Kirchmöser ist das seltsamste Örtchen, das
ich kenne. Es gehört zur Stadt Brandenburg an der Havel, ist aber so groß, dass
man es nicht mal eben so zu Fuß erkunden kann. Da der Ort auf einer Halbinsel
liegt, von fünf Seen begrenzt ist, und auch noch einen See in der Mitte hat,
hat man das Gefühl, diesen Ort überhaupt nicht zu überblicken. Da gibt es
Kirchmöser-Ost und Kirchmöser-West und Kirchmöser-Dorf und Kirchmöser-Bahnhof,
und das alles bei 4000 Einwohnern.
Kirchmöser war zu DDR-Zeiten ein bedeutender Industriestandort.
Hier wurden Panzer gebaut. Heute stehen die meisten Industriegebäude leer,
Bahngleise führen ins Nirgendwo. Die Häuser sind allerdings hübsch und
kuschelig zurecht gemacht. Bei der Seendichte haben hier viele Einwohner ein
nettes Grundstück am See.
So auch ich!!! Ich bin hier nämlich in einer
schönen geräumigen Ferienwohnung mit Seeblick untergebracht worden und fühle
mich einfach gut. Vorangegangen ist allerdings eine nervige lange Autobahnfahrt
mit Stau in Hannover und Helmstedt. So habe ich mir den Abend mühsam verdient.
Morgen gibt es an der BOS Kirchmöser ein
Schulfest zum 90-jährigen Bestehen, und da bin ich eingeladen. Seit meiner
Lesung im Juni 2011 bin ich dieser Schule und vor allem der Schulleiterin
Angelika Schöps freundschaftlich verbunden. Da ist es Ehrensache, dass ich
vorbei schaue, zumal die Schule neu renoviert in frischem Glanz erstrahlt.
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