischen, ein anderer Klassenraum, veränderte Sitzordnungen, der erste Erzählkreis nach den Ferien.
Himmel, was für ein Heckmeck. Schon nach drei Tagen konnte man sich nicht mehr erinnern, jemals Ferien gehabt zu haben.
Das ging mir durch den Kopf, als ich die Schüler heute zur Schule gehen sah.
Ich wünsche euch einen guten Anfang. 

(Foto: Schulbus in den USA)

1 Kommentar:

  1. Oh Ja liebe Annette, Deine Worte hören sich zum Teil so an , wie die meiner Enkeltochter am Nachmittag:
    Neue Klasse, jeder sitzt woanders, neue Fächer....

    Na warten wir mal zwei, drei Tage, dann aht sich alles eingespielt.

    Gute Nacht und liebe Grüße
    Angelika

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