Samstag, 29. Juni 2013

Tschüssi Schule




Und plötzlich ist da der Anruf vom Schulamt. Ich müsse doch im September 2013 in den Schuldienst zurück.  September 2013 schon? Ich hatte geglaubt, bis 2014 Zeit zu haben.
Die Sachbearbeiterin drängt auf Entscheidung. Sie will das kommende Schuljahr planen. Verständlicher Weise.
„Ich werde nicht mehr in den Schuldienst zurück kehren“, sage ich. 
„Haben Sie sich das auch gut überlegt?“, fragt sie.
Was soll ich dazu sagen. Überlegt habe ich lange, ob die Entscheidung richtig ist, kann ich erst sagen, wenn ich in zwanzig Jahren im Ohrensessel sitze und auf mein Leben zurück schaue.  
„Das habe ich“, sage ich und höre selbst, wie unsicher meine Stimme dabei klingt.
„Dann muss ich das bitte schriftlich haben“, sagt sie.

Freitag, 28. Juni 2013

Radiobeitrag: Bücher für Nichtleser




Am Sonntag ist das Interview von Julia Jarosch auf Radio Hochstift in Paderborn gesendet worden. Es ist kurz und gut geworden, sieht man einmal davon ab, dass ich meine eigene Stimme nicht so gerne mag…
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr gerne reinhören.
Danke an Radio Hochstift, dass sie mir so großzügig das Angebot gemacht haben, es hier zum Hören zur Verfügung zu stellen.  

Hier noch einmal die genaue Quelle:
Radio Hochstift
Bücher für Nichtleser
Redakteurin: Julia Jarosch


Donnerstag, 27. Juni 2013

Lesung in Herne




Mann, war das heute leise in der Stadtbücherei in Herne!
Es gab heute den Sommerleseclub zu eröffnen, in dem es auch in diesem Jahr Bücher von mir zu finden gibt. 
Die 7. Klasse einer Hauptschule und einer Realschule waren zu meiner Lesung eingeladen.Die Schüler der Hauptschule belagerten – und das ist eher ungewöhnlich – gleich die ersten Reihen und erzählten, sie würden gerade das Buch „Aber ich bin doch selbst noch ein Kind lesen.“ Dabei berichteten auch die Jungen, dieses Buch sehr gerne zu lesen.
Ich las aus den Büchern vor, die ich immer am liebsten bei Lesungen dabei habe, aus „Im Chat war er noch so süß“ und aus „Abgemixt“, stellte aber auch anderen Bücher aus der „Klar-Reihe“ vor. Die Schüler waren total interessiert, und ich kriegte interessante Rückmeldungen und gute Fragen.
Anschließend war ich auch noch an der Stadtbibliothek Herne-Wanne zu Gast.
Danke an die Stadtbücherei für die nette Einladung. 

 


Dienstag, 25. Juni 2013

Kommunale Kriminalprävention in Eislingen




Kennt ihr einen Ort, an dem sich Bürger ehrenamtlich für eine kommunale Kriminalprävention engagieren? Ich hatte das noch nie gehört. In dieser Woche aber nun habe ich die kommunaleKriminalprävention KKP Eislingen kennen gelernt, die mich zu ihrer Aktionswoche „Freiheit im Netz/Gefangen im Netz“  an verschiedenen Schulen eingeladen hatten.
Die KKP Eislingen besteht aus ganz unterschiedlichen Bürgern, die sich ehrenamtlich für diese Aktionen engagieren. Lehrer, Pädagogen, Polizisten, aber auch Jugendliche arbeiten Hand in Hand, und bieten den Bürgern Präventionen und Schutz in ganz unterschiedlichen Kriminalitätsbereichen.
Bei dieser Aktion stand das Thema Internet im Mittelpunkt.
Meine Lesung, so die Bitte, sollte den Schülern Aufklärungsarbeit in Sachen Chat leisten, sollte über Gefahren informieren, sollte die Schüler schützen, nicht zu viel von sich preiszugeben, dabei aber unterhaltsam und spannend sein. 
So las ich an der Silcherschule aus meinem Buch „Im Chat war er noch so süß“ und unterbrach die Lesung immer wieder, um die Schüler auf verschiedene Probleme hinzuweisen und vorbeugende Maßnahmen mit ihnen zu besprechen.
Außerdem – auch das ein Zeichen von großem Engagement, wurde ich total liebevoll betreut. Danke an Manuela Kothe und Claudia Oppolzer für diese nette Zeit!!!
Hier ein paar Fotos von dem Tag.
 
Beim gemeinsamen Abendessen.

Sightseeing: Der Hohenstaufen
im Sonnenuntergang

 
Die 7. Klassen der Silcherschule und der Pestalozzischule
 

Sonntag, 23. Juni 2013

Sockenmania




„Sag mal, kannst du Strümpfe stricken?“, fragte ich meine Schwiegermutter. Ich mache nämlich einen Pilateskurs mit, und dieser Kurs wird immer auf Strümpfen gemacht. Da wünsche ich mir so manches Mal warme selbstgestrickte Socken herbei.
„Natürlich“, sagte meine Schwiegermutter. Und dann erzählte sie mir, dass sie als Grundschülerin verpflichtet wurde, Socken für die Frontsoldaten zu stricken. Einmal die Woche fuhr ein großer Laster vor der Schule vor und lud dicke graue Schurwolle ab. Jedes Mädchen von der 1. Klasse aufwärts hatte nun die Aufgabe, drei Paar Socken pro Woche daraus herzustellen. Die Socken wurden von der Handarbeitslehrerin kritisch begutachtet. Fehlerlos mussten sie sein, damit die Frontsoldaten keine Blasen an den Füßen kriegten.
Natürlich wollte ich nicht, dass meine Schwiegermutter an diesen eher traurigen Teil ihrer Lebensgeschichte erinnert wurde, aber sie meinte, das wäre kein Problem. Sie hätte gerne gestrickt, und als Kind wäre sie sogar stolz gewesen, ihren Beitrag für den Krieg leisten zu können. Erst später hatte sie gemerkt, dass sie Rädchen eines großen Getriebes gewesen war, und dass ihre Arbeit ausgenutzt wurde und ihre Bildung zugunsten eines irren Weltplanes zurücktreten musste. Aber für mich würde sie gerne stricken, sagte sie.  Ich freute mich – und ahnte nicht, dass ich eine Welle lostreten würde. Denn sie entdeckte ihre Freunde am Socken stricken wieder.
Seitdem liefert sie jede Woche drei Paar Socken bei uns ab. Und wenn es so weiter geht, werde ich bald neben dem Schreiben ein Sockengeschäft eröffnen können.