Ich betrete den Frühstücksraum des Hotels und
habe sofort uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Ich bin nämlich von all den
Hotelgästen, die um 7.00 Uhr am Frühstückstisch sitzen, die einzige Frau.
Was machen sie alle hier in diesem
kleinen Ort, frage ich mich. Gut, einigen sieht man an, dass sie Handwerker
sind und vielleicht auf Montage arbeiten. Sie tragen karierte Hemden und blaue
Latzhosen, sitzen zu mehreren an einem Tisch und sind müde, aber gut gelaunt. Dann gibt es noch
diese Kategorie der Alleinsitzer. Sie tragen Anzüge und Krawatten, Vertretertypen,
Typ: Pharmareferenten. Aber die anderen? Zu gerne möchte ich wissen, was sie
hierher verschlagen hat, welches Schicksal uns zur selben Zeit am selben Ort sein
lässt. Aber es wäre unpassend, irgendjemanden zu fragen.
Es ist so still im Raum. Männer reden beim
Frühstück nur Einwortsätze wie „Kaffee“ oder „Danke“ oder „Ja.“ Soll ich da mit
einer Situationsanalyse beginnen?
So kann ich euch nur sagen: 7.00 Uhr, Frühstück
im Hotel, anwesend 24 Männer, vier in Latzhosen, sechs in Anzügen, alle anderen
unauffällig gekleidet mit Pullover, Jeans, Hemd oder Jacke. Außerdem ich.
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