Sonntag, 24. Juli 2016

Auf der Suche nach dem Platz


Schreiben kann man überall – so lautet mein Spruch, wenn ich nicht zu Hause bin und trotzdem schreiben will und muss. Und dann lasse ich mich mit meinem Laptop mal hier und mal da nieder – warmes Plätzchen, Stuhl, Tisch … passt schon. 
Ich bin ja im Moment auf dem Campingplatz meines Sohnes im Spreewald und hatte mir unser Wohnmobil als Arbeitsplatz ausgebaut. Nun kam eine befreundete Familie zu Besuch, der ich das Wohnmobil zum Schlafen überlassen hatte. Kein Problem, dachte ich. Schreiben kann man überall.
Und dann verzog ich mich in ein Büro zurück. Aber hier saß schon jemand am Nachbarschreibtisch, der immer mal wieder telefonierte. Also zog ich ins Restaurant um, das morgens leer ist, aber hier dudelte Musik und die Kaffeemaschine piepste immer wieder. Also zog ich in einem Teil der Rezeption um, aber immer wieder kamen Menschen am Fenster vorbei, winkten und grüßten, oder schauten mal auf einen kurzen Gruß rein…
Und noch etwas anderes störte mich: scharfe Tischkanten. Ein Bürotisch muss abgerundete Ecken haben, sonst schlitze ich mir meine Unterarme auf.
Heute nun sind die Freunde abgefahren, und ich kehre beglückt an meinen Arbeitsplatz zurück. Ihr merkt es an dem Post. Das Schreiben hat wieder die altbewährte Leichtigkeit. 

Dienstag, 12. Juli 2016

Die Traumhochzeit

 
Es war immer der Wunsch meines Sohnes Nils und seiner Partnerin Julia, eine richtig tolle Traumhochzeit zu feiern, mit romantischer kirchlicher Trauung, schicker Location und leckerem Essen, mit DJ und ein paar spannenden Events. 
Mach das bloß nicht, redeten wir mit Engelszungen auf ihn ein. Nicht so viel Gewicht auf einen Tag. Nachher hast du eine Migräne oder eine Magen- und Darmgrippe, oder zumindest einen Pickel auf der Nase.
Doch Nils war sich in seinen Hochzeitsvorstellungen ganz sicher – schon allein, um sich gegen die eher improvisierten Hochzeiten seiner Brüder abzuheben.
Und dann wurde es tatsächlich eine sehr wohl überlegte und geplante Hochzeit, die aber unglaublich lustig und aufregend war. Und für die beiden wurde es, was sie sich immer gewünscht hatten: Ein ganz herausragender Tag in ihrem Leben.
Ich habe beim Fotoshooting noch mitfotografiert, als es dann aber lebendig und aufregender wurde, habe ich das Fotografieren irgendwie vergessen. Ein gutes Zeichen … und gleichzeitig schade… Aber es wird ja wohl jemanden geben, der diese Momente festgehalten hat – hoffe ich.


Donnerstag, 7. Juli 2016

Fährst du nach Lübben?


In der Walachei zu leben, hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile liegen darin, dass man die absolute Stille um sich hat und auf unglaubliche Tiere und Pflanzen trifft. Die Nachteile liegen natürlich darin, dass es weit zur nächsten Kreisstadt ist, und wenn man mal Dinge kaufen will oder muss, die sich außerhalb von Brötchen, Gemüse und Fleisch bewegen, wird man mit einer riesigen Einkaufsliste losgeschickt. Dabei wollte man doch eigentlich nur mal ein bisschen für sich alleine shoppen.
„Fährst du nach Lübben?“, lautet hier bei uns im Spreewald die Gretchenfrage.  Und dann kommt es. „Kannst du mir mal eine kurze Hose mitbringen. Ich habe überhaupt nichts mehr anzuziehen. So eine in Beige oder Schwarz, mit Taschen auf den Beinen … naja du schaffst das schon.“ Dabei habe ich gedacht, ich bin aus dem Alter raus, dem Sohn eine Hose mitzubringen. „Ach übrigens, T-Shirts brauche ich auch.“
Und kaum bin ich unterwegs, kommt eine Whats app. „Kannst du auch noch beim Baumarkt vorbei fahren?“ Baumarkt – das ist meine Spezialität. Da kriege ich nämlich schon an der Tür einen Heulanfall. „Ich schicke dir mal ein Foto von den Dingern. Ich weiß gar nicht, wie sie genau heißen. Wir brauchen 15 Stück davon.“
Nun kommt auch noch ein Foto von einem schwarzen seltsamen Plastikteil. Das Schlimme ist nur, ich weiß überhaupt nicht, wie groß dieses Gebilde in Wirklichkeit ist. Und ich weiß gar nicht, ob ich mir diese 15 Stück in eine Tüte stecken kann oder ob ich drei Einkaufswagen brauche.
Ich halte einem Verkäufer das Foto unter die Nase und bin sehr gespannt. Das Ding ist so klein wie ein Eurostück. Gott sei Dank. Sonst hätte ich einen Sprinter leihen müssen, und wenn ich den zurück bringen müsste, hätte es wieder geheißen: „Fährst du gerade nach Lübben?“

Montag, 4. Juli 2016

Bücher zur Leseförderung


Die Leseförderung liegt mir immer ganz besonders am Herzen. Darum gibt es im Sommer auch gleich zwei neue Bücher von mir. 
Die „Förderkrimis für den Deutschunterricht“ enthalten sieben spannende Kurzkrimis zum Mitraten in drei Differenzierungsstufen. Dabei wurde die dritte Differenzierungsstufe als Comic gestaltet. Zu jedem Krimi gibt es unterschiedlich schwierige Arbeitsblätter.

Das zweite Buch heißt „Packende Geschichten für Lesemuffel“ und enthält zehn unterhaltsame Alltagsgeschichten für Jugendliche, die ebenfalls mit Arbeitsblättern aufbereitet sind und die Lesekompetenz stärken werden.
Die Bücher erscheinen im Juli bzw. im August.