Heute mal nur Fotos.
Freitag, 30. Mai 2014
Mittwoch, 28. Mai 2014
Groschenromane
Ich verbrachte meine Sommerferien oft bei
meiner Großmutter. Meine Oma war eher unordentlich und unorganisiert,
und ich fand ihr Chaos immer wundervoll. Sie ließ mich einfach in Ruhe. Ich
spielte in ihrem großen Garten oder stromerte durch die Nachbarschaft. Wir
machten ein Feuer im Garten und legten Kartoffeln hinein. Einmal fand ich einen
Vogel, der aus dem Nest gefallen war, und natürlich durfte ich ihn bei ihr
aufziehen.
Eines Tages fand ich bei meiner Großmutter
einen Groschenroman. Ich verschlang die Geschichte – eine Liebesbeziehung, die
erst so romantisch begann und dann so tragisch endete, und zuletzt, als ich schon alles verloren glaubte – haltet euch fest –
traf die Protagonistin die Liebe ihrer
Kindheit wieder und ging mit ihm eine neue Beziehung ein. Was für ein
unglaublicher Zufall! Niemals hätte ich das für möglich gehalten.
Ich las den Roman mehrere Male. Zum Abschied
schenkte meine Großmutter ihn mir. Ich versteckte ihn in meinem Nachtisch und
las ihn immer mal wieder – bis zu dem Tag, an dem meine Mutter plötzlich in
meinem Zimmer stand. In aller Hektik versteckte ich den Roman unter meiner
Bettdecke. Wir hatten zu Hause nie über Groschenromane gesprochen, doch
irgendwie hatte ich das Gefühl, meine Mutter würde diese Art von Literatur
nicht gut finden. Natürlich wollte meine Mutter nun wissen, was ich unter der
Bettdecke vor ihr verborgen hielt, und es blieb mir nichts anders übrig, als ihn zu
zeigen. Sie war fassungslos. Auf der Stelle wollte sie wissen, von wem ich
dieses Schundheftchen bekommen hatte, und als ich ihr sagte, ich hätte es von meiner
Oma bekommen, schnappte sie nach Luft und wusste nicht zu wechseln. Sie konnte
ja schlecht auf meine Oma schimpfen. Mit dem Heftchen in der Hand wanderte sie
zu meinem Vater. Die beiden diskutierten eine Weile hin und her. Mein Vater fand
das alles nicht so schlimm, und so gab mir meine Mutter den Roman mit spitzen
Fingern und der Bemerkung zurück, das wäre die geistloseste Literatur, die sie
sich vorstellen könnte. Dabei kannte sie meinen Roman doch gar nicht!
Okay, damit war klar, dass ich den Roman
nicht wieder las. Der Spaß war mir einfach vergangen.
Später aber schrieb ich selbst einen Liebesroman für
eine Freundin, die Groschenromane über alles liebte. Ich erlebte zu der Zeit
meine erste Emanzipationswelle, und so
handelte mein Roman von einer jungen Baronin von und zu irgendwas, die sich aus
ihrem goldenen Käfig befreite und der Frauenbewegung anschloss. Meine Freundin
konterte ihrerseits mit einem Roman über einer Emanze, die dem Flehen eines
Barons erlag und mit ihm auf sein
Schloss zog, um fortan ihr Leben damit zu verbringen, eine Patience vor dem
Kamin zu legen.
So hatte dieses Leseerlebnis doch viele
kreative Elemente hervor gebracht.
Fazit: Man sollte nicht glauben, beurteilen
zu können, welche Auswirkungen bestimmte Einflüsse auf einen Menschen haben.
Montag, 26. Mai 2014
Claras Taufe
An diesem Sonntag wurde Clara in der St.
Jakobi Kirche getauft. Zu Anfang des Gottesdienstes hatte sie noch mit der
Orgel mitgesummt, dann schlief sie ein und erhielt auf diese Weise den Segen Gottes im
Schlaf. Nur kurz zuckte sie zusammen, als sich das Taufwasser über ihren Kopf
ergoss. Wasser auf ihrem Körper hasst sie nämlich wie die Pest (und sie macht
beim Baden gerne ein Riesengeschrei). Doch der Pastor wischte das Taufwasser
schnell mit einem Handtuch fort, und so ließ sie sich erleichtert wieder an die
Schulter ihrer Patin sinken und schlief weiter.
Es war ein wunderschöner feierlicher sonniger
Sonntag.
Donnerstag, 22. Mai 2014
Familienangelegenheiten
Für eine Familienfeier bin ich nun erst mal
einige Tage unterwegs. Unsere kleine Clara wird nämlich getauft.
Ich werde euch berichten, wenn ich zurück
bin.
Mittwoch, 21. Mai 2014
Meine Wahlheimat Bad Lippspringe
Heute erzähle ich euch mal etwas über Bad
Lippspringe, die Stadt in der ich seit 25 Jahren lebe.
Bad Lippspringe ist ein kleiner Kurort mit 15
000 Einwohnern und liegt am Rande des Teutoburger Waldes bei Paderborn.
Die Stadt hat zahlreiche Heilquellen. Die
eine schmeckt salzig, die andere rostig, die dritte habe ich noch nicht
probiert, da sie nicht öffentlich zugänglich ist. Die rostig schmeckende (weil
eisenhaltige) Arminiusquelle ist mir allerdings mal in einer Schwangerschaft
eine große Hilfe gewesen, als ich so hohen Eisenmangel hatte, aber die
Eisenpräparate nicht vertragen habe. Da habe ich mir täglich das rostige
braunrote Wasser abgezapft. (Okay – war jetzt nicht so der Brüller – hat aber
geholfen!!!)
Zur Entdeckung der Heilquellen gibt es
natürlich auch eine Entdeckungsgeschichte – die des Schäfers, der mit seinen
Schafen durch die Senne zieht. Die kranken Schafe trinken immer von dem
Lippspringer Wasser und werden dann geheilt – bis man auf die kluge Idee kommt,
diese Quellen untersuchen zu lassen. Und was findet man: Calcium-Sulfat-Hydrogen-Carbonat!
Und schon wird Bad Lippspringe ein Badeort.
Später entdeckt man noch zwei weitere Quellen – und der Kurort ist geboren.
Außerdem hat Lippspringe zwei ganz normale
Quellen. In unserer Stadt entspringen nämlich die Lippe und der Jordan.
Unbedingt erwähnenswert ist auch noch der schwarze Schwan, der in der
Lippequelle immer seine Runden dreht.
Zu einem echten Kurort gehört natürlich auch
ein Kurpark. Lippspringe hat sogar zwei – den Kaiser-Karls-Park und den
Arminiuspark. Der Kaiser-Karls-Park ist so ein echter Kurpark mit Bühne für
Konzerte, mit Brunnen, Blumen und Bänken – eben das volle Kurprogramm.
Im
Arminiuspark gibt es diese „Nebelwiese“, die den Pollenflug verdeutlichen soll.
Außerdem haben wir eine Burg, die allerdings
nur noch eine Ruine ist. Leider hat sich die hässliche Konzerthalle an ihre
Mauer geklebt – naja, das sind eben die Bausünden der 70ger.
Zuletzt muss ich ja noch mal meinen geliebten
See erwähnen, um den ich normaler Weise täglich laufe, wenn ich nicht gerade
Knieprobleme habe (schluchz!)
Leider gehört auch Bad Lippspringe zu den
Verlierern der Gesundheitsreform. Kuren für Kassenpatienten gibt es kaum noch,
was zur Folge hat, dass hier nun viele Geschäfte leer stehen und die
Fußgängerzone etwas ärmlich daher kommt. Aber so ist es im Leben: Nichts
bleibt, wie es ist. Und vielleicht bringt die Landesgartenschau 2017 ein
bisschen Aufschwung.
Dienstag, 20. Mai 2014
Morgenmail
„Gute
Verbraucher geschatzt Tagen. Wir kommunizieren mit Ihnen, um Ihnen mitzuteilen,
dass wir wieder die von uns ausgestellten Rechnung erhalten haben, weil wir
erleichtert, die Daten nicht korrekt sind. Wir bitten Sie, die entsprechende
Datei aus der beigefugten Informationen unten zur Verfugung stellen.“
Uäh,
geier, geier, das glaub ich sofort, geschatzt Kommunikator alter Tage. Dann
will ich doch mal eben die Datei ausfüll….
Huch! Zipppp!
(In
diesem Fall ist es besser, nicht auf den Google-Übersetzer zu bauen, sondern mal in einen klugen
Dolmetscher zu investieren – nur so als kleiner Tipp am Rande!)
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